TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 42

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Am kommenden Dienstag, 22.03.2011, ist es wieder Zeit, sich einliefern zu lassen. Zur gewohnten Sendezeit um 22.15 Uhr startet Neues aus der Anstalt live und direkt nach dem heute-journal. Wir dürfen wieder gespannt sein.

In der Fastenzeit serviert die Anstalt ein kabarettistisches Festmenü. Urban Priol und Erwin Pelzig kredenzen feinste Satire und geschmack- volles Kabarett von der politischen Tageskarte.
Vor den Landtagswahlen in Baden Württemberg und Rheinland Pfalz geht es hier auch um eine Standortbestimmung für die Bundespolitik und die Frage: Was wird dem Wähler schmecken?

Unterstützt werden die beiden Gastgeber von Wilfried Schmickler, Max Uthoff und Rolf Miller.

Quelle: ZDF

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 41 und mit Einschub über zu Guttenberg

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In meinem letzten Beitrag schrieb ich am Ende: Sogar den Anhängern des Ölprinzen zu Guttenberg müsste auffallen, dass hier etwas nicht stimmt. Nur von denen zieht keiner mehr die Notbremse. Daran möchte ich anknüpfen und Urban Priols Schlusssatz von gestern anfügen: „Es ist ‚Schuh-spät'“.

Die Tage des Zorns mögen in der arabischen Welt ausgebrochen sein, aber hierzulande regt sich keine Maus, nicht einmal die Frauen, für deren Quote in Dax-Vorständen aufopferungsvoll gestritten werde, für die gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit hingegen nicht.

In Deutschland würden die Menschen wahrscheinlich erst dann zornig auf die Straße gehen und die Schuhläden plündern, wenn ihnen jemand ihren Karl-Theodor zu Guttenberg wegnehmen oder er selber zurücktreten würde. Die Masse liebt eben ihren Lügen-Karl, summa cum laude sozusagen. Deshalb wollte Pelzig das auch probieren und kupferte kurzerhand den zuvor von Priol gehaltenen Redebeitrag ab. Dafür setzte ihm Dr. Priol, der freilich nicht mehr so genannt werden will, einen Doktorhut auf.

Doktorhut

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Kurzer Einschub, weil überall im Fernsehen das Programm auch unterbrochen wurde:

Ich habe auch der Fragestunde im Bundestag gelauscht und mich doch arg über die parlamentarischen Frager und Fragerinnen gewundert. Was gibt es eigentlich zu fragen, die Täuschungsabsicht des Ministers ist doch erwiesen? Nein, zu Guttenberg durfte immer wieder betonen, nur unabsichtliche Fehler gemacht und seine Konsequenzen daraus gezogen zu haben. Sie werden das bestimmt noch ein paar Mal in den Hauptnachrichten unter der Schlagzeile „Guttenberg steht Rede und Antwort“ hören.

Dass er aber erstens eine Konsequenz gezogen hat, die er gar nicht selber ziehen kann, weil das nur die Universität, die er beschissen hat, tun darf und zweitens eine Erklärung unterschrieben hat, die man auch nicht mit dem Eingeständnis, lediglich unbewusst eine Verletzung der Zitierregeln begangen zu haben, aushebeln kann, verschwand im Schatten des einstudierten Auftritts.

Die einzig mögliche Konsequenz, zurückzutreten, mochte er freilich nicht ziehen, weil er weiterhin ein Vorbild sein möchte (Gelächter im Saal). Ein Vorbild, das sich eben gerade dadurch auszeichne, Fehler einzugestehen.

Das hätte ich dann aber doch etwas genauer gewusst. Bisher hat zu Guttenberg nur das zugegeben, was ohnehin schon bekannt war. Bisher seien ihm zum Beispiel nur die bereits entdeckten Ausarbeitungen des wissenschaftlichen Dienstes bei seiner eigenen Nachprüfung aufgefallen, auch aufgefallen, müsste es richtig heißen. Ob noch mehr Fremdwerke aus dieser Quelle in seiner Dissertation enthalten seien, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Ich schätze, dass muss die Internetgemeinde für ihn erst noch herausfinden.

