Die Gewerkschaft der Polizei fühlt sich in ihrer Kritik am Bundesfinanzministerium vom September bestätigt. Damals ging es um die neue Imagekampagne für den Zoll, der zurzeit etwas unter Beschuss steht, weil die Luftfrachtpost offensichtlich nicht so genau untersucht wird. Die Gewerkschaft kritisiert noch immer die Absicht, den Zoll vor der Öffentlichkeit als Dienstleister erscheinen zu lassen. Diesbezüglich spricht eines der Plakate, das für die Werbekampagne entworfen wurden, Bände. Vor dem Hintergrund der aktuellen Terrordiskussion wirkt der abgebildete Slogan
Wir machen es möglich, dass ein Ersatzteil aus Deutschland innerhalb von 48 Stunden in Australien ist.
schon fast wie ein Stück aus einem Kabarettprogramm.
Quelle: Zoll
Dass auch der Zoll wie andere Behörden des öffentlichen Dienstes unter dem Sparhammer der Bundesregierung stehen bzw. zu leiden haben, muss nicht extra erwähnt werden. Innenminister Thomas de Maizière hat zur Ablenkung bereits vorgeschlagen, eine europäische Arbeitsgruppe einzurichten, die bis Dezember Vorschläge machen soll, um die Kontrollen von Frachtgütern zu verbessern.
Er könnte natürlich auch mehr Personal beschäftigen. Da dass aber in Zeiten des Fachkräftemangels schwierig sein dürfte, sollte er doch bei seinen saudischen Freunden einmal nachfragen, ob die bereit wären, ein paar von ihren bestens unterrichteten Fachleuten abzugeben.
Das wären dann mit Sicherheit auch keine Integrationsverweigerer, die man unter den neuen Fachbegriff des Ministers „Multikulti-Illusion“ fassen könne. Schließlich sind die in einer Diktatur aufgewachsen und ausgebildet worden. Aber halt. Thomas de Maizière ist ja für die Personalausstattung des Zolls gar nicht zuständig, sondern Wolfgang Schäuble. Okay, einen Unterschied macht das jetzt nicht.
NOV
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.