NP und der Gesundheitsfonds: Teil 2

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Es ist nicht zu fassen. Christoph Slangen schrieb am Montag dieser Woche, also im letzten Jahr, eine Mahnung an die Krankenkassen, ALLE SPARPOTENZIALE auszuschöpfen. Am Freitag lese ich in der ersten NP-Ausgabe des Jahres 2009 nun wieder einen Kommentar von Christoph Slangen zum Thema Gesundheitsfonds. Darin bedauert er die wahrscheinlichen Sparmaßnahmen der Krankenkassen beim Service und der Qualität.

Dieser freie Journalist, der mit ziemlicher Sicherheit auch in anderen regionalen Blättern seinen Stuss verbreiten darf, ist einfach nur erbärmlich schlecht. Und die Chefs der Neue Presse Hannover machen sich nur noch lächerlicher, wenn sie glauben, dass das Gedächtnis der Leserinnen und Leser so kurz ist…

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Doch kein "Kaufrausch" mehr

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Die Neue Presse Hannover ist so dusselig. Man glaubt es nicht. Am Samstag titelt das Blatt noch groß auf Seite 1, dass der „Kaufrausch“ nach Weihnachten ungebremst weiterginge und am heutigen Montag stellt man irgendwo hinten im Regionalteil fest, dass die Leute das getan haben, was sie nach Weihnachten immer tun. Umtauschen. Kleinlaut findet sich im Text die Bemerkung eines City-Händlers, der sagt, dass die Umsätze aus dem Weihnachtsgeschäft unerreicht bleiben werden.

Ach was tönte es noch am Samstag für erwartungsfrohe Worte. Nach dem Fall der Energiepreise sei die Kaufkraft gestiegen, hieß es unter anderem. Dumm nur, dass man heute schon wieder von steigenden Strompreisen im nächsten Jahr hört und von einem kräftigen Nachschlag für Mieter bei den Heizkosten.

Chefredakteur Harald John sollte sich echt mal überlegen, wie lange er noch so einen Müll Tag für Tag in den Druck geben will. Eine Entschuldigung für diesen miesen Schrottjournalismus wäre längst fällig.

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Die NP und der Gesundheitsfonds

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Das Thema ist ein bissel komplex, das gebe ich zu. Dennoch sollte man als Journalist mehr dazu beitragen können, als die übliche Leier von der Sparerei. Christoph Slangen, unser NP-Sparfuchs und Sozialversicherungsguru durfte einmal mehr über Belastungen der Bürger im kommenden Jahr klagen und das vorschlagen, was er immer vorschlägt. Sparpotenziale ausschöpfen! Ach nee, er schreibt: Alle Sparpotenziale ausschöpfen! Mal was Neues…:yawn:

Christoph Slangen legt wieder eine falsche Fährte und tut so, als sei das Ganze nur ein Problem falschen Haushaltens. Würden die Kassen mit dem Geld besser umgehen, wäre alles nicht so schlimm. Kluges Management sei nun vor allem gefragt, so Slangen. Daneben noch Fusionen der Kassen untereinander, um Stärken zu bündeln, das wäre ein guter Anfang. Unter Schwächen verringern versteht er wohl den Abbau von dann überflüssigen Arbeitsplätzen, ich weiß es nicht, er lässt das wie immer offen.

Jedenfalls schreibt Slangen auch etwas Teilrichtiges. Mit dem Gesundheitsfonds habe die Regierung Kosten auf die Versicherten und Steuerzahler verschoben. Das nun wieder ist nicht neu. Jede Gesundheitsreform bestand im Grunde darin, Kosten einseitig auf die Versicherten abzuwälzen. Und hätte Slangen genauer hingeschaut, wäre ihm aufgefallen, dass der Steuerzahler in den letzten Jahren eigentlich entlastet wurde. Es wurden nämlich vor allem jene entlastet, die sich eine private Krankenversicherung leisten können. Warum?

