Es ist schon bemerkenswert. Aus den Berliner Koalitionsverhandlungen bekommt man jeden Furz mit, sogar die übel riechenden. Und was ist mit Thüringen? Nicht der leiseste Hauch dringt durch die Unterbuchse, in die sich SPD und CDU hinter verschlossenen Türen zwängten. Wahrscheinlich werden wir erst schlauer sein, wenn Matschie vor seinen Parteigenossen die eigenen Hosen herunter gelassen hat. Nur welch hässliche Bremsspur bekommen wir dann zu Gesicht?
Zwei Wochen hat der schwarz-rote Stuhlgang in Thüringen nun gedauert. Und Matschie meint,
Wir haben faire Kompromisse hinbekommen.
und Glaubens- wie Leidensgenossin Lieberknecht sagt,
Es gibt viel Bewährtes, auf dem wir aufbauen können. Es war aber auch das gemeinsame Ziel, dass es neue Impulse gibt. Da haben wir gut miteinander gerungen.
Mal ehrlich, die Wurst möchte doch keiner sehen oder? Man kann nur hoffen, dass die SPD-Basis den Mut findet, das richtige Papier auszuwählen, und sich bei allem Ekel dann noch überwindet, nicht nur den garantiert faulen Schiss des Herrn Matschie zu beseitigen, sondern auch ihn gleich mit wegzuputzen.
Im Saarland führt übrigens ein schwarzer Ministerpräsident gerade vor, wie man an einen Steigbügelhalter aus dem anderen Lager Zugeständnisse macht. Die Grünen glauben ja noch immer oder wollen vielmehr glauben machen, das konservative Lager hätte sich bewegt und sei zu Neuem bereit. Peter Müller beweist das, indem er sagt, dass eine Lohnuntergrenze von 4,50 Euro doch ganz gut sei. Na ja, für mich klingt das eher nach Durchfall.
OKT
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.