Normalerweise ist kein Tatort es wert, als TV-Tipp erwähnt zu werden. Bei Thiel und Boerne aus Münster mache ich aber eine Ausnahme. Einschalten! 20.15 Uhr im Ersten. In einem Fall der beiden ist übrigens das Buch von Georg Schramm „Lassen sie es mich so sagen“ gut sichtbar platziert worden. Das ist damals niemandem aufgefallen. Ich sage jetzt auch nicht, welcher Film es gewesen ist. Das dürfen die Landesmedienanstalten selbst herausfinden.
Und warum ist der Münsteraner Tatort so gut? Na weil er kein Tatort ist, sondern eine gewollte Übertreibung, lustig und spannend zugleich. Axel Prahl und Jan-Josef Liefers sind eben keine Schauspieler, die sich am Sonntagabend durch melancholisch und gähnend langweilig angelegte Rollen quälen müssen. Der Zuschauer wird nicht mit den persönlichen Problemen der Ermittler belästigt, sondern darf an dem unterhaltenden Spiel zweier Charaktere teilnehmen. Die Rahmenhandlung soll eben nicht irgendeine kranke und nervende Realität darstellen, sondern primär unterhalten, ohne dabei albern zu wirken. Das ist immer der richtige Ansatz.
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Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.