Das liegt schlicht an der Tatsache, dass der gesetzlichen Krankenversicherung in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Aufgaben übertragen wurden, die eigentlich in einem öffentlichen und allgemeinen Interesse liegen, die also sozial-, familien- oder gesellschaftspolitisch begründet sind und daher aus Steuermitteln finanziert werden sollten. Der Beitragssatz könnte auf 10,35 Prozent gesenkt werden, wenn die entsprechenden Leistungen nicht der einzelnen Gruppe der Beitragszahler, sondern der Allgemeinheit und damit auch jenen auferlegt würden, die sich aufgrund ihres Einkommens jenseits der Beitragsbemessungsgrenze aus der Solidargemeinschaft verabschiedet haben und jenen, die per Gesetz keiner Beitragspflicht unterliegen, wie Beamte und Selbstständige.

Zu diesen versicherungsfremden Leitungen zählen zum Beipsiel Schwangerschaft, Mutterschaft, Mutterschaftsgeld, Kuren und Kosten für Haushaltshilfen. Insgesamt geht es hierbei um ein Volumen von vier Milliarden Euro jährlich. Warum soll die Familienförderung nicht von der gesamten Gesellschaft getragen werden? Das gleiche gilt für die beitragsfreihe Mitversicherung von Kindern.

Und was ist mit den Beziehern von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld? Auch dieser Personenkreis ist gesetzlich krankenversichert. Die Bundesagentur zahlt seit den Hartz-Reformen aber nur einen reduzierten Beitrag, was zu einer erheblichen Belastung des Systems in Höhe von 29 Mrd. Euro führt. Hier hätte Herr Slangen ein wenig journalistisches Gespür beweisen und den Verschiebebahnhof zwischen den Sozialversicherungen und dem Staat zu Gunsten einer zweifelhaften Haushaltskonsolidierungspolitik anschaulich machen können.

Diese Quersubventionierung bewirkt, dass andere Zweige der Sozialversicherung sowie der Staat entlastet werden und somit der Eindruck erweckt werden kann, man hätte einen Sparerfolg erzielt. Die eigentliche Aufgabe der Sozialversicherung, ein bestimmtes Risiko durch Umlage von Beiträgen abzusichern, verschwindet immer mehr. Die gesetzliche Krankenversicherung scheint mir neben der gesetzlichen Rentenversicherung, ein weiteres Spielfeld neoliberalen Sozialstaatsfeindlichkeitsdenkens zu sein. Denn die Privatisierung von Gesundheitsleistungen wird mit dem neuen Fonds weiter forsch vorangetrieben. Bald werden analog zur Rentenversicherung, die Leistungen auf einen Grundsockel zurückgefahren und wer mehr will, soll privat vorsorgen. Die durch die Finanzkrise in Mitleidenschaft gezogenen privaten Versicherer freuen sich schon.

Das ist und bleibt der eigentliche Skandal hinter diesem Gesundheitsfonds. Dieselben Leute, die in der Krise eben noch nach der starken Hand des Staates rufen, ein Miteinander beschwören und um die Wiederherstellung von Vertrauen werben, machen in zentralen Fragen einfach so weiter wie bisher. Dem Herrn Slangen fällt das natürlich nicht weiter auf, deshalb ist sein Fazit, dass das Thema Gesundheitsfonds und dessen Weiterentwicklung nun zum Wahlkampfgegenstand würde, auch so erschreckend beliebig gewählt und belanglos zugleich.

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Immer noch im "Kaufrausch"

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Hallo liebe Leser, ich melde mich zurück aus der Weihnachtspause. Ich musste erstmal die Früchte des zurückliegenden „Kaufrausches“ verdauen. :>>

Nun habe ich gedacht, das Thema endlich abschließen zu können, da titelt die Neue Presse heute und viele andere Medien munter weiter „Kaufrausch auch nach dem Fest“. 8| weiterlesen

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Immer noch Kauflaune

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Gerade lese ich die Neue Presse von morgen. Und tatsächlich, der Chefredakteur Harald John macht sich höchstpersönlich zum Deppen des morgigen Tages. Über seinen Leitkommentar, in dem er sich an Schäfer-Gümbels Vorschlag abarbeitet, von den Reichen in der Krise eine Zwangsabgabe zu fordern, platziert er den Konsumklimaquatsch der GfK. Die empirische Auffassungsgabe ist dabei der Hammer. Wer die vielen Leute in den Läden (gemeint sind wohl Hannovers Geschäfte) gesehen hat, der kann gar nicht an die Krise glauben. Die Menschen seien im Weihnachtsfieber, so John. Mehr könnten sie auch gar nicht ausgeben. Konsumgutscheine seien so gesehen z.B. totaler Unsinn.

