"Westerwelle, die Puffmutter der Wirtschaftsnutten!!!"

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Auf der 50. Montagsdemonstration in Stuttgart gegen die Tieferlegung des dortigen Bahnhofs präsentierten sich Urban Priol und Georg Schramm in Bestform. Das müssen sie einfach gesehen haben. Besonders Urban Priol teilte richtig aus. Er beschimpfte die Kanzlerin als scheinheiligen Ostschreck, der sich von den Mißfeldergeburten der Union für die hirnlose Aussage feiern ließ, dass sich die Zukunftsfähigkeit des Landes an der Fertigstellung von Stuttgart 21 entscheide.

Über Guido Westerwelle, der angesichts der Proteste vor einer Gefälligkeitsdemokratie warnte, meinte Priol entrüstet, dass das mit Westerwelle, den er als Puffmutter der Wirtschaftsnutten bezeichnete, gerade der richtige sagen würde. Dabei hätte diese Witzfigur ihren großen Geschenkkorb für die gut betuchte Klientel noch gar nicht aus der Hand gegeben.

Und über Mappus und Grube sagte er, dass man mit Leuten, bei denen Kopf und Sack identisch seien, nicht verhandeln könne.

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Original-Quelle: http://www.ustream.tv/recorded/10418685

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Haushaltsdebatte als Farce – der Lobbyismus als Staatsprinzip

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Im letzten Jahr saß Frau Merkel bei Anne Will und beschrieb sich und ihre Amtsführung mit folgendem Satz:

„Ich bin mal liberal, mal christlich-sozial, mal konservativ.“

Man könnte das für ein schönes Beispiel Merkelscher Beliebigkeit halten, und ich habe das anfangs auch gedacht, in Wirklichkeit aber folgt ihre Politik nur einem ganz konkreten Muster. Und zwar den Lobbyismus zum Staatsprinzip zu erklären. Quasi unter Ausschaltung des deutschen Bundestages dürfen Banken und Finanzwirtschaft darüber bestimmen, was sie zu zahlen haben und was sie vom Staat bekommen. Ferner dürfen Pharmaunternehmen und private Krankenkassen bestimmen, was sie zu bezahlen haben und was sie vom Staat bekommen. Und nun ist auch klar, dass die Atomwirtschaft bestimmt, was sie zu bezahlen hat und was sie vom Staat bekommt.

Geheimabkommen machen es möglich. Das ist nicht neu. Wahrscheinlich erinnert sich noch jemand an den tollen Deal der SPD-Gesundheitministerin for ever Ulla Schmidt mit den Apothekern. Dafür, dass nämlich die Menschen dank Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung weniger Pillen konsumierten und damit für Einsparungen bei den Arzneimittelkosten sorgten, mussten die Apotheker natürlich aus den nunmehr entstandenen Einsparungen/Gewinnen entschädigt werden, weil die ja auf dem ganzen Pillendreck sitzen geblieben waren. Dieser Vertrag mit der rot-grünen Bundesregierung trug auch die Unterschriften von Union und FDP und regelte die Existenzsicherung der Apotheken auf deren Umsatzbasis aus dem Jahre 2002. Toll oder? Da hätte man die Pillen auch gleich weiterfressen können, meinte Georg Schramm in seinem damaligen Kabarettprogramm Thomas Bernhard hätte geschossen und fügt sehr scharf hinzu, dass das selbe Argument für Hartz IV-Empfänger freilich und bewusst nicht gegolten habe, weil die Existenzsicherung des Einzelnen in Zeiten der Globalisierung angeblich nicht mehr möglich sei.

