Urban Priol: Tilt! 2011 Der etwas andere Jahresrückblick von und mit Urban Priol

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Die Aufzeichnung aus dem Stadttheater Aschaffenburg vom 4. Dezember wird am Freitag, 30. Dezember, um 20:15 Uhr auf 3sat ausgestrahlt.

Unter dem Motto “Schluss mit lustig” setzt 3sat am vorletzten Tag des Jahres einen kabarettistischen Themenschwerpunkt. Neben Priols Jahresrückblick sind unter anderem die Programme von Dieter Hildebrandt, Georg Schramm und Volker Pispers zu sehen.

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Danke Deutschland? Danke Schmickler!

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Falls die Weihnachtsansprache des noch amtierenden Bundespräsidenten ausfallen sollte oder darin wieder nur das Ehrenamt besonders gelobt werden wird – also Arbeit, für die keiner was bezahlen muss und daher gerade für christlich liberale Vorstellungen besonders attraktiv ist – schlage ich Wilfried Schmicklers Schlussakkord aus den Mitternachtsspitzen vom vergangenen Wochenende vor:

Danke Deutschland? Danke Schmickler!

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Achtung! It’s Angela

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Die europäische Sparunion ist beschlossene Sache. Gestern hieß es, dass die neuen Verträge Ende März fertig und unterschriftsreif sein sollen. Ist das jetzt noch vor oder schon nach dem Zusammenbruch der Eurozone? Merkel habe sich durchgesetzt, loben die deutschen Medien ihre Kanzlerin. Die Umfragewerte steigen wieder, beklagte sich Urban Priol gestern in der Anstalt. Es schiene so, als könne der Union kein Skandal, kein noch so offensichtlicheres Versagen etwas Anhaben.

“Wie oft haben wir schon gedacht, dass die CDU jetzt fallen müsste”, stellte Priol enttäuscht fest und Max Uthoff fügte genial an, dass gerade wir Deutschen immer wieder beweisen, dass Posten und Qualifikationen keine Schnittmengen haben müssen.

Es gelte wohl der Satz der Kanzlerin, wonach eine neue Definition des Begriffs “Erfolg” angebracht sei und die Erwartungshaltung diesbezüglich nach unten geschraubt werden müsse. So einen Satz könne man sich auch mit Restalkohol nicht schöntrinken, kommentierte Pelzig treffend.

Merkel_Newsweek

Wer optimistisch sei, könne den Weltuntergang eigentlich nur begrüßen.  

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TV-Tipps: Die satirische Jahresabrechnung

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Neues aus der Anstalt startet als Erstes am kommenden Dienstag, 13. Dezember, um das Jahr 2011 gebührend zu verabschieden. Dabei werden Anstaltsleiter Urban Priol und sein Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, Erwin Pelzig, um 22:15 Uhr live und direkt nach dem heute-journal von Monika Gruber, Hans Liberg, Jochen Malmsheimer und Max Utoff tatkräftig unterstützt.

Am Freitag, 16. Dezember, folgt ebenfalls im ZDF der Jahresrückblick der Satiresendung heute-show. Ab 22:30 führt Oliver Welke durchs Programm (Geschmackssache).

Am Samstag, 17. Dezember, ist im Alten Wartesaal unter dem Kölner Hauptbahnhof bestimmt noch ein Plätzchen für sie frei. Um 21:45 Uhr zeigt das WDR Fernsehen die letzte neue Ausgabe der Mitternachtsspitzen in diesem Jahr. Jürgen Becker, Wilfried Schmickler und Herbert Knebel begrüßen das Erste Deutsche Zwangsensemble, Rolf Miller, Matthias Richling und Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser.

Kurz vor Weihnachten am Donnerstag, 22. Dezember, folgt dann Der satirische Jahresrückblick der frontal 21 Kollegen Doyé und Wiemers. Sie versprechen ab 23:45 Uhr im ZDF für 30 Minuten ein Feuerwerk.

satirische Jahresrückblick

Quelle: Toll!