Keiner hat die Frage gestellt, was denn eigentlich gewesen wäre, wenn die Arbeit nicht zufällig redigiert worden und im Internet Stück für Stück auseinandergenommen wäre. Die Antwort darauf hätte ich zu gerne gehört. Na ja, nix halt, wo kein Ankläger auch kein Plagiat. Wahrscheinlich hätte er aber gesagt, dass er nicht zu etwas Stellung nehmen könne, das gar nicht eingetreten sei. Und dann hätte man sehr schön fragen können, ob er das immer so handhabt, also erst etwas sagen, wenn die Beweislast erdrückend ist.

An diesem Vorgang kann man sehr eindrucksvoll sehen, wie die demokratischen Sanktionsmechanismen ausgehebelt und beiseite gelabert werden. Am Ende kommt zu Guttenberg damit durch, weil, wie er es so schön sagte, die Menschen sich selber ein Urteil bilden. Und das Ergebnis ist eben aus seiner Position heraus und mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, plan- und vor allem beeinflussbar.
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Aber zurück zur Anstalt. Priol war ja noch nicht fertig mit den Programmheuchlern und Heuchlerinnen, die nicht nur einem Blender wie zu Guttenberg auf den Leim gehen, sondern auch einem Ex-Diktator wie Mubarak. Erst jubeln sie dem jahrelang zu, um dann, als er plötzlich verschwunden war, von einem großen Tag für die Demokratie zu schwadronieren. Was sagt Merkel eigentlich wenn zu Guttenberg doch noch zurücktritt? Ein großer Tag für die Wissenschaft?

Angela Merkel und Hillary Clinton, von der Bunten mit dem Titel „Zwillingspaar der Macht“ versehen, machten mit Blick auf Ägypten wahrlich keine gute Figur. Die eine, nämlich unsere Ommma äh Tante, mahnte die Ägypter kurz vor dem Sturz des Machthabers zur Zurückhaltung und die andere blieb gänzlich stumm. Zwei feige Trullas nannte Priol diese Damen dann auch zurecht.

Mit Blick auf zu Guttenberg fügte Pelzig noch an, wer in Deutschland etwas werden will und vor allem bleiben möchte, der sollte immer daran denken, Friede sei mit dir. Wenn man die beiden mächtigsten Frauen in diesem Land, Friede Springer und Liz Mohn betrachte, stimme das Sprichwort, hinter jedem Mann stehe eine starke Frau, nicht mehr. Vielmehr müsste es heißen: Hinter jeder erfolgreichen Frau liege häufig auch ein toter Mann.

Bei zu Guttenberg müsste es heißen, hinter einem schummelnden, angebenden und geltungssüchtigen Adelssproß liegt meistens noch ein Vorfahre, der auch was sagen durfte und posthum einen Witz auf Kosten seiner lebenden Nachfahren machen kann. Und tatsächlich, Karl-Theodors Großvater, Karl-Theodor, hatte ein Buch geschrieben, mit dem Titel „Fußnoten“. Na wenn das keine lustige Pointe ist.

Fußnoten

Einen Satz aus dem Buch habe sich der Enkel wohl zu seinem Lebensmotto erklärt, wie Priol und Pelzig fanden:

„Sie (gemeint ist Adenauer, Anm. von Pelzig) sind so glaubwürdig, dass die Leute Ihnen manchmal sogar gestatten, zu lügen.“

Was war noch? Ach ja, wir haben immer noch Aufschwung. Ein Aufschwung auf „Pump(s)“ sozusagen. Im Zuge der Diskussion um die Frauenquote hat Hausmeister Malmsheimer als Frau verkleidet versucht, das Thema kurz zu gendern…

Aufschwung

Falls sie nicht vom Aufschwung überzeugt sind oder vielleicht kein Geld haben, um ihre von der Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag der Bundesregierung gemessene Kauflaune richtig ausleben zu können, dann sollten sie einfach mal schlampig einkaufen gehen. Denn wenn „schlampiges Zitieren“, also das Stehlen von fremdem geistigen Eigentum, laut Bild-Zeitung keine große Sache sei, dann Ladendiebstahl doch wohl auch nicht oder?

Aber der Aufschwung ist natürlich partiell schon zu beobachten. Nur der einzige Erfolg, den die Bundesregierung beim Angeben nicht angebe, so Pelzig, ist das ungebrochen gute Geschäft der deutschen Rüstungsindustrie. Deutschland sei da immer noch auf Platz 3 in der Welt, hinter den USA und Russland. Trotz Krise habe sich der Umsatz im letzten Jahr durch den Verkauf von Waffen und Munition verdoppelt. Das scheint der Bundesregierung ein wenig peinlich zu sein, wie Pelzig spitzfindig anmerkte. Wenigstens versteht man nun, was die Koalition unter einem „verantwortungsbewussten“ statt „restriktiven“ Umgang mit Waffenexporten gemeint hat.