Es ist bezeichnend für den Verfall des journalisitischen Gespürs, dass man schon gar nicht mehr wahrnimmt, was da eigentlich von einer Quelle gesagt wurde und dass man schlicht darauf verzichtet, mit den gelieferten Fakten zu argumentieren. Man braucht das auch gar nicht mehr zu tun, denn nicht die Quelle steht im Mittelpunkt, sondern die gewünschte Botschaft. Und deshalb liest man auch überall denselben Quark.

Wie man sich nur auf einen ständig daneben liegenden Index verlassen kann, bleibt mir ein Rätsel. Ich kann mich noch an das Jahr 2006 erinnern, als mit der WM und dem Sommermärchen dieser bescheuerte Index auf seinem Rekordstand von +8 Punkten/Eiern/Muscheln oder sonst irgendwas stand und das statistische Bundesamt dann genau das Gegenteil ermittelte, nämlich einen Rückgang des privaten Konsums.

Die GfK ist nichts anderes als ein Lieferant von Stimmungsdaten, deren Sinn nur darin bestehen kann, die Öffentlichkeit wieder und wieder zu täuschen. Mit dem realen Kaufverhalten haben diese Zahlen jedoch überhaupt nichts zu tun. Jedoch braucht man belastbare Daten zum Kaufverhalten, um dieser Krise angemessen begegnen zu können.

Wenn ich mir aber vorstelle, dass sich die Runde im Kanzleamt auf den GfK-Mist verlässt oder auf die Erfahrungen eines Harald John über Hannovers volle Läden im Advent, die er sich wahrscheinlich von einem Praktikanten hat mitteilen lassen, kann man nur mit dem Kopf schütteln…

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Tag der Klimaforscher ;-)

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Und der Tag der Optimisten in den Medien ist es auch. :roll:

„Laut GfK-Chef lassen Bürger sich von Rezession nicht schrecken“ (Focus-Online)

„Die Deutschen sind immun gegen Rezessionsangst“ 8| (Welt-Online)

„Deutsche lassen sich Weihnachtsstimmung nicht verderben“ (FAZ-Online)

Dabei stabilisiert sich das so genannte „Konsumklima“ laut GfK auf niedrigem Niveau! Soll heißen, gerade mal auf dem Level vom Vorjahr. Und wer hier mitliest, der weiß bereits, dass das Vorjahresniveau noch einmal deutlich unter dem Niveau vom Dezember 2006 lag. Real ging der Einzelhandelsumsatz im Dezember 2007 um -6,9 Prozent im Vergleich zum Dezember 2006 zurück!

Quelle: destatis

Und auch die Neue Presse titelt heute wieder auf Seite 1 „Hannover im Kaufrausch“. Auf einen Kommentar hat man diesmal aber verzichtet. Dafür durfte die Regional-Redaktion ein dankbares Thema großflächig auf einer Seite abbilden. „Des Handels schönste Bescherung“ schwallt einem da entgegen oder „Volle City, volle Kassen“. Dazu wie bestellt, Passanten mit vollen Tüten und lachenden Gesichtern.

Okay, man kann das ja machen. Zu Weihnachten sind die Läden immer voll und ein Thema ist es auch jedes Jahr. Und bei gerade einmal vier Seiten Regionalteil muss man schon ein bissel Füllmaterial günstig besorgen. Ich hätte ja auch nix dagegen, wenn da nicht am Schluss wieder ein Interview käme, mit der Überschrift: „Bisher ist von der wirtschaftlichen Krise nichts zu spüren“. Das zeigt doch einmal mehr die Kampagnenreiterei der NP, um davon abzulenken, dass es eine Krise gibt, die die Menschen real betrifft.