Urban Priol läuft sich ebenfalls schon warm für seinen Jahresrückblick Tilt! 2011. Wann der auf Sendung geht, steht noch nicht fest.

to be continued!

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Volker Pispers über das Gleiche in grün

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Die Grünen haben kapiert, dass man Kröten am besten dadurch rettet, indem man sie schluckt. Das sei ein Lernprozess, der für das „Obenbleiben“ notwendig ist. Wer oben bleiben will, dürfe denen da oben nicht ans Bein pinkeln. Deshalb hätten sich die Grünen auch zu einer ganz normalen Partei entwickelt oder seien eben das Gleiche, nur in grün, meint Volker Pispers in seiner Dienstags Botschaft auf WDR 2.

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Warum grüne Flaschen wählen?

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Bundeskanzlerin Angela Merkel zieht triumphierend durch Europa. Nach ihrem und Schäubles Willen soll Europa handeln. Am Ende könnte es so aussehen:

Schäuble zieht Merkel

Quelle: Mitternachtsspitzen (19.11.2011)

Es ist schon verrückt. Merkel will umgehend die europäischen Verträge ändern, damit diese auch zu ihrer Ankündigungspolitik der letzten Wochen passen. Die Grünen fordern derweil auf ihrem Parteitag in der Sparkassen-Arena in Kiel eine neue Verfassung für die Bundesrepublik, weil das Grundgesetz nicht mehr so gut zum Leitbild der Troika – Brüssel, IWF und EZB – passt, die als maßgebliche Kontrollinstanz auf die nationalen Haushalte Einfluss nehmen möchte. Der griechische Ex-Premier Papandreou klatscht dabei als Stargast artig Beifall und sieht rot-grün auf dem Vormarsch.

Man könnte auch sagen, die Grünen fordern eine neue Verfassung, weil sie es leid sind, ständig gegen das Grundgesetz verstoßen zu müssen. Möglicherweise könnte dann neben dem Dosenpfand auch der Plastiktütenaufschlag in das neue Regelwerk aufgenommen werden. 22 Cent mehr pro Säckchen schwebt den Ökoliberalen vor. Sollte das dennoch den Plastiktütenkonsum nicht mindern, will man sie verbieten.

Das könnte dem Deutschen aber gefallen, der sich auch nicht zu blöde ist, für das Dosenpfand mit Tüten voller Einwegflaschen vor speziellen Rücknahmeautomaten im Aldi Schlange zu stehen. Nein, er schraubt auch noch geduldig die Verschlüsse auf, um die durch Kälte deformierten Behältnisse wieder in Form zu bringen, damit der Automat das aufgedruckte Einwegsiegel auch erkennen kann. Übrigens ist die Mehrwegquote, die Umweltminister a.D. Trittin stabilisieren wollte, trotz oder wegen der Einführung dieses absolut hirnrissigen Dosenpfandes dramatisch zurückgegangen und der Absatz von Einwegverpackungen gestiegen.

Der Handel profitiert, weil er nicht eingelöste Pfandzahlungen behalten und zudem mit dem artig zurückgegebenen Plastikmüll ein lukratives Nebengeschäft betreiben kann. Bis zu 400 Euro pro Tonne zahlen die Chinesen für gepresste oder geschredderte PET-Flaschen. Im Reich der Mitte werden diese eingeschmolzen und zu neuen Polyesterfäden gesponnen, die dann wieder als Fleece-Pullis verarbeitet nach Deutschland zurückkehren. Mindestens die Hälfte der in Supermärkten zurückgegebenen PET-Pfandflaschen landen in Asien, weiß Greenpeace zu berichten.

Warum sollte der Deutsche grüne Flaschen wählen, wenn er sich dank Dosenpfand schon welche anziehen muss?

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Georg Schramm in Frankfurt am Main und die Vorstellung eines etwas tiefer angesetzten Haircuts

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Schramm gab einen kleinen Hinweis an den Verfassungsschutz: Als Satiriker und Kabarettist, der als Pausenclown zwischen politischen Beiträgen eingeladen wurde, dürfe man durchaus darauf hinweisen, dass Frankreich in der Vergangenheit mehrere Staatspleiten hingelegt habe und immer wieder gut aus der Sache herausgekommen sei. Und zwar habe man alle verbliebenen Gläubiger, die noch übrig waren verhaftet und einen Kopf kürzer gemacht. Die Franzosen hätten damals noch die Vorstellung eines etwas tiefer angesetzten Haircuts besessen.

Großartig!

Der Exkurs über das Platzen der Tulpenzwiebelblase in den Niederlanden 1637 dürfe man ebenfalls nicht als Aufruf zur Gewalt missverstehen. Damals hätten wie heute die Banker und Spekulanten bei der Regierung um Hilfe ersucht und das damals wie heute damit begründet, dass ein Nichteingreifen des Staates zu einem schweren Zusammenbruch Mitteleuropas führen würde. Daraufhin habe sich die Regierung erschrocken 24 Stunden zwecks Beratung zurückgezogen und schließlich verkündet, dass die Tulpenmanie vergleichbar mit einem krankhaften Fieber wäre. Und für Fieber sei nicht der Staat zuständig, sondern der Arzt.

Damit zeichnete Schramm nach eigener Aussage auf, dass sehr wohl Alternativen zum alternativlosen Getue der heutigen Regierungen bestünden. Das Platzen der Tulpenblase zog keine gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen nach sich, weil sich der Handel mit den begehrten Zwiebeln ausschließlich zwischen den wohlhabenden Schichten abspielte. Damals haben sich dann auch diese Spekulanten vor Pferdekutschen geworfen, um sich das Leben zu nehmen. Das sei durchaus begrüßenswert und tauge auch für die Gegenwart.

Ganz ohne satirischen Unterton verwies Schramm in seiner Rede auf die tatkräftige Mithilfe des bürgerlichen Lagers in Deutschland bei der Abschaffung der demokratischen Grundrechte im März 1933, als deutsche Antwort auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise. Dagegen stellte er die Antwort der Amerikaner mit Roosevelts New Deal Act. Das ist spannende Aufklärungsarbeit eines Kabarettisten, der eine politische Botschaft formuliert.

Dass Faschismus, Nationalsozialismus und der New Deal eine entfernte Verwandtschaft besitzen, weil man sie als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise begreifen muss, hat schon der großartige Wolfgang Schivelbusch beschrieben. Georg Schramm hat aber pointiert herausgearbeitet, dass das deutsche Bürgertum einmal mehr im Weberschen Sinne versagt hat und lieber einen rechten Schlägertrupp engagierte, als die Wohlhabenden und Mächtigen, die Max Horckheimer als “Rackets” beschrieb, in die Pflicht zu nehmen.      

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt

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Der graue Monat November hat gerade erst begonnen, die Nachfolge von Thomas Gottschalk ist noch nicht entschieden, doch heute Abend schon lichtet sich der Nebel im ZDF. Pelzig und Priol werden in Neues aus der Anstalt eine Antwort geben. Wetten, dass..? ließe sich doch prima mit dem Koalitionsausschuss zusammenlegen. Moderieren könnten dann gleich drei sehr bekannte TV-Gesichter. Angela Merkel, Philipp Rösler und das bayerische Urgestein Horst Seehofer. Da wären alle Altersgruppen abgedeckt. Die ehemalige Stadtwette würde zur Landeswette umfunktioniert und Ratingagenturen könnten einen Tipp abgeben.  

Unterstützt werden sie dabei von den Kabarettisten Andreas Rebers, Hagen Rether und Ingo Appelt.

Neues aus der Anstalt – am Dienstag,

8. November 2011, um 22.15 Uhr im ZDF!

Quelle: ZDF

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