Das wiederum gilt auch heute in Zeiten der scheinbaren Merkelschen Beliebigkeit. Wenn es um Kürzungen im Sozialetat geht, wird die Debatte sehr offen im Parlament und in der Bild-Zeitung geführt. Da gibt es keine geheimen Deals und Absprachen. Der Pöbel soll sich schließlich aufregen und seine Wut gegen jene richten, die noch weniger haben, als man selbst. Klassenkampf im Armenhaus lautet da das Motto. Mit dummen Argumenten und absurden Zusammenhängen wird demenstprechend die aktuelle Haushaltsdebatte geführt. Allein schon der Auftritt – es müsste viel eher das Aufrollen heißen – von Dr. Wolfgang Schubladen-Schäuble ist albern durch und durch. Gerade mal einen oder zwei Tage nach der erneuten 40-Mrd. Garantie an die HRE schwafelt der Finanzminister von der dringenden Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung.

Es gäbe halt keine Alternative, um die HRE langfristig zu sanieren. Das ist schon klar, wenn man sich vor Augen hält, dass die HRE bis dato jedesmal mit der Pleite drohte, um weitere Garantien vom Staat zu erpressen. Wer garantiert denn, dass die Banker in Staatsdiensten nicht noch einmal 40 Mrd. oder vielleicht ein bissel mehr fordern? Wonach richten sich überhaupt die Zusagen für weitere Staatsgarantien, die immer sehr zügig am Parlament vorbei gewährt werden? Dazu schweigt Schäuble bzw. heuchelt Verständnis für die vielleicht etwas verstörte Bevölkerung. Aber der Mann für Finanzen hat ja den Sozialbereich, der sich prima zum Vorführen öffentlicher Kürzungsorgien eignet. Da ist jeder mit dabei, kann mitreden und glaubt wahrscheinlich auch, gar nicht zu jenen zu gehören, die am Ende beim Tritt in die Wichteile betroffen sein werden.

Besonders widerwärtig war dann auch Schäubles Behauptung, mit dem Sparpaket der Bundesregierung würde sich die Politik vertärkt darauf konzentrieren, dass die Menschen wieder Arbeit aufnähmen. Konkret steht in dem Kürzungsprogramm aber drin, dass gerade die Eingliederungshilfen der Arbeitsagentur, die, wie der Name es schon sagt, für die Eingliederung Arbeitsloser/-suchender in den Arbeitsmarkt als Versicherungsleistung bisher vorgesehen waren, einfach ersatzlos gestrichen werden sollen. Was ist das nun?

Liberal? Christlich-Sozial? oder konservativ?

Oder einfach nur dummes Geschwätz? Es muss wohl an den Genen liegen, dass so viel Unsinn vor einer breiten Öffentlichkeit vorgetragen wird. Herr Sarrazin hat sich übrigens ebenfalls mit einem Deal von seinem Bundesbanker-Posten verabschiedet. Die aktive Rolle der Bundesregierung, wird dabei natürlich wieder dreist geleugnet. Rund 1000 Euro mehr Rente und der Rückzug war perfekt. Da fragt man sich, wie viele Dosen Ravioli und warme Pullover sich ein Herr Sarrazin eigentlich zulegen möchte, um über die Runden zu kommen. Das wird den Stammtisch aber wieder nicht interessieren. Was sind schon 1000 Euro mehr für einen Banker. Peanuts! Aber ein auf Steuerzahlerkosten finanzierter Rollkragenpullover für einen Hartz IV-Empfänger, das geht nicht. Auf diesem Niveau in etwa bewegen sich die Denk- und Hasshorizonte der von Sarrazin und auch Schäuble verseuchten Massenhirne.

Und nur der Gysi warnt…

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Auftritt Georg Schramm bei Mitternachtsspitzen

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Endlich auf Youtube abrufbar. Georg Schramms Referat über den Zorn bei den Mitternachtsspitzen. Auf der Suche nach dem Bösen, dem man mit Vernunft und Zorn begegnen müsse, findet Schramm eine Formulierung von John Maynard Keynes.

Schramm: Wer habgierig ist, dessen Wunsch nach mehr Geld und Besitz wird nicht dadurch gestillt, dass er in Erfüllung geht, der Wunsch. Nicht der Besitz, nein, der Erwerb stillt die Gier.

