TV-Tipp: Tatort im Ersten

Geschrieben von: am 11. Mrz 2012 um 18:57

Normalerweise ist kein Tatort es wert, als TV-Tipp erwähnt zu werden. Bei Thiel und Boerne aus Münster mache ich aber eine Ausnahme. Einschalten! 20.15 Uhr im Ersten. In einem Fall der beiden ist übrigens das Buch von Georg Schramm „Lassen sie es mich so sagen“ gut sichtbar platziert worden. Das ist damals niemandem aufgefallen. Ich sage jetzt auch nicht, welcher Film es gewesen ist. Das dürfen die Landesmedienanstalten selbst herausfinden.

Und warum ist der Münsteraner Tatort so gut? Na weil er kein Tatort ist, sondern eine gewollte Übertreibung, lustig und spannend zugleich. Axel Prahl und Jan-Josef Liefers sind eben keine Schauspieler, die sich am Sonntagabend durch melancholisch und gähnend langweilig angelegte Rollen quälen müssen. Der Zuschauer wird nicht mit den persönlichen Problemen der Ermittler belästigt, sondern darf an dem unterhaltenden Spiel zweier Charaktere teilnehmen. Die Rahmenhandlung soll eben nicht irgendeine kranke und nervende Realität darstellen, sondern primär unterhalten, ohne dabei albern zu wirken. Das ist immer der richtige Ansatz.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Careca  März 11, 2012

    Es war ein genialer Tatort. Wer immer auch die Dialoge geschrieben hatte, der hat sich einen Folgeauftrag verdient. Es war genial. Und es lohnt sich ein zweites Hinschauen (was selten bei mir apssiert) unter http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9785412 . Eindeutig ein „Daumen hoch!“

  2. RudolfHomann  März 12, 2012

    Unter den altehrwürdigen Bögen des Prinzipalmarktes tun sich wahre Abgründe auf. Ausgerechnet Münster, sonst eher als zweitkatholischte Stadt außerhalb Bayerns bekannt und mit dem Image einer kreuzbraven, spießig-bürgerlichen Kaufmannschaft geschlagen, entwickelt sich zur Hochburg des Verbrechens.

    Seit den Zeiten eines Kottan, der im fernen Austria ermittelte, schienen Ironie und Satire aus dem Genre verschwunden, galten geradezu als Sakrileg. Jetzt sind sie wieder da. Und wie.

    Skurrile Geschichten bis zum Abwinken. Da kastriert ein frustriertes Damenquartett den Zuchthengst eines „Frauenflüsterers“ und in die Wiedertäuferkäfige am Kirchturm von St. Lamberti wird symbolträchtig eine frische Leiche plaziert oder eine Schulfreundin der Staatsanwältin zerhexelt auf dem heimischen Bauernhof im münsterländischen Havixbeck ihren Ehemann.

    Seit 10 Jahren ermitteln Thiel und Boerne bereits. Hoffentlich noch recht lange.

    • Siegfried1808  März 12, 2012

      Kann mich euch nur anschließen, die Beiden sind eine Klasse für sich.