Achtung! It’s Angela

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Die europäische Sparunion ist beschlossene Sache. Gestern hieß es, dass die neuen Verträge Ende März fertig und unterschriftsreif sein sollen. Ist das jetzt noch vor oder schon nach dem Zusammenbruch der Eurozone? Merkel habe sich durchgesetzt, loben die deutschen Medien ihre Kanzlerin. Die Umfragewerte steigen wieder, beklagte sich Urban Priol gestern in der Anstalt. Es schiene so, als könne der Union kein Skandal, kein noch so offensichtlicheres Versagen etwas Anhaben.

“Wie oft haben wir schon gedacht, dass die CDU jetzt fallen müsste”, stellte Priol enttäuscht fest und Max Uthoff fügte genial an, dass gerade wir Deutschen immer wieder beweisen, dass Posten und Qualifikationen keine Schnittmengen haben müssen.

Es gelte wohl der Satz der Kanzlerin, wonach eine neue Definition des Begriffs “Erfolg” angebracht sei und die Erwartungshaltung diesbezüglich nach unten geschraubt werden müsse. So einen Satz könne man sich auch mit Restalkohol nicht schöntrinken, kommentierte Pelzig treffend.

Merkel_Newsweek

Wer optimistisch sei, könne den Weltuntergang eigentlich nur begrüßen.  

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt

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Der graue Monat November hat gerade erst begonnen, die Nachfolge von Thomas Gottschalk ist noch nicht entschieden, doch heute Abend schon lichtet sich der Nebel im ZDF. Pelzig und Priol werden in Neues aus der Anstalt eine Antwort geben. Wetten, dass..? ließe sich doch prima mit dem Koalitionsausschuss zusammenlegen. Moderieren könnten dann gleich drei sehr bekannte TV-Gesichter. Angela Merkel, Philipp Rösler und das bayerische Urgestein Horst Seehofer. Da wären alle Altersgruppen abgedeckt. Die ehemalige Stadtwette würde zur Landeswette umfunktioniert und Ratingagenturen könnten einen Tipp abgeben.  

Unterstützt werden sie dabei von den Kabarettisten Andreas Rebers, Hagen Rether und Ingo Appelt.

Neues aus der Anstalt – am Dienstag,

8. November 2011, um 22.15 Uhr im ZDF!

Quelle: ZDF

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TV-Tipp: Kabarett im September

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Die Sommerpause ist vorbei. Los geht es am Freitag, 16. September, um 22.30 Uhr mit der heute-show, die dann wieder regelmäßig am Freitag im ZDF zu sehen sein wird. Am Samstag, 24. September, lädt Volker Pispers auf 3sat um 20.15 Uhr im Rahmen des 3satfestivals 2011 wieder Gäste zu sich auf die Bühne ein. Und am Dienstag, 27. September, startet endlich wieder “Neues aus der Anstalt” mit Urban Priol und Erwin Pelzig.

Zeitgleich zum Oktoberfest macht die Anstalt „ein Fass auf“. Urban Priol und Erwin Pelzig werfen einen Blick ins politische Festzelt und geben ihren kabarettistischen Senf zum Ausgang der Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und der Abgeordnetenhauswahl in Berlin. Für welche Parteien geht die Achterbahnfahrt weiter? Wer fährt noch mit im Politiker-Karussell?

Das satirische Festtreiben begleiten Dieter Hildebrandt, Max Uthoff und Matthias Egersdörfer.

Quelle: ZDF

EDIT: Blogfreund Careca macht darauf aufmerksam, dass Georg Schramms neuestes Programm „Meister Yodas Ende – Über die Zweckentfremdung der Demenz“ am Dienstag, 13. September, um 20.15 Uhr auf ZDFkultur ausgestrahlt wird.

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TV-Tipp: "Pelzig hält sich"

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„Neues aus der Anstalt“ ist in der Sommerpause, Erwin Pelzig hingegen nicht. Er lädt zu einer weiteren Kabarett-Talkrunde im ZDF ein. Heute Abend um 22:45 Uhr wird er mit folgenden Gästen sprechen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, noch Handballbundestrainer Heiner Brand und BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken. Als Getränk wird wie immer Bowle gereicht. Am längsten Tag mit der kürzesten Nacht des Jahres gibt es diesmal die Karibische Nacht mit hoffentlich viel Blue Curaçao für den Herrn Dobrindt.