Keynes: Der Kapitalismus basiert auf der seltsamen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen, mit widerwärtigen Motiven, irgendwie für das Gemeinwohl sorgen werden.
(The General Theory of Employment, Interest and Money, zu deutsch Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, John Maynard Keynes, 1936)

Anschauen und genießen!

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Stress mit dem Stresstest

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Wer hat die Geschichte mit dem Stresstest eigentlich verstanden? Wer kann damit überhaupt etwas anfangen? Also ich verstehe diesen Test und was damit bezweckt werden soll nicht. Vielleicht klärt Georg Schramm heute Abend in den Mitternachtsspitzen etwas auf.

Offensichtlich haben alle deutschen Banken, mit Ausnahme der staatlichen HRE, diesen ominösen Test bestanden. Doch was wurde da eigentlich geprüft. Der Karikaturist Klaus Stuttmann mit einem Erklärungsversuch:

Mit solchen Stresstests wird untersucht, was passiert, wenn Banken oder Versicherungen durch eine Krise in Mitleidenschaft gezogen werden. Dabei wird vor allem auf die Eigenkapitalquote geschaut und geprüft, wie sich diese unter verschiedenen Szenarien, also einer dramatischen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, verhält. Das ist ja alles schön und gut. Mir stellt sich nur die Frage, welche Bedingungen durch die Prüfer angenommen werden. Zum Beispiel böte sich ja das reale, immer noch anhaltende Krisenszenario von 2009 an. Das Naheliegende hat die Bankenaufsicht aber gar nicht in den Blick genommen. Wahrscheinlich weil dann alle Banken glatt durchgefallen wären und die mit diesem Stresstest beabsichtige Vertrauensbildung so nicht hätte erreicht werden können.

Unterm Strich wurden also Szenarien durchgespielt, die wahrscheinlich nie Realität werden oder aber nach der Erfahrung von 2009 sehr viel schlimmer ausfallen würden. Dazu kommt natürlich die Festlegung der Ausgangsbasis. Wie wird denn die Kernkapitalquote einer Bank bestimmt? Ist es nicht so, dass diese Quote einerseits aus sog. stabilen Sachwerten wie Gebäude und Grundstücke besteht, andererseits aber auch aus Wertpapieren und Forderungen Kreditnehmern gegenüber? Diese Risikoaktiva bestimmen doch im Prinzip die Höhe des Eigenkapitals, welches die Bank als Sicherheit vorhalten muss, falls die Risikoaktiva plötzlich an Wert verlieren sollten.

Banker und Prüfer müssen also vorher klären, welchen Wert die Risikoaktiva, also auch Schrottpapiere, die ja noch immer in den Tresoren lagern, haben. Die Ergebnisse des Stresstests hängen demnach entscheidend von dieser Übereinkunft ab. Und glauben sie nun im ernst, dass die Banken ihr Risikopotential realitätsnah abbilden, obwohl sie seit dem Ausbruch der Krise im Jahr 2008 ein Geheimnis daraus machen?             

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Erwin Pelzig (alias Frank-Markus Barwasser) zu Neues aus der Anstalt?

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Wer beim nächsten Spiel der deutschen Nationalmannschaft im August als Trainer auf der Bank sitzen wird, ist noch lange nicht entschieden. Das Team Löw hat noch keine Einigung mit dem DFB erzielen können. Dafür zeichnet sich die Besetzung einer anderen vakanten Stelle von nicht minderer Bedeutung ab. Die große Lücke in der ZDF-Kabarett-Sendung „Neues aus der Anstalt“, die Georg Schramm mit seinem Rückzug vor der Sommerpause hinterlassen hat, scheint mit einer sehr guten Personalie geschlossen zu werden.

Erwin Pelzig, alias Frank-Markus Barwasser, soll als neuer Partner von Urban Priol dauerhaft in die Anstalt einziehen.