Es bleibt bei der verantwortungsbewussten Genehmigungspolitik für die Ausfuhr von Rüstungsgütern.

Quelle: Koalitionsvertrag

Die Tage des Zorns seien deshalb so unerträglich, weil sie von einer penetranten Scheinheiligkeit begleitet werden. Dazu Priol im original…

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Die Sendung finden sie wie immer in der ZDF-Mediathek:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1265990/Neues-aus-der-Anstalt-vom-22022011

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 41

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Am kommenden Dienstag läuft die nächste Folge Neues aus der Anstalt im ZDF, aber nicht wie gewohnt um 22:15 Uhr, sondern wegen einer Karnevalübertragung eine Stunde später um 23:15 Uhr.

Zwei Tage nach den Bürgerschaftswahlen in Hamburg startet auch die Anstalt so richtig ins Superwahljahr 2011. Urban Priol und Erwin Pelzig küren die strahlenden Gewinner und werfen einen Blick auf die düstere Zukunft der Verlierer. Auch die Landtagswahlflut im März wirft bereits ihre Schatten voraus. Den satirischen Urnengang begleiten die kabarettistischen Lichtgestalten Monika Gruber, Jochen Malmsheimer und Piet Klocke.

Quelle: ZDF

Ich denke, die kaberettistischen Lichtgestalten werden den Fall der politischen Lichtgestalt Karl-Theodor zu Guttenberg genüßlich kommentieren. Der Urnengang in Hamburg birgt hingegen weder Licht noch Gestalt, egal wer da morgen nun gewinnt.

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TV-Tipp: Pelzig hält sich

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Am kommenden Dienstag ist es soweit. Frank-Markus Barwasser startet in seiner Rolle als Erwin Pelzig seine bereits aus der ARD bekannte Talkshow unter dem neuen Namen „Pelzig hält sich“ nun im ZDF um 22:15 Uhr.

Investigativ, ironisch, idyllisch und oft unberechenbar. Kabarettist und Gastgeber Frank-Markus Barwassser zeigt als Erwin Pelzig in „Pelzig hält sich“, wie man Haltung in einer Unterhaltung wahrt.

Hier spricht ein Kabarettist nicht über Menschen, er spricht mit ihnen.

Quelle: ZDF

Zu Gast sind Rezzo Schlauch (Politiker der Grünen und Rechtsanwalt und nebenbei bemerkt Lobbyist bei der EnBW), Christiane Stenger (Gedächtnisweltmeisterin und Autorin) und Prof. Dr. Moll und Prof. Dr. Dawirs (Hirnforscher im Einsatz für Kinder und Familien)

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 40

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Die GEZ-finanzierten Empörungsdienstleister Priol und Pelzig wundern sich über die Fortsetzung der tollen Stimmung im Jahr 2011, obwohl man überall sehen könne, wie schlecht es dem Land wirklich gehe. Das war mit Sicherheit auch eine Spitze gegen Dieter Nuhrs Satire Gipfel Reanimierungsversuch, mit guter Laune-Comedy-Kabarett alles schön zu quatschen. Nur solange die Bunte, das Zentralorgan für investigativen Journalismus, meint, dass Frau Bundeskanzlerin eine Königin ohne Krone sei, sehe es einfach immer noch düster aus. Die Farbe des Jahres ist übrigens ein fröhliches Pink. Da sieht man schon, wo die Prioritäten liegen.

Man müsse halt alles positiv sehen, pardon, der Deutsche sehe halt alles positiv. So zum Beispiel auch beim Dioxin im Frühstücksei oder den Antibiotika im Fleisch. Da könne man einerseits überlegen, Küken auszupressen, um Geld für den Diesel an der Tankstelle zu sparen und andererseits bei einer Grippeerkrankung ein Hüftsteak bestellen.