Quelle: ZDF

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TV-Tipp: "Pelzig hält sich"

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Am Dienstag, 24.05.2011, lädt Frank-Markus Barwasser in seiner Rolle als Erwin Pelzig wieder zum Kabarett-Talk im ZDF (22.45 Uhr). Als Gäste sind dabei: Hannelore Kraft, Juli Zeh, Pegah Ferydoni

Hannelore Kraft traut sich also bei Pelzig. Der heute-show mit Oli Welke hatte sie noch mit der Begründung abgesagt, sie wisse nicht genau, wie man dort behandelt werde. Nachdem am letzten Freitag Claudia Roth zu Gast war, dürfte ihr nun aber die Scheu genommen sein.

Juli Zeh schreibt Kurzgeschichten, Romane und ist darüber hinaus promovierte Völkerrechtlerin. Aber genau in der Reihenfolge. Die Juristerei ist, wie sie einmal sagte, nur noch ein Hobby. Das hat sie aber nicht davon abgehalten, im Jahr 2008 gegen die Einführung des biometrischen Reisepasses Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe einzulegen. Unter anderem mit der Begründung, der dafür zuständige Minister Otto Schily hätte ein wirtschaftliches Eingeninteresse verfolgt. Wie sie wissen, ist Schily, der seine Nebeneinkünfte immer verschwieg, nach seinem Ausscheiden als Minister Aufsichtsratsmitglied der Byometric Systems AG geworden, zudem Aufsichtsratsmitglied und Anteilseigner des Biometrieherstellers Safe ID solutions AG und rechtlicher Berater der Siemens AG, also jener Firmen, die von der Einführung des ePasses direkt profitieren.

Wer mehr zu Juli Zeh erfahren will, sollte sich das Interview mit Peter Voß (Bühler Begegnungen auf 3sat) aus dem Jahr 2009 anschauen. Dabei wirkt der journalistische Altmeister wie ein kalter Krieger, der aus dem Jahrhundert gefallen ist. Zu dem Zeitpunkt hatte er sein CDU-Parteibuch wahrscheinlich noch nicht zurückgegeben und verteidigte gegenüber seinem Gast die Sicherheitspolitik von Schäuble und Co. Heute wissen wir aber, dass die Bundesregierung selber gar kein Geheimnis mehr daraus macht, dass sie die Leute ordentlich verschaukelt. Insofern sind Peter Voß‘ Einwände und Fragen recht lustig. Andererseits ähnelt seine Interviewführung der eines Gutachters in der mündlichen Examensprüfung. Das dürfte morgen etwas entspannter ablaufen.

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 43

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Wie wäre es mit einem anstaltseigenen Ethikrat als Antwort auf den Töpferkurs der Bundesregierung? Man könne es doch wie Angelas Chaostruppe machen und nachdenken lassen, weil man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Ethik und Religion werde dabei klug eingesetzt, um den Beschiss mehrheitsfähig zu machen. Das war bei Heiner Geißlers Scheinschlichtung so und soll nun bei der Frage der Atomkraft noch einmal durchexerziert werden. Damit war der Auftakt zur Sendung gelungen.

Alles würde immer unübersichtlicher meinte Priol anschließend, alternativlos sei offenbar nur noch die Kanzlerin, die ihrem Volk hinterherrenne, um ihm zu sagen, wo es langgehe. Sie sei eben To big to fail. Ihre Reden schreibt sie aber immer noch selbst, wie Uwe Steimle anmerkte. Man könne nur das verteilen, was vorher erarbeitet worden sei. Diesen Satz hatte Erich Honecker am 1. Oktober 1989 auch gesagt, so Steimle. Vielleicht sollte Frau Merkel ihre Reden dann doch nicht selber schreiben, es gebe nämlich noch Überlebende der Wende.

Priol aus der Deckung

Nur wo geht es eigentlich lang oder hin? Richtung Ökodiktatur? Neuerdings fordern sogar die Grünen, mehr zu fliegen. Vor allem nach Tunesien, um damit die Demokratie zu fördern. Darüber muss man erst einmal nachdenken lassen oder irgendetwas anderes forsch aus der Hüfte schießen. Wie zum Beispiel der Vorschlag, Hartz-IV-Empfänger in der Altenpflege einzusetzen. Da hat auch Pelzig gestaunt und sich gewundert, wofür diese Gruppe alles qualifiziert sei. Erst sollten sie das Laub wegfegen, dann Schneeschippen, schließlich Hundescheiße beseitigen und nun fehlende Pflegekräfte ersetzen.