Mal gucken, was die NP zu den Konsumfühlern der GfK morgen schreibt. Die waren „real“ nämlich ziemlich skeptisch. Das kennt man von den Marketingfutzis eigentlich nicht. Aber wie wir oben an den Schlagzeilen lesen können, ist die Interpretation eine PR-mäßig positive. Insofern bin ich eigentlich nicht sonderlich gespannt auf die Presse von morgen…

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Wo sich tatsächlich sparen ließe…

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Der deutsche Bundestag hat heute grünes Licht für ein weiteres militärisches Abenteuer gegeben. Und zwar dürfen sich deutsche Soldaten künftig an der „Piratenjagd“ im Golf von Aden beteiligen. Im Rahmen der EU-Operation Atalanta steht deutschen Kampfeinsätzen nun nichts mehr im Wege. Der Einsatz kostet für ein Jahr schlappe 45 Millionen Euro.

Das wär doch was für unseren Christoph Slangen von der Neuen Presse. Oder doch nicht? Der wird wahrscheinlich erst bei Summen im Milliardenbereich aktiv. Aber hoppla. Der Afghanistan-Einsatz kostet die Regierung nach sechs Jahren Krieg bereits 2,6 Milliarden Euro. Wie teuer soll deutsches Kriegsspiel eigentlich noch werden?, hätte eine Frage von Christoph Slangen an unsere Kanzlerin im großen NP-Interview heute lauten können. Aber nichts war da zu lesen, vom knallharten Journalisten und seinem Kollegen Andreas Herholz, denen Angela Merkel, flankiert von ihrem Regierungssprecher Ulrich Wilhelm, angeblich Rede und Antwort stand.

Sie haben heute vielleicht in den Morgennachrichten norddeutscher Radiostationen davon gehört. Die PR-Maschinerie läuft (bei mir schon in den ersten Nachrichten des Tages, um 5:30 Uhr auf NDR2. Da geht man dann richtig fröhlich zur Arbeit, wenn man hört, dass unsere Kanzlerin der NP ein Interview gegeben hat). Ich erspare ihnen mal die stümperhaften wie belanglosen Fragen, die man im Grunde unter Stichwortgeberei einsortieren muss, nach denen die Kanzlerin ihre nichts sagenden Sprechblasen aufpusten konnte.

Von kritischen Fragen keine Spur. Das ganze steht unter dem Merkelzitat, „Mehr Optimismus würde uns nicht schaden“. Wenn das die Botschaft ist, na dann gute Nacht. Mit Optimismus lässt sich nämlich keine Krise meistern. Man sollte schon etwas dagegen tun. Aber Merkel sagt bloß, sie werde ihren Beitrag leisten und glaubt daran, dass andere Menschen dies auch tun werden. Mehr sagt sie nicht, auch dann nicht, als die beiden Interviewer devot fragen, ob die Kanzlerin so nett sei, zu verraten, wie der Inhalt des zweiten Konjunkturpakets aussähe? Wirklich widerlich, diese Schleimerei.

Und warum saß eigentlich der Ulrich Wilhelm mit dabei? Kann die Merkel ihre Luftballons nicht alleine aufblasen? Na ja, in Sachen Interviewführung ist die Neue Presse ohnehin ziemlich eigen, wie mir aus der Redaktion einmal bestätigt wurde. Ich sage nur Eigen-PR. Der transportierte Inhalt eines Interviews ist dabei nicht so wichtig wie die Tatsache, dass man eine bekannte Person präsentieren darf. Zumindest ist das in der Rubrik „Interview“ bzw. „Citizen der Woche“ so der Fall. Man wolle seine Gäste nicht in die Zange nehmen, heißt es.

Nun ist das Merkelinterview eine Produktion freier Mitarbeiter in Berlin. Ich sehe jedoch keinen Unterschied. Man sollte bei der Lektüre also vorsichtig sein und sich nicht einlullen lassen. Jedenfalls wäre dieses Gespräch mit Merkel etwas, dass sich die Neue Presse hätte sparen können.

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Die NP über höhere Schulden

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Der freie Journalist Christoph Slangen schreibt regelmäßig für die Neue Presse Kommentare. Vielleicht werden diese Texte 1:1 auch in anderen Zeitungen abgedruckt, dann wissen sie ja, worüber ich mich heute aufrege. Diesmal schreibt er über die Neuverschuldung und entpuppt sich einmal mehr als Tatsachen verdrehender Dampfplauderer und Wendehals. weiterlesen

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Nachtrag zur angeregten "Prognosen Pause"

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Gestern habe ich ja darüber berichtet, dass Herr Zimmermann vom DIW für einen Prognose-Stopp wirbt, da die vielen Zahlen erstens alle verunsicherten und zweitens in Krisenzeiten Einfluss nähmen auf die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung. Zimmermann sprach von „selbst erfüllenden Prophezeiungen“.