Tja alles ist weiterhin egal, wo man frisst, scheißt man eben nicht hin. Mit Ausnahme der Banken. Pelzig rief das Publikum dazu auf, in die Banken zu gehen und sich beraten zu lassen. Man solle einfach behaupten, viel Geld zu haben. Vielleicht eine Erbschaft. Das funktioniere immer. Schnell würde man vom Schalter weg in warme Büros geführt und bei Kaffee, Kuchen, Schnittchen und Wein bestens versorgt. Wenn man dann gesättigt sei und der Bankberater gerade zur Powerpointpräsentation ansetzen will, sollte man aufstehen und mit der Bemerkung, es sei ja gar keiner gestorben, gehen. Dann hätte man einerseits Hunger und Durst gestillt und andererseits einen Dienst an der Gemeinschaft geleistet, weil in der Zeit keine andere arme Sau, genannt Kunde, über den Tisch gezogen wurde.

Während Pelzig konstruktive Vorschläge lieferte, befand sich Anstaltsleiter Priol wieder in einer Art burnout-Zustand, antriebslos, sich aufgebend und ohne Motivation. Dabei könnte er seiner Intim-Feindin Dioxin-Eier als Wurfsendung schicken. Die hatte Pelzig noch übrig, weil sich die deutsche Bahn mal wieder verspätete. Ursprünglich hätten die Eier nämlich prima in das Gesicht von Berlusconi gepasst, aber wie gesagt, Pelzig hat es dank der Bahn nicht rechtzeitig nach Berlin geschafft. Priol schlug das Angebot indes aus, weil der letzte Eierwurf auf Kanzler Kohl dazu führte, dass dieser noch sieben Jahre im Amt blieb. Trotzdem forderte Pelzig seinen Chef auf, mehr Mut zur Wut zu zeigen, er solle „Dottern, statt Schottern“.

Und Priol legte dann auch los mit einem Foto, auf dem Berlusconi und Merkel zu sehen waren. Beim offiziellen Staatsbesuch in Berlin unterhielten sich die beiden in Zeichensprache, wie man unschwer erkennen kann. Aus dem Italienischen frei übersetzt, sagen beide zueinander: „ARSCHLOCH“. Wer Urban Priol kennt, der weiß, dass er die Merkel dem Berlusconi richtig gönnt.

Berlusconi und Merkel

Das passt natürlich in eine Zeit, in der es von wortklaubenden Sprachakrobaten nur so wimmelt. Die sagen viel, reden schön daher und meinen aber immer etwas ganz anderes oder je nach Bedarf das Gegenteil. Dabei fehlt es an Kompetenz. Das aber gehöre zur Strategie, so Pelzig. Gut, die Familienministerin Schröder bekommt jetzt ein Kind, aber dieser Hauch von Kompetenz kann ihrer Ahnungslosigkeit nicht gefährlich werden, meinte Pelzig scharfzüngig.

Dabei gebe es auch richtig gute Dinge in diesem Land. Zum Beispiel die Panorama-Redaktion mit der wunderbaren, begehrenswerten Anja Reschke, die einen Film über den AWD-Drückerkönig Carsten Maschmeyer produziert hatten, den die ARD dann auch gesendet hat, obwohl Maschmeyers Rechtsbeistandsgesindel im Vorfeld ordentlich Druck ausübte. Für diesen journalistischen Mut gab es Lob und Anerkennung von Barwasser, Priol und dem Studiopublikum. Da sprachen nicht die Kaberettisten, die meinten, dass bei einem Ei im Gesicht vom Maschmeyer ebenfalls das zusammenwachsen würde, was auch zusammengehöre.

Leider werden journalistische Glanzleistungen nicht so gewürdigt, wie korrupte Gefälligkeitspolitik. Demnächst gebe es nämlich eine Briefmarke mit dem Gesicht von Helmut Kohl. Sozusagen ein Altkanzler zum Ablecken, meinte Priol. Der hat es immerhin geschafft, was man von der FDP nun nicht gerade behaupten kann, die sehenden Auges in ihren Untergang marschiert. Selbst in die Marktlücke, einer in Deutschland fehlenden rechtspopulistischen Dummbeutel Arschgeigenbewegung, wollen die Liberalen nicht springen, meinte Pelzig. Da wäre immerhin noch etwas zu holen.

Nein, die FDP bestehe darauf, zu beweisen, wem sie sich verpflichtet fühlt und wem nicht. Die FDP halte an ihren Idealen fest, wissend, dass sie dabei ins Leere greift. Was dem Beinamputierten der Phantomschmerz ist, das ist der FDP der Charakter, so Pelzig fast philosophisch.