Quelle: DWDL

Wie der „Spiegel“ in seiner kommenden Ausgabe berichtet, wird Barwasser die ARD in Richtung ZDF verlassen, um die Nachfolge von Georg Schramm in der Kabarettshow „Neues aus der Anstalt“ anzutreten. Barwasser soll demnach der Wunschkandidat der bisherigen Protagonisten Schramm und Urban Priol sein – ein Wunsch, der nun wohl erfüllt wird, auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht.

Sollte sich das bewahrheiten, behielte ich also Recht mit meiner damaligen Einschätzung, dass die letzte Ausgabe der Anstalt einen gewissen Casting-Charakter besitzen würde. Pelzig war nämlich auch in dieser Sendung zu Gast.

Quelle: tautenhahn.blog

Noch einmal Georg Schramm und Urban Priol zusammen in der ZDF-Anstalt erleben. Denn der Patientensprecher nimmt Abschied von der TV-Bühne. Am kommenden Dienstag, den 8. Juni, läuft die 36. Ausgabe der erfolgreichen Kabarettsendung, wie gewohnt um 22:15 live und direkt nach dem heute-journal. Danach ist Sommerpause und genug Zeit für Urban Priol, darüber nachzudenken, ob und in welcher Besetzung er ab September weitermachen will. Am Dienstag findet sicherlich auch ein öffentliches Casting statt, mit folgenden Top-Gästen:

Monika Gruber, Erwin Pelzig und Jochen Malmsheimer

Meiner Meinung nach hat Erwin Pelzig das „öffentliche Casting“ auch deshalb gewonnen, weil er den entscheidenden Satz des Abends sagte:

„Warum sich schon heute aufhängen, wenn es nächstes Jahr viel bessere Gründe gibt?“

:>> :)) :>>

PS: Es ist natürlich ein Gerücht, dass Ole von Beust genau aus dem Grund vorzeitig seinen Hut als Hamburger Bürgermeister nehmen wird, um sich der sehenswerten Abschussgalerie der Anstalt anzuschließen…

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TV-Tipp: Mitternachtsspitzen mit Urban Priol und Georg Schramm

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Auf die kommende Ausgabe der Mitternachtsspitzen am 24. Juli 2010 weise ich versorglich schon jetzt hin. Denn falls die deutsche Fußballnationalmannschaft bis ins Finale der WM am 11. Juli 2010 vorstoßen sollte, könnte es sein, dass einige Menschen nicht mehr so aufnahmefähig sind. Bei Frau Merkel hat man das ja schon gesehen.

Gewohnt untätig, saß sie in Toronto auf dem G-20-Gipfel vor dem Fernseher, immer guckend, wie ihr Nachbar, der britische Premier David Cameron, beim Schauen des Spiels Deutschland gegen England reagierte. Dicke Backen machen, war dann auch so ziemlich das einzige, was Angela Merkel beim Fußballgucken einerseits und beim Ergebnis des G-20-Gipfels andererseits ablieferte. weiterlesen

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Prix Pantheon 2010 – mit dem Preisträger in der Kategorie "Reif und Bekloppt" Georg Schramm

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Am Samstag lief im WDR-Fernsehen die Aufzeichnung der Prix Pantheon Gala 2010 aus Bonn. Vor lauter Fußball und Ärger über so manches schlechte Spiel habe ich doch glatt vergessen, auf die wirklich wichtigen Dinge im deutschen Fernsehen hinzuweisen. Das sei nun hiermit nachgeholt.

Mit dem „Prix Pantheon“ wird die Größe der sogenannten Kleinkunst prämiert. Der „Prix Pantheon“ wird 2010 bereits im 16. Jahr vergeben: 12 Künstlerinnen, Künstler oder Ensembles treten alljährlich vor das kabaretterprobte Publikum des Bonner PANTHEON in eine offen ausgetragene Auseinandersetzung, die man mit Fug und Recht als GERMAN-SPASS-UND-SATIRE-OPEN bezeichnen kann. Und dies in doppelter Hinsicht: denn nicht nur die Komikerinnen und Komiker wetteifern, auch drei „Gutachter“-Teams werden sich messen.