Die Ignoranz, die sich als Überzeugung verkleidet hätte, sei deutlich spürbar, so Pelzig. Ob man nun die Scheiße von der Straße oder von Omas Popo kratze, mache für den neoliberalen Querdenker offensichtlich keinen Unterschied. Dafür braucht’s dann auch keinen Ethikrat, solche Tätigkeiten seien ganz einfach zumutbar. Man stelle sich aber vor, es gebe einen personellen Notstand bei den Fluglotsen. Würden die „Sozialexperten“ der Union dann auch nach Hartz-IV-Empfängern rufen und prüfen lassen, ob ein Einsatz im Tower zumutbar wäre? Natürlich nicht, so Pelzig. Flugsicherung sei schließlich eine anspruchsvolle Tätigkeit, Altenpflege hingegen nicht.

Für die christlichen Überzeugungstäter aus der Union sei Altenpflege eben wie Hundescheiße von der Straße aufsammeln. Das könnten auch Männer aus bildungsfernen Schichten mit schlechten Zeugnissen erledigen, wie die Ministerin für Familien und Gedöns Kristina Schröder im Februar noch meinte. Als sie diese Meinung kundtat, sei sie wahrscheinlich schon hormonell geschüttelt gewesen, so Pelzig. Trotzdem wünsche er der werdenden Mama so eine qualifizierte Kraft. Die neue Pflegekraft könnte ja dann mit dem neuen Bundesbaby spazieren gehen und nebenbei Hundescheiße aufsammeln.

Das wäre aber kein guter Start ins Familienleben. Die Stimmung könnte darunter leiden, wie Malmsheimer in einem sprachlichen Portrait über den Alltag bei Mutter, Vater und Kind skizzierte.

Aber zurück zum ethischen nachdenken lassen. In einem Land, in dem ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz im Sprechblasenkatalog stehe, gebe es keinen ethischen Konsum, meinte Priol im Gespräch mit Pelzig. Letztlich gehe es doch um die Glaubwürdigkeit. Und da hätten die Deutschen mit dem Bundespräsidenten wieder einen ausgeguckt, dem sie das zutrauen würden. Dabei könnte man an seiner statt auch einen Hydranten hinstellen. Der hätte wohl dieselben Sympathiewerte, so Priol.

Herr Wulff gebe keine Richtung vor und keine Denkanstöße. Er beschäftige sich lieber mit der Bundesgartenschau und verstehe unter Eierwürfen auf seine Person genau jene Volksnähe, die er gegenüber seinen Bürgern demonstrieren möchte. So jemanden muss man einfach lieb haben in einer Gesellschaft, die ansonsten vom Eventcharakter lebt. Fernsehen mache halt nicht dumm, sondern wird von Dummen gemacht, so der anstaltseigene Ethikrat. Mit der Fernbedienung halte man sozusagen seine eigene Dummheit in der Hand.

Zum Glück bestehe ja noch Hoffnung, dass wir Opfer eines Stromausfalls werden, der aus Sicht der Betreiber von überstürzt abgeschalteten Atomkraftwerken wahrscheinlicher geworden sei. Für die Dummheit wäre das aber blöd. Deshalb wird es die Bundesregierung, die mit der Meisterschaft von Borussia Dortmund einen ersten schwarz-gelben Erfolg verbuchen konnte, soweit auch nicht kommen lassen.

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Die komplette Sendung gibt’s wie immer in der ZDF-Mediathek zum Nachsehen:

Quelle: ZDF-Mediathek

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt – Folge 43

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Urban Priol und Erwin Pelzig begeben sich wieder auf ihre satirische Monatsvisite. Zur Kurztherapie werden in die Anstalt „eingeliefert“: Jochen Malmsheimer, Django Asül, Uwe Steimle, Jochen Busse und Henning Venske.

Quelle: ZDF

Termin: Dienstag, 03. Mai 2011 um 22.15 Uhr live und direkt nach dem heute journal

Georg Schramm ist übrigens am Wochenende von Anhängern der CDU als „Arschloch“ beschimpft worden, nachdem behauptet wurde, er sei anlässlich der Vergabe des Kleinkunstpreises von Baden-Württemberg als diesjähriger Preisträger bei seinem Vortrag etwas aus der Rolle gefallen. Vor 300 handverlesenen Gästen auf der Gala im Europa-Park Rust soll der Kabarettist die in der ersten Reihe sitzenden Veranstalter, den Lottochef und früheren Sozialminister Friedhelm Repnik sowie Noch-Staatsminister Helmut Rau mit Worten scharf angegriffen haben.