Apropos Philosophen, in Frankreich ruft ein über neunzig jähriger Philosoph mit einer kleinen Schrift für wenig Geld alle Franzosen auf, gegen die politische Elite gewaltlos zu protestieren. In Deutschland, dem Land der Dichter und Denker, aber auch der Richter und Henker, schreiben Philosophen hingegen dicke Bücher, die viel Geld kosten, um darin gegen den nicht so gutbetuchten Teil der Bevölkerung zu hetzen und für die neoliberalen Phantomschmerzen offen Partei zu ergreifen.

Aber das nur am Rande, denn Priol kam gegen Ende gerade noch rechtzeitig in Fahrt, weil er sich dann doch vermaschmeyert fühlte. Ursula von der Leyens Bildungspaket für Kinder, über das im Vermittlungsausschuss bereits großkoalitionäre Einigkeit hergestellt wurde, zerpflückte Priol eindrucksvoll.

Der Schlussakkord hatte es mal wieder in sich. Von wegen fröhliches Pink mit Dieter Nuhr, sich aufregen und weiter protestieren ist angesagt.

„Die Banken drehen weiter Papiere an. Wegsperren, weg, wegsperren, damit sie mal sehen, wie sich ein geschlossener Immobilienfonds von innen anfühlt!“

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Die komplette Sendung finden sie wie immer in der ZDF-Mediathek:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1241118/Neues-aus-der-Anstalt-vom-25012011

Für diesen Komfort sei dem scheidenden ZDF-Intendanten Schächter von dieser Stelle aus gedankt.

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 40

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Vorsorglich weise ich auf die erste Sendung im neuen Jahr am 25.01.2011 hin. Wegen des DFB-Pokals wird es wahrscheinlich etwas später (22:30 Uhr) als sonst losgehen.

Das Wahljahr 2011 hat begonnen. Urban Priol und Erwin Pelzig schauen voraus auf ein Jahr voller politischer Liebeshochzeiten und Ehekrisen, in dem Wählern das Schwarz-Gelb-Rot-Grüne vom Himmel versprochen und ein Bahnhof unter der Erde geschenkt wird. Im kalten Januar heizt die Anstalt dem aktuellen Polit-Chaos mit Satirefeuer ordentlich ein. Mit Brennholz helfen diesmal Johann König, Andreas Rebers und Sigi Zimmerschied aus.

Quelle: ZDF

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Neue alte Talkshow: "Pelzig hält sich"

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Frank-Markus Barwasser, alias Erwin Pelzig, setzt nun im ZDF auch seine erfolgreiche Talkshow fort. Statt „Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich“ wird die Sendung „Pelzig hält sich“ heißen und am 15. Februar um 22:15 Uhr zum ersten Mal an den Start gehen.

Das ZDF erklärt den etwas kurios anmutenden Titel der einstündigen Show wiefolgt: „Frank-Markus Barwassser zeigt in ‚Pelzig hält sich‘, wie man Haltung in einer Unterhaltung wahrt.“ Am Konzept der Show, die im Ersten zuletzt zu äußerst später Stunde ausgestrahlt wurde, wird sich ohnehin wenig ändern: Bewaffnet mit einer enthemmenden Bowle lädt Pelzig Politiker, Wissenschaftler und interessante Menschen nach München ein.

Quelle: DWDL

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 39 und den Mitternachtsspitzen

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Der Erlöser

Furioses Anstalts-Finale zum Jahresende, ohne Weihnachtsfeier, ohne Rückblick und ohne Ausblick, dafür mit dem Erlöser Karl-Theodor und seiner Frau, dem Westerwelle als Dead Man Walking, mit der Kanzlerin als Lady Marian, die im Sherwood Forest die politische Wanderhure gibt und mit Erwin Huber, der als Bonsaiausgabe eines Berufsverbrechers bei der Hypo Alpe Adria 3,7 Mrd. Euro ungestraft versenken durfte, während heute die bayerische Staatsregierung darüber lamentiert, dass das Räumen der winterlichen Straßen den Steuerzahler täglich zwei Millionen Euro kosten würde. Mit den 3,7 Mrd. Euro für eine Ösi-Pleite-Bank hätte man immerhin rund 37 Jahre lang die Straßen vernünftig von Schnee und Eis befreien können, meint Monika Gruber.

