Überall Bombenalarm

Geschrieben von: am 02. Nov 2010 um 16:53

Was wären wir nur ohne die Terrorgefahr? Ob in der Unterhose oder in der Druckerpatrone, selbstgebaute Bomben haben wieder Konjunktur. Dabei scheinen Paketbomben besonders im Trend zu liegen. Nun soll auch ein Päckchen aus dem griechischen Wirtschaftsministerium, das an das Bundeskanzleramt geschickt wurde und da auch ankam, Sprengstoff enthalten haben. Endlich wieder ein Thema für die Medien, die sich zurzeit noch um ein Erdloch in Thüringen versammelt haben. Könnte es nicht vielleicht sein, dass dieses Erdloch auch durch ein Päckchen von UPS verursacht wurde? Das sollten die Boulevard-Reporter von n-tv und N24 aber dringend untersuchen.

Lustig ist übrigens auch der Gedanke, dass sich Vertreter der griechischen Regierung für die tolle Unterstützung der Kanzlerin bedanken wollten. Denn seit bekannt ist, dass die Bundesregierung ihre Forderung nach einem dauerhaften Krisenmechanismus in der Eurozone durchsetzen konnte, stiegen die Zinsen für griechische Staatsanleihen wieder fast senkrecht nach oben. D.h. Griechenland wird auch weiterhin nicht in der Lage sein, sich selbst am Kapitalmarkt zu refinanzieren und bleibt auf Hilfen angewiesen. Dass man damit auch weitere hirnrissige Sparvorschläge von deutscher Seite aushalten muss, dürfte jedem Griechen klar sein.

Merkels dauerhafter Krisenmechanismus ist im Prinzip nichts anderes als eine Einladung für Spekulanten. Denn Deutschland steht für die Verluste dauerhaft ein. Und wer hat es vorausgesehen? Richtig der Ackermann, der seinerzeit der Kanzlerin in den Rücken fiel und meinte, dass die Griechen die Kredite nicht mehr zurückzahlen könnten. Das brauchen sie ja jetzt auch nicht mehr, bei so einem potenten Bürgen, wie dem deutschen Steuerzahler. Die „Ackermänner“ können gleich doppelt verdienen. Einmal durch den dauerhaften Krisenmechanismus, der sie vor Verlusten bewahrt und zweitens beim Ausverkauf der Schuldnerländer. Ein tolles Geschäft. Wieso redet eigentlich niemand mehr über diese bereits detonierte Finanzmarkt-Bombe, die in kein Paket gepasst hätte?

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Careca  November 2, 2010

    Wir sollten lieber ganz andere Pakete schnellstens schnüren. Reden wir doch lieber von einer „Sicherheitszuschlagsgebühr“ für Paketsendungen. Momentan sollten unsere Merkel-nix-Regierung schnell so etwas verabschieden, um unseren Logistik-Dienstleistern was gutes zu tun. Am besten als Steuer auf Paketsendungen und Zigarettenpäckchen. Es ist ja bald wieder Weihnachten. Zeit der Überraschungspakete …

  2. jens  November 2, 2010

    Man stelle sich vor…
    unsere angela hätte das paket selbst aufgemacht…
    ( was natürlich reine utopie ist…..denn sie selbst
    macht ja garnichts mehr selbst….denn :sie läßt machen )
    und
    es hätte geknallt..
    son büschen …ganz vorne an …
    und sie wäre ein ganz klein büschen verwundet worden..
    dann …jajaja ..was dann ??
    dann
    hätte sie die nächsten wahlen haushoch gewonnen..
    denn
    die absender sind doch offensichtlich links zugeordnet..
    oder ??
    mal sehn…was denn nun die propaganda daraus macht…
    ( im übrigen : sie ist doch in der sache garnicht
    soooo schlecht…setzt sich gegen die männerriege durch und ich denke…das können auch viele ihrer eigenen parteifreunde bestimmt nicht allzu sehr mögen )
    oder ???
    fragt ganz unschuldig und entsetzt über die verwilderung der sitten und gebräuche bei der lebenssituation der diätenbekommer/INNEN)
    jens
    von der ostsee