„Die Lottogesellschaft ist eine Einrichtung von unschätzbarem Wert. Was hätte jemand wie Herr Repnik sonst machen können?“ Und nach dem Regierungswechsel werde es wohl weitere teure „Endlager für abgebrannte Politiker“ geben. „Sie werden wohl demnächst bei der DLRG Reden halten müssen“, bekam Staatsminister Rau zu hören. „Eine Landesregierung, die nicht in der Lage ist, einen Pflasterstein von einer Kastanie zu unterscheiden, hat nichts anderes verdient, als in den Orkus der Bedeutungslosigkeit gestoßen zu werden,“ polterte er.

Quelle: Badische Zeitung

Da hatten die Herren meiner Meinung nach aber noch Glück. Ein Endlager für abgebrannte Politiker ist doch immer noch besser, als eine Bestattung auf hoher See.

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TV-Tipp: "Pelzig hält sich"

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Heute Abend, 22.45 Uhr, startet die zweite Ausgabe der etwas anderen Talkshow im ZDF. Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig lädt zum intensiven und gelegentlich auch entlarvenden Gespräch mit seinen Gästen.

Kabarettist und Gastgeber Frank-Markus Barwasser zeigt als Erwin Pelzig in „Pelzig hält sich“, wie man Haltung in einer Unterhaltung wahrt. Hier spricht ein Kabarettist nicht über Menschen, er spricht mit ihnen. Am 12. April 2011 sind Judith Holofernes, Prof. Dr. Hans-Olaf Henkel und Prof. Dr. Gerd Bosbach zu Gast.

Quelle: ZDF

Das könnte lustig werden. Hans-Olaf Henkel, die neoliberale Allzweckwaffe mit Dauerkarte für sämtliche Talkshows im Ersten und Zweiten, tritt an gegen Gerd Bosbach, dem nüchternen Aufklärer in Sachen privater Rentenverarschung. Möglicherweise kommt es zum Gefecht um den richtigen Demografiebegriff, bei dem der eine wieder mit neoliberalen Sprechblasen Angst zu schüren versucht und der andere anhand von simplen Zusammenhängen und Zahlen argumentieren wird. Und dazwischen kommt Judith Holofernes, Sängerin der Gruppe „Wir sind Helden“, die sich nicht in eine Bild-Kampagne einbinden lassen wollte mit der Bemerkung:

„Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument — nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht. Mit einer Agenda“

Quelle: SWR3

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 42

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Zunächst einmal muss man sagen, dass es das ZDF wieder nicht hinbekommen hat, die Anstalt pünktlich starten zu lassen. Etwa zehn Minuten Verspätung. Okay, bei der Bahn ist es schlimmer. Aber dennoch, ich habe nicht ganz erkennen können, woran das wieder lag. Lag es an dem dämlichen Wettrennen zum Südpol mit Markus Lanz oder doch am heute-journal? Kam Claus Kleber mit seinem virtuellen High-Tech Studio einmal mehr nicht zurecht? Pünktlich um viertel vor zehn ging die Nachrichtenschau auf Sendung, 36 Minuten später endete sie. Danach noch das Wetter und zahlreiche Programmtipps, Lanz war wieder dabei.

Von meiner Anstalts-Aufnahme fehlt somit der Schluss. Dafür habe ich Gundula Gauses Rubrik Börse und Sport ungewollt mitgeschnitten, aus der ich erfahre, dass die internationalen Finanzmärkte wegen der Lage in Japan und der anhaltenden Kämpfe in Libyen leicht ins Minus gedreht hätten. Die Anleger seien skeptisch und Franz Zink, der Börsenspezi des ZDF, sollte erklären, warum die Unternehmen zum einen riesige Gewinne meldeten, aber gleichzeitig vor schlechten Geschäften warnen würden. Erklärt hat der Mann gar nichts, sondern nur darauf hingewiesen, dass die einen „Experten“ Risiken sähen und die anderen halt nicht. Die Krönung war ein Einpieler mit dem Metro-Chef Cordes, der, nachdem es nur positive Meldungen und Aussichten für seinen Konzern gab, seine nun jüngst geäußerte Warnung vor schlechten Geschäften damit begründete, dass unvorhergesehene Ereignisse negative Auswirkungen haben könnten. Wissen, tue er das freilich noch nicht. Häh?