Nun, die Neue Presse nimmt diese Gedanken eines offensichtlich geistig überforderten Wissenschaftlers in der heutigen Ausgabe dankend auf, um ihrerseits zu fordern: „Hört auf mit dem Hokuspokus! Dirk Busche zeichnet verantwortlich für einen Kommentar, in dem nun endlich mal gesagt werden darf, dass Vorhersagen der Wirtschaftsinstitute ob der dauernden Ungenauigkeiten entbehrlich seien.

Dabei hätte man es eigentlich bewenden lassen können, ja wenn da nicht wieder die alte NP-typische Meinungsmache eingestreut worden wäre, die da lautet, dass gerade „negative“ Aussagen zum Wachstum schädlich seien. Busche ist nämlich wie Zimmermann der Auffassung, dass aufgrund der düsteren Prognosen der Institute die Bürger ihr Geld beisammen hielten anstatt es in den Konsum zu investieren. Damit würde die vorhergesagte Rezession zu der von Zimmermann beschriebenen „selbst erfüllenden Prophezeiung“.

Die „Kauflust“ sei also abhängig von Prognosen und wirtschaftlichen Stimmungsbarometern. So, und da beginnt die journalistische Manipulation im Sinne herrschender Interessen. Denn tatsächlich ist die „Kauflust“ abhängig von diesen Faktoren. Doch was hat die „Kauflust“ mit dem realen Konsumverhalten der Bürger zu tun, Herr Busche? Das ist doch die entscheidende Frage.

Denn umgekehrt müsste man doch nun annehmen, dass die vorhergesagten positiven Wachstumsdaten der vergangenen beiden Jahre zu einem wiederum positiven Effekt beim Konsumverhalten geführt haben müssten. Und war das so zu beobachten? NEIN, wie sie u.a. hier nachlesen können. Dagegen ist die „Kauflust“ oder anders etikettiert, das Konsumklima, gemessen von der GfK, immer sehr hoch gewesen. Doch diese Klimamessung ist der eigentliche Hokuspokus. Denn sie verschleiert immer wieder die tatsächliche Entwicklung des Konsumverhaltens.

Damit sieht es nun auf einmal so aus, als hätten wir nie ein Problem mit dem privaten Konsum gehabt. Erst in der Krise sei die Kaufzurückhaltung wegen schlechter ökonomischer Daten, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. So lenkt man elegant von Fragen zur Einkommensverteilung, zum Arbeitsmarkt und zu den reihenweise gescheiterten Reformen ab. Vielleicht sollte die Redaktion der Neuen Presse erstmal ihre Trickserei auf den Prüfstand stellen.

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Die gescheiterte Klimakanzlerin

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Die Bundeskanzlerin feiert sich als Klimaretterin unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Und die Neue Presse feiert mit. Chefredakteur Harald John sieht in dem EU-Kompromiss ein kurzfristiges Zeichen an die Wirtschaft, denn die hat Priorität. Der Klimaschutz bleibe dagegen ein langfristiges Ziel.

Nun ja, wie sagt Volker Pispers in seiner aktuellen Dienstagsansprache auf WDR 2: Wenn das Pferd tot ist, sollte man absteigen. Aber wer vom Teufel geritten wird, sehnt sich vielleicht auch nach einem toten Planeten. Dass man die Erde wirklich braucht, sei schließlich noch gar nicht wissenschaftlich erwiesen, deshalb müssten erstmal die Arbeitsplätze gerettet werden. Denn…

„Wie soll sich die Welt weiterdrehen, wenn wir die bayerische Landesbank nicht retten.“

Da setzt die Regierung nämlich Prioritäten.

„Statt jedem Bürger einen Konsumgutschein über 125 Euro in die Finger zu drücken, wo keiner kontrollieren kann, was damit für ein Unsinn angestellt wird, setzen sie die dafür notwendigen 10 Milliarden lieber konzentriert ein, und stopfen quasi jedem der 5600 Mitarbeiter der BayernLB 1,8 Millionen Euro in den Hals, den manche verharmlosend ein Faß ohne Boden nennen.“

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