Solche pointierten Gegenüberstellungen gehören natürlich zur Tranparenz in einer Demokratie. Doch im Zuge der Wikileaks-Veröffentlichungen wird Pelzig etwas vorsichtiger. Denn Transparenz hieße ja auch, die nackte Wahrheit anschauen zu müssen. Das könne mitunter ziemlich abstoßend sein, wie sich jeder leicht vorstellen könne, wenn er an seinen unbekleideten Ehepartner vorm Badspiegel denkt, wie er sich die Zahnzwischenräume reinigt und dabei vielleicht noch einen fahren lässt. Mit einem mehr an Transparenz werde also der Raum für Illusionen zerstört. Der Schein von Demokratie löse sich auf. Durch die nackte Wahrheit müsste also jeder erkennen, dass es die Demokratie gar nicht mehr gibt.

Aber beim Protestpotenzial des deutschen Volks gibt Priol schließlich Entwarnung. Der Siedepunkt sei hierzulande nämlich erst bei ca. 1000 Grad Celsius erreicht.

Dem vermeintlichen Langzeitstudenten Arnulf von der Rating-Agentur gehen an Weihnachten die gestiegenen Spritpreise durch den Kopf. Als BP in diesem Jahr den Golf für 44 Mrd. mal so richtig vollgetankt hatte, war doch klar, dass das einer irgendwann bezahlen müsste. Insofern schnüren die Deutschen tagtäglich kleine Rettungspakete für die Umwelt, die Griechen, die Iren, die Banken oder den Euro. Ganzjahresweihnachten könnte man das nennen. Aber was bekommen die Deutschen am regulären Tag der Bescherung? Die Gewissheit auf steigende Krankenkassenbeiträge zum 1.1.2011 und ein Buch von Thilo Sarrazin.

Vielerorts wird der Mist vom ehemaligen Bundesbanker unterm dänischen Tannenbaum landen. Und dann feiern die Deutschen, bevor sie sich selbst abschaffen, weil sie abends im Bett lieber Sarrazin lesen, anstatt Kinder zu zeugen, an Weihnachten die Geburt eines unehelichen jüdischen Palestinenserkindes, das von einem Kopftuchmädchen in die Welt gesetzt wurde, hinein in eine Patchworkflüchtlingsfamilie, bestehend aus dem heiligen Geist und einem arbeitslosen Tischler, die sich auch noch mit Transferleistungen teilweise von schwarzen Weisen aus dem Morgenland durchschnorren mussten.

Da kann man ja nur vorm Aussterben warnen, wenn man als ehemaliger Bundesbanker und SPD-Mitglied dabei zusehen muss, wie die sarrazinischen Leistungsträger dieser Gesellschaft wie Angela Merkel, Guido Westerwelle und der Papst keinen Nachwuchs mehr zeugen.

Aber es ist ja Weihnachten, also die Zeit, in der statistisch gesehen, die meisten Morde innerhalb der Familie begangen werden, weil man tagelang aufeinander hockt und sich gegenseitig auf den Keks geht. Das meint Jürgen Becker in den Mitternachtsspitzen. Und damit Bühne frei, für das etwas andere Krippenspiel.

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Neues aus der Anstalt finden sie wie immer in der ZDF-Mediahek:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1219506/Neues-aus-der-Anstalt-vom-21.12.2010?setTime=1#/beitrag/video/1219506/Neues-aus-der-Anstalt-vom-21.12.2010

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 39

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Vorsorglich weise ich auf die kommende Sendung Neues aus der Anstalt am 21.12.2010 hin. Diesmal läuft die Live-Sendung laut Programmierung des ZDF aber erst um 22:50 Uhr, weil vorher im Rahmen von KinoMagie ein Film angesetzt ist. Dem ZDF ist da anscheinend kurz vor Weihnachten das Knoppsche Material über die Deutschen ausgegangen.

Dafür gibt es nach der Anstalt den Satirischen Jahresrückblick der Frontal21 Redakteure Doyé und Wiemers zu sehen. Trotzdem bleibt die späte Ausstrahlung natürlich ein Ärgernis.

Diesmal kommen in die Anstalt, Monika Gruber, Arnulf Rating, Kay Ray und Biermösl Blosn.
Quelle: ZDF

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 38

Geschrieben von:

Zum Glück wurde die Anstalt nicht Opfer einer vorgezogenen ZDF-Royal-Sondersendung. Die wurde erst in der Nacht ins Programm geschoben. Dabei frage ich mich immer, warum die Redakteure, die sich mit dem Adel beschäftigen, Gesellschaftsreporter genannt werden. Mit Gesellschaft haben adelige Beziehungsfragen doch eher wenig zu tun. Die Gesellschaft ist ursprünglich einmal angetreten, den Adel abzulösen. Aber heute feiern vor allem wir Deutschen, die im ZDF gerade „Die Deutschen II“ präsentiert bekommen, die Wiederauferstehung des Adels als Retter der verkommenen Gesellschaft.