Bei diesem Bericht aus Frankfurt, den sich die Redaktion wegen Informationsleere komplett hätte sparen können, hat man dann verstanden, warum Urban Priol ein paar Minuten später davon sprach, dass die Erde der Fiat unter den Planeten sein müsse.

Es geschehen einfach so viele verrückte Dinge auf einmal, dass man gar nicht mehr beim Verarbeiten des Wahnsinns hinterherkomme. Darunter litt meiner Meinung nach auch die Sendung. Im Augenblick ist es ja so, dass man buchstäblich auswählen könnte zwischen den Themen. Doch wenn man sich auf eines festlegt, würde man merken, dass es schon gar nicht mehr aktuell ist. So bleibt im Prinzip nur die Diagnose einer kollektiven Schizophrenie. Darauf versuchte sich die Anstaltsleitung einzurichten, in dem sie das Foyer zum provisorischen Krankenmehrbettzimmer umfunktionierte, weil damit gerechnet werde, dass spätestens nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg am kommenden Sonntag eine Masseneinlieferung ins Haus stehe.

Für den noch Ministerpräsidenten habe Priol gleich zwei Liegen reserviert, um die gespaltene Persönlichkeit optimal versorgen zu können. Das ist okay, aber unterm Strich ein wenig dürftig. Georg Schramm hat es vor etwas mehr als einer Woche in Stuttgart besser gemacht als er über Mappus sagte, dass er wie eine aus dem Jahrhundert gefallene Figur wirke, die, ob sie nun die Wahl gewinnt oder nicht, eigentlich schon längst tot sei und man nur vergessen habe, sie auch zu begraben. Eine Therapie wäre also so gesehen der falsche Ansatz. Man müsse vielmehr die Frage stellen, wie es dazu kommen konnte, dass sich einer wie Mappus, der sich als Konservativer versteht, gerade diese Gruppe zum Feind mache.

Weil er kein Konservativer ist. Das habe er mit dem anderen Vorzeigekonservativen zu Guttenberg gemeinsam, meint Schramm vor den Stuttgart 21 Gegnern. Einer, der das Parlament belügt und einer, der es hintergeht, das habe nichts mit konservativ zu tun, das sei vielmehr ein Witz.

Immerhin gelang es Priol anhand der gestrigen Meldung, wonach sich zu Guttenberg auf Facebook bei seinen Unterstützern bedankt haben soll, treffsicher anzumerken, dass überall auf der Welt das Internet und vor allem Facebook dazu genutzt werde, sich gegen die herrschenden Tyrannen zu organisieren. Nur bei uns diene die Plattform dazu, dass obrigkeitshörige, adelsbesoffene Untertanenwürstchen glauben, die vermeintliche Ehre eines arroganten, aufgeblasenen, blasierten, schmierig, klebrigen Hochstaplers verteidigen zu müssen.

Aber die Lichtgestalt ist längst unter dem dichten Rauch von Fukushima I, dem Moratorium der Bundesregierung und der Bomben auf Libyen verschwunden. Für Priol und Pelzig hat die Haltung der Bundesregierung zu diesen Ereignissen, vor allem etwas mit den bevorstehenden Landtagswahlen zu tun. Das Ländle bestimme über die Weltpolitik. Merkel wollte es wie Schröder machen und sich mit einem mehr oder weniger klaren Jein zum Krieg gegen Gaddafi Wählerstimmen sichern. Pelzig meinte dazu nur:

Schade, dass der Weltuntergang nicht auch Ländersache ist, denn dann würde er garantiert nicht stattfinden.

Der Föderalismus und die Wahlen verstellen natürlich immer wieder den Blick auf wirklich wichtige Zusammenhänge. Schmickler forderte, dass die Vorstände der WestLB, die sich unter anderem mit Papieren des japanischen Energieunternehmens und Kernkraftwerkbetreibers Tepco verzockten, nach Fukushima geschickt werden sollten, um dort zur Kühlunterstützung an Block 3 zu pinkeln.  Pelzig erinnerte z.B. daran, dass die TÜV Süd AG, die die Atomkraftwerke kontrolliert, mehrheitlich den Energieversorgern selbst gehört. Pelzig erklärt den Erfolg des Atomlobbyismus, auf den die im Augenblick jammernde Branche doch aufbauen könne.

Und Frau Merkel scheint Borderliner für einen Kajalstift zu halten, meint Priol am Ende bissig.

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Wie immer finden sie die komplette Sendung, ohne lästige Berichte des heute-journals, in der ZDF-Mediathek.

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