Quelle: WDR

Den Sonderpreis in der Kategorie „Reif und Bekloppt“ erhielt Georg Schramm. Als Laudatoren traten mit Dieter Hildebrandt und Piet Klocke gleich zwei Lobredner auf, die damit die Bedeutung des zu Ehrenden quasi doppelt unterstrichen. Leider habe ich auf Youtube nur die Laudatio von Piet Klocke gefunden. Sollte Dieter Hildebrandts Rede auch noch als Mittschnitt auftauchen, werde ich diese natürlich nachreichen.

Und hier die Festrede des Sonderpreisträgers Georg Schramm. Er braucht nun keine Pointen mehr für seine Ausführungen, sagt Schramm zum Schluss, weil er es sich jetzt leisten könne. Schließlich habe er den Preis schon, der mit 4000 Euro dotiert sei. Da müsse er, Georg Schramm, nun nichts mehr beweisen.

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Der zynische Krieg auf den Finanzmärkten

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Die Rating Agentur Moody’s hat griechische Staatsanleihen von A3 auf Ba1 herabgestuft. Mit anderen Worten von investmentwürdig unter der Bedingung, die wirtschaftliche Gesamtlage zu beachten, zu nicht als Investment geeignet, weil die wirtschaftliche Gesamtlage bedenklich ist. Damit stuft die Rating Agentur Moody’s griechische Anleihen auf Ramschniveau ein oder wie der Fachmann sagt, junk!.

Die Begründung für diesen Schritt ist natürlich bemerkenswert:

Moody’s begründet die Herabstufung vor allem mit Risiken des drastischen Spar- und Restrukturierungsprogramms der griechischen Regierung. Zwar habe der gigantische Rettungsschirm von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) jegliche Risiken in der kurzen Frist beseitigt. Allerdings seien die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des Programms substantiell und nur mit einer geringeren Bonitätsnote zu vereinbaren. Risiken sieht die Agentur vor allem beim Wirtschaftswachstum.

Quelle: Spiegel Online

D.h., den Analysten ist vollkommen klar, dass ein Sparprogramm, das einseitig auf die Reduzierung von Schulden ausgelegt ist, nie und nimmer zu einer Gesundung der wirtschaftlichen Gesamtlage beitragen kann. So ein Sparprogramm sei substantiell, greife also die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit an und damit mindern sich auch die Aussichten auf wirtschaftliches Wachstum. Und ohne Wachstum gibt es keinen Schuldenabbau. Das hätte man bei den Spiegel Leuten noch dazu sagen müssen, sonst kapieren die das nämlich nicht.

Im Grunde zeigt sich an der Begründung dieser Rating Agentur die gesamte Dummheit der Berliner Regierung und der in Teilen gleichgeschalteten Öffentlichkeit. Man spannt einen gigantischen Rettungsschirm auf, um die heimischen Gläubiger zu schützen und gleichzeitig merken diese Deppen nicht, dass die von Amerika dominierten Rating Agenturen darüber bestimmen, wer ein verlässlicher Schuldner ist und wer nicht.

Kann es vielleicht sein, dass die jüngste Herabstufung griechischer Staatsanleihen eine Retourkutsche der Amerikaner darstellt, die von Europa und insbes. Deutschland mehr Konsum fordern, damit die gigantischen Konjunkturprogramme nicht einfach so verpuffen? Welchen Sinn hätte denn der Verweis auf die wirtschaftliche Gesamtlage sonst? Aus kurzfristiger Analystendenke ist das doch grotesk. Es scheint also, dass ein weiteres Kapitel im virtuellen Wirtschaftskrieg aufgeschlagen wurde, genau so, wie es Oberstleutnant Sanftleben prognostiziert hat.