Bei den Deutschen II habe ich mich übrigens auch gewundert. Ich denke wir sind Integrationsfanatiker, die genau wissen, welchem Deutschtum sich ein Migrant zu unterwerfen hat. Und nun kommt das ZDF mit den Deutschen II. Da wird ja nicht nur der Türke ganz irre im Kopf. Vielleicht sollte man der trüben Historiker Tasse im ZDF, Guido Knopp, einmal erklären, wie man Gesellschaftsgeschichte zu verstehen hat. Warum wohl beziehen sich Franzosen und Deutsche heute gleichermaßen auf Karl den Großen? Doch nicht weil der irgendetwas mit Deutschen und Franzosen zu tun gehabt hätte, sondern weil er Bestandteil einer nationalistischen invention of tradition ist, die sich erst im 19 Jh. herausgebildet haben.

Man könnte sich also ganze Staffeln hirnloser „Wer sind wir-Staffeln“ sparen, wenn man sich einmal konkret mit der Erfindung von Traditionen auseinandersetzen würde. Die Deutschen gab es nämlich vor der Reichsgründung 1871 nicht, genauso wenig wie ein Deutschland. Aber das war ja schon immer unser Problem. Eine 1000 Jährige Selbstüberschätzung und die quälende Frage nach der Identität. Und weil wir zwischen Süd und Nord selbst nicht so genau wissen, was eigentlich deutsch ist, man kann das z.B. auch prima anhand des Textes unserer bescheuerten Nationalhymne erkennen, schreiben wir es lieber denen vor, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind. Die müssen sich bekennen, zur Leitkultur, zu den Grundwerten, zum Christentum und wahrscheinlich auch zu Dumpinglöhnen, Privatvorsorge, Stuttgart 21 und den Castor-Transporten.

Und über allem schweben die „fabelhaften Guttenbergs“, die im Paarlauf ins Kanzleramt steuern, wie das scheinbürgerliche Nachrichtenmagazin der Spiegel kürzlich titelte. Da sollte Guido Knopp vielleicht schon an „Die Deutschen III“ denken.

Nur wer sich erhebt, kann sich auch widersetzen, meinte Pelzig gestern in der Anstalt. Widerstand auf allen Ebenen, lautet die Parole. Sogar Artikel 20, Abs. 4 des Grundgesetzes wurde zitiert. Falls die Verfassung noch jemand kennt und ernst nimmt. Und am Schluss wurde die Sendung protestierend im Sitzen beendet, nachdem Pelzig fein erklären durfte, dass zwischen dem Losentscheid und der Wahl von Politikern ein qualitativer Unterschied zu Gunsten des Losentscheids bestehen würde.

Dann wusste ich auch noch nicht, dass die CSU im WDR mit Untertiteln läuft. Dabei tönt der Seehofer doch immer, dass Integration nur über die Sprache gelänge. Immerhin habe sich der Vorsitzende der Jungen Union in Bayern, ein Franke, bereits integriert. Der sagt nämlich schon, Seehofer sei der Leitwolf, der wo uns anführt und nicht, der wo uns anführen tut. Eine reife Leistung. Respekt.

Die Kanzlerin als ständige Enddarmbewohnerin der Atomwirtschaft bekam natürlich auch ihr Fett weg. Der Fünf-Jahres-Plan der Lobbymarionette aus der Uckermark geht langsam auf. Fünf Jahre hätte sie das Volk sediert und nun schlage sie zu. Allerdings wartet Urban Priol noch immer auf eine Antwort bezüglich seines Aufnahmeantrags.

Das und die grandiose Darbietung von Hagen Rether über die Angst vor dem Islam sollte man gesehen haben. Haben sie auch Angst vor dem Riesling, weil letztes Jahr in Deutschland 70.000 Menschen dem Alkohol zum Opfer fielen? Vielleicht sollten wir doch alle Rainald Grebe wählen. Sein Wahlkampfauftritt war doch großartig.

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Die Sendung finden sie wie immer in der ZDF-Mediathek:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1190920/Neues-aus-der-Anstalt-vom-16112010

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