Weidmann: Überschätzt und unbrauchbar

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Seit Tagen und Wochen wird darüber spekuliert, ob Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die Führung der EZB übernehmen könne. Dass Weidmann gänzlich ungeeignet für den Posten ist, zeigt seine Einstellung zur eigenen Zentralbankbilanz. So lässt er seit Jahren eine sogenannte „Wagnisrückstellung“ aufbauen, die zuletzt noch einmal um 1,1 Mrd. Euro aufgestockt worden ist. Inzwischen beträgt dieser Puffer 16,4 Mrd. Euro. Man fragt sich, wofür eine Zentralbank so etwas eigentlich braucht.

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Bundesbank spielt mit Regierung über Bande

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Die Bundesbank spricht sich für die Rente mit 69 aus, ja fordert sie sogar, weil der gesetzlichen Rentenversicherung langfristig weitere finanzielle Schwierigkeiten drohen. Der Aufschrei ist groß. Die Reaktionen reichen von Unterstützung bis Ablehnung. Die Argumente sind hüben wie drüben bekannt. Nur erklärt keiner, warum ausgerechnet die Bundesbank sich zur Rente äußert. Gehört das zu ihrem Aufgabenbereich? Die Antwort ist ganz einfach: Dank der Äußerung des Merkel-Intimus Jens Weidmann kann die Regierung die bereits durchgesetzte, aber ebenso realitätsferne Rente mit 67 weiter bekräftigen.

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Überschuss dank günstiger Schulden

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Deutschland gewinnt doppelt: Die Bundesbank kassiert Gewinne aus Stützungskäufen, die sie selbst immer ablehnte und der Finanzminister nutzt niedriges Zinsniveau zur Haushaltskosmetik.

Deutschland hat im ersten Halbjahr einen Finanzierungsüberschuss von rund 16 Milliarden Euro erzielt. Wie aus einer Mitteilung des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht, konnten die öffentlichen Haushalte plus Sozialversicherungen von einer guten Beschäftigungslage profitieren. Entscheidend ist aber der Rückgang bei den Ausgaben für die Staatsschuld (-9,3 Prozent). Deutschland macht Überschuss, weil Schulden billiger geworden sind.

Dass die Zinsbelastung auf Verbindlichkeiten der Bundesrepublik im ersten Halbjahr 2014 zurückgegangen ist, interessiert die Medien herzlich wenig. Nur allzu gern übernehmen sie die Formulierung vom robusten Arbeitsmarkt, der Steuereinnahmen und Beiträge sprudeln lasse. Dabei spart der Finanzminister beim Schuldendienst Milliarden ein. Zusätzlich überweist die Bundesbank einen netten Gewinn an den Bundeshaushalt. Es sind 4,6 Milliarden Euro – zum Vergleich: 600 Millionen waren es im ersten Halbjahr 2013.

Der Gewinn der Bundesbank ergibt sich vornehmlich aus dem Verkauf von Staatsanleihen der Eurokrisenländer. Ironie der Geschichte: Die Stützungskäufe der Zentralbank – also Gelddrucken – war gerade in Deutschland verpönt. Kein Tag verging, an dem die Politik, der Chef der Bundesbank Weidmann und die Medien die Hilfen für Griechenland und Co. nicht kritisierten.

Dennoch gilt der Überschuss heute als grandiose Leistung des Finanzministers und der Regierung Merkel. Dabei profitieren die nur von einer Krise, an deren Verschärfung sie tatkräftig mitarbeiteten. Denn den betroffenen Südländern geht es heute keineswegs besser. Sie leiden noch immer unter der Austeritätspolitik und hoher Arbeitslosigkeit. Deutschland könnte hingegen seine Überschüsse sowie die Möglichkeit einer günstigen Verschuldung nutzen, um das zu ändern.


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Der Bundesbank fehlen die Erfahrungswerte beim "Kündigen"

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Ich lache mich kaputt. Im ZDF heute-journal lief gerade ein Bericht über die abwartende Haltung der Bundesbank