Simulierter Lagerwahlkampf

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Zum Schluss meines letzten Artikels über die Vorgänge in Niedersachsen schrieb ich:

Schon komisch, dass alle den Landtag so schnell wie möglich auflösen wollen. Der ganze Vorgang scheint wohl sehr gelegen zu kommen.

Je mehr nun über Intrigen und Verrat  auf der einen Seite sowie Versagen auf der anderen Seite gesprochen wird, desto klarer ist, dass der Vorgang von SPD und Union als Geschenk betrachtet wird. Der reguläre Landtagswahltermin am 14. Januar liegt ungünstig. Der Urnengang würde stattfinden, nachdem sich im Bund eine neue oder alte Koalition gefunden hat. Vorgezogene Neuwahlen in Niedersachsen passen daher vor allem den Strategen im Bund. Sie können nun einen Wahlkampf und unterschiedliche Lager simulieren, die es eigentlich schon längst nicht mehr gibt.

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Verruckt!

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Der Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz, will sich für höhere Löhne einsetzen. Er sagt: „Wir haben erheblichen Nachholbedarf bei den Einkommen.“ Die Gewinne der Unternehmen seien deutlich stärker gewachsen als die Löhne. „Das sollten die Tarifpartner bei ihren nächsten Verhandlungen berücksichtigen“, fordert Schulz. Das klingt ja super, doch in der Praxis sieht es mal wieder anders aus.

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Kurz notiert: irgendwas ist verantwortlich

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  • Sigmar Gabriel empfindet Respekt für Martin Winterkorn. Na und? Angela Merkel empfindet auch Respekt für Uli Hoeneß. Ist doch egal. Wenn Manager versagen, zurücktreten oder sich eingeschränkt schuldig bekennen, ruft das bei den Eliten halt Respekt hervor. Nicht das diese Herren oder auch Damen für irgendwas verantwortlich wären. Sie wissen ja meistens von nichts. Irgendwas ist verantwortlich. Also irgendwas oder irgendwer abstraktes. Konkret wird es nie. Insofern könnte auch Frank-Jürgen Weise den Job bei VW übernehmen und das Unternehmen in seiner fachlichen Weiterentwicklung leiten.

 

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Kurz notiert: Miese Made aus Germany

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  • Die miese Made aus Germany: Der VW Konzern hat Abgaswerte manipuliert und damit gezeigt, worauf der Erfolg der deutschen Wirtschaft im Ausland beruht. Auf Betrug. Bislang wollten viele Politiker und Ökonomen das nicht wahrhaben. Sie meinten gebetsmühlenartig, deutsche Qualität sei unschlagbar. Nachdem klar ist, dass Automobilkonzerne wie VW ihre Kunden im Ausland bescheißen, könnte ja langsam auch die Erkenntnis reifen, dass der Beschiss auch die deutschen Löhne hierzulande betrifft. Die sind nämlich viel zu niedrig, was der deutschen Exportwirtschaft einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil verschafft.
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