Das Jahr ist neu, die Reflexe bleiben alt.
JAN
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Offenbar ist immer noch Silvester. Es gilt das Motto, wessen Batterie knallt am Längsten und wer sorgt damit für den dicksten, stinkenden Nebel in der Nachbarschaft. Was diese Woche schon wieder an trüber Suppe durch die Lande und über Twitter wabert, konnte noch nicht einmal das Orkantief Burglind am Mittwoch hinweg pusten. Die politischen Abgaswerte sind einfach nicht kleinzukriegen. Vermutlich auch deshalb nicht, weil die Sozialen Netzwerke und die anderen Medien ihre durch Schnellfeuer heißgeschossenen Rohre nicht abkühlen lassen.
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Das Horror-Jahr 2016 ist jetzt fast genau ein Jahr alt und man kann es mit Fug und Recht unter die Kategorie „misslungen“ ablegen. Für die Vernunft war selten Platz. Die wurde bereits auf der Kölner Domplatte am 1. Januar zu Grabe getragen. Die Stimmung im Land ist seitdem aufgeheizt wie noch nie. Zu den Silvester-Übergriffen in Köln ermittelten Behörden und es tagten Fachausschüsse. Ergebnis: Bislang keine Hinweise, die auf einen „Zivilisationsbruch“ hindeuten, obwohl Justizminister Maas, Deutschlands bestangezogener Mann, den sofort erkannt haben will. Dennoch gilt Köln als der Inbegriff einer gescheiterten Flüchtlingspolitik.
Ich will nicht wieder falsch verstanden werden, wie zu Beginn des Jahres, als auch diesen Blog, na sagen wir mal, kritische Zuschriften erreichten. Die Flüchtlingspolitik ist selbstverständlich gescheitert, aber Köln lieferte dafür nun wahrlich keinen neuen Beleg. Einen lesenswerten Rückblick auf die Geschehnisse dort und vor allem zu den politischen Folgen, die sich nicht nur in zunehmend offen rassistischer Rhetorik, sondern auch in mehrfachen Verschärfungen von Asylgesetzen äußern, liefert Fabian Köhler auf junge Welt.
Walburg kommt bei seiner Auswertung zu dem Ergebnis, dass Flüchtlinge nur dann häufiger Straftaten begehen, wenn sie nur über eine »geringe Bleibeperspektive« verfügen. Jene mit »günstiger Bleibeperspektive, Zugang zu Integrationskursen, zu Bildungsangeboten und Aussicht auf Zugang zum Arbeitsmarkt« würden hingen sogar weniger Straftaten begehen als der deutsche Durchschnitt.
Mit diesem Hinweis verabschiedet sich der TauBlog von seinen Lesern für dieses Jahr und wünscht ihnen alles Gute für das Neue.
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Was ist die Aufregung groß. Der erste Fall des Jahres scheint für einige Leser dieses Blogs doch noch nicht oder falsch gelöst worden zu sein. Ein paar Zuschriften erreichten mich. In der letzten stand unter anderem:
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Das neue Jahr ist schon ein paar Tage alt und erst jetzt verlangt die Kanzlerin eine harte Antwort des Rechtsstaates. Denn mit Verspätung, wie passend zu einer Bahnhofsgeschichte, hat eine hyperventilierende Öffentlichkeit festgestellt, dass am Silvesterabend auf dem Kölner Hauptbahnhof „Nordafrikaner“, aka „Muslime“, aka „Flüchtlinge“, aka „ach ist doch egal, auf jeden Fall Ausländer“ Angriffe auf „deutsche Frauen“ verübten, diese bedrängten, beklauten und sexuell nötigten. Eine konzertierte Aktion, so grölen es die Patriotischen Europäer sicherlich am nächsten Montag. Und die Politik? Die macht beim hysterischen Wettstreit mit.
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Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich möchte aber noch auf etwas Gutes aus 2015 hinweisen. Urban Priol machte in seinem Jahresrückblick „Tilt“ auf das neue Kabinett des kanadischen Premierministers Justin Trudeau aufmerksam. Er wurde von Journalisten gefragt, warum er seine Regierungsmannschaft zur Hälfte mit Männern und zur Hälfte mit Frauen besetzt habe. Er gab die richtige Antwort: Because it’s 2015. In diesem Sinne, möge 2016 ein Jahr werden, in dem es die Vernunft noch mehr schafft über festgefahrene Vorurteile und Rituale zu triumphieren.
Lesen Sie auch den Rückblick auf das Jahr 2015.
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Das Jahr 2015 begann mit einer vermeintlichen Kriegserklärung an die gesamte freie Welt. Den Angriff auf eine Zeitungsredaktion in Paris verstanden viele so. Am Ende des Jahres befindet sich Europa wieder im Krieg. Die vereinten Kräfte des Westens haben eine Antwort gegeben. Sie lautet: Weniger Demokratie, weniger Offenheit und weniger Menschlichkeit.
Das ist die bittere Bilanz nach der Wiederaufnahme des Antiterrorkampfes und der Spaltung der EU am Brüsseler Verhandlungstisch. Das Datum für die Geschichtsbücher ist der 13. Juli 2015. Der Tag an dem die deutsche Drohung zur Kapitulation eines griechischen Ministerpräsidenten führte, dem die griechischen Wähler ganze dreimal in diesem Jahr ihr Vertrauen aussprachen. Dennoch bestimmt bis heute nicht er, sondern Wolfgang Schäuble über das, was in Athen zu tun ist.
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Die Wetterlage stellt sich langsam um. Der Winter kündigt sich in dieser Woche von Osten her an. In der Neujahrsnacht ist sogar Schnee in einem Band von Nord nach Süd möglich. Im Westen bleiben die Temperaturen zwar noch deutlich über Null Grad, das frühlingshafte Wetter der letzten Tage ist aber auch dort vorbei. Der Rasenmäher kann also für den Rest des Jahres im Schuppen bleiben. Dafür sollten spätestens jetzt die Winterreifen ans Auto. Mehr zum Wetter in der letzten Woche des Jahres von Andreas Neuen hier im Video.
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:-D Hinweis: Das Titelbild stammt aus dem Dezember 2010. Da hat es tagelang schön geschneit.