Vor ein paar Wochen war der amerikanische Finanzminister Tim Geithner in Berlin und verlangte von Schäuble, die deutsche Konjunktur nicht kaputt zu sparen, sondern mehr Geld auszugeben, um das zarte Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Gleichzeitig kritisierten die Amerikaner Deutschland für dessen Alleingang bei der Finanzmarktregulierung und speziell bei dem Verbot ungedeckter Leerverkäufe. Die Deutschen zeigten sich aber uneinsichtig und beschlossen letzte Woche eines der größten Sparprogramme in ihrer Geschichte. Nun reagieren die Amerikaner. Sie torpedieren das europäische Rettungspaket. Und Merkels zweite Regierung bekommt wieder eine teure Quittung präsentiert.

Erinnern sie sich noch an den Spaßvogel Steinbrück, dem man auch jeden Satz aufschreiben musste, wie der ehem. Wirtschaftsminister Michel Glos nach seinem Rücktritt jammernd zu Protokoll gab? Steinbrück stellte sich im September 2008 hin und wetterte gegen die Amerikaner im deutschen Bundestag. Er sagte, dass die Finanzkrise ein rein amerikanisches Problem sei und Deutschland nicht beträfe. Eine Woche später ließen die Amerikaner dann mit Lehman Brothers genau jene Wall-Street-Großbank pleite gehen, bei der vor allem deutsche Kunden angeblich sichere Einlagen hatten.

Die anhaltende deutsche Beschränktheit in wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen führt letztlich dazu, dass auf den Finanzmärkten die ganz großen virtuellen Massenvernichtungswaffen aufgefahren werden, die am Ende nicht nur virtuellen Schaden anrichten, sondern ganz konkret ganze Volkswirtschaften zerstören. Die USA werden es nämlich nicht hinnehmen, dass der Euroraum und besonders Deutschland ihre Wirtschaft in den Abgrund zieht. Das Spiel ist mies von allen Seiten. Nur wenn ich mir die deutsche Borniertheit anschaue, die vom amerikanischen Nobelpreisträger Paul Krugman nur mit den Worten „Verrückte an der Macht“, siehe Telepolis (Madmen in Authority, NY-Times Blog) kommentiert wird, dann wird auch klar, dass die Kanzlerin darum bettelt, vom Sockel geschossen zu werden.

Wie sie sich dann aber immer noch hinstellen kann und der deutschen Öffentlichkeit erklären möchte, sie wolle doch nur das Vertrauen der Finanzmärkte zurückgewinnen, kann mit rationalen Gründen nicht mehr erfasst werden.

PS: Vielleicht kann man es doch erklären. Mit neuer deutscher Großmannsucht? Dabei wird nur die Schlagkraft des taumelnden Riesen Amerika permanent unterschätzt.

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 36

Geschrieben von:

Das prägende Bild der Sendung: Georg Schramm alias Lothar Dombrowki steht vor einem Eichenfass und hält eine flammende Rede gegen das widerliche Selbstbild der Oberschicht, die er als Bundespräsident auch ins Schloss Bellevue einladen würde. Aber nicht, weil er wie Köhler mit ihnen feiern wollte, sondern weil er sie mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit konfrontiert hätte, die kaum gegensätzlicher sein könnte. Zum Beispiel hätte er die Oberschicht zu der Kriegserklärung ihrer Wunschregierung befragt, die an die große Mehrheit des Volkes gerichtet sei, obwohl das über gar kein Vermögen mehr verfügt. Und im Hintergrund, ja eigentlich im Vordergrund blickt Karl Marx auf Dombrowski.

Schramm und Marx

Ich gebe zu, dass ich die Szene mit dem Eichenfass nicht kapiert habe. Könnte es vielleicht sein, dass es sich dabei um eine Anspielung auf den Maler Johann Peter Hasenclever handelte? Einem Maler des Vormärz, der danach strebte, „die großen und kleinen Schwächen des bürgerlichen Lebens der Biedermeierzeit offenzulegen“ (Quelle: Wikipedia)? Und der später von Karl Marx in einem Artikel für die New-York Daily Tribune vom 12. August 1853 für sein Bild Arbeiter und Stadtrath gelobt wurde?

Hasenclever: Arbeiter und Stadtrath
Quelle: Wikipedia

Doch jetzt kommt’s. In der damaligen Zeit wurde Hasenclever abschätzig als „Hofmaler des Weins, der Urbanität und des Humors“ bzw. als „weinseliger Humorist“ bezeichnet. Unter anderem wegen seinem Bild „Die Weinprobe“ von 1843:

Die Weinprobe
Quelle: artnet

Das Eichenfass könnte natürlich auch was anderes bedeuten, doch inhaltlich ging es Dombrowski darum, seinen Abschied aus der Anstalt mit einem Aufbruch zu verbinden. Er wolle nach draußen und die Massen, die sich bereits in vorrevolutionärer Wartestellung befänden, unterstützen und tatkräftig an der Beseitigung der noch zu stürzenden Verwaltungsvolontäre (O-Ton: Pelzig) aktiv mitwirken. Doch Priol bremste seinen Kompagnon in dessen Bestreben mit der Bemerkung, dass draussen kein Platz für ihn sei. Da würde auch niemand auf ihn warten, der mit ihm gemeinsam die Bastille erstürmen würde. Selbst der Malmsheimer wollte nicht und Monika Gruber meinte diesbezüglich etwas später, dass der Deutsche wahrscheinlich erst dann auf die Straße gehen würde, wenn Tennissocken in Adiletten verboten würden.

Nein, innerhalb der Anstalt müsse die Stellung gehalten werden, bis die letzte noch verbliebene Unperson, die einsame Bache, die Staatsratsvorsitzende Angela Merkel endlich zur Strecke gebracht sei. Und dann fliege auch Urban Priol in der Jack Nicholsen Rolle des Randall Patrick McMurphy über das Kuckucksnest und Angela Merkel wäre als Schwester Mildred Ratched eine tolle Besetzung, wie Malmsheimer fand. Priol hätte dann immerhin die Gelegenheit, Angela Merkel, äh Schwester Ratched, zu erwürgen und zu vollenden, was Nicholsen im Film misslang. :>>

Aber den besten Satz der Sendung hat meiner Meinung nach nicht Georg Schramm gesprochen, sondern Erwin Pelzig:

„Warum sich schon heute aufhängen, wenn es nächstes Jahr viel bessere Gründe gibt?“

Das ist doch mal eine Aussage. So kann man natürlich dem unausweichlichen Absturz auch begegnen. Bis zum Aufschlag reicht ja das Bier. Da werden uns Wulff oder Gauck schon den entsprechenden Mut machen. :>>

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Die Sendung gibt es wie immer in der ZDF-Mediathek zum Nachschauen.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1063472/Neues-aus-der-Anstalt—Folge-36?setTime=0#/beitrag/video/1063472/Neues-aus-der-Anstalt—Folge-36

PS: Falls es kurzfristig zum Rücktritt der Kanzlerin kommt, hat Priol eine Sondersendung Neues aus der Anstalt angekündigt. Ansonsten gilt abschließend die Strategie:

„Getrennt marschieren, vereint schlagen.“

Auch wenn es Priol andersherum lieber gewesen wäre.

Danke Georg Schramm!

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 36

Geschrieben von:

Noch einmal Georg Schramm und Urban Priol zusammen in der ZDF-Anstalt erleben. Denn der Patientensprecher nimmt Abschied von der TV-Bühne. Am kommenden Dienstag, den 8. Juni, läuft die 36. Ausgabe der erfolgreichen Kabarettsendung, wie gewohnt um 22:15 live und direkt nach dem heute-journal. Danach ist Sommerpause und genug Zeit für Urban Priol, darüber nachzudenken, ob und in welcher Besetzung er ab September weitermachen will. Am Dienstag findet sicherlich auch ein öffentliches Casting statt, mit folgenden Top-Gästen:

Monika Gruber, Erwin Pelzig und Jochen Malmsheimer

Quelle: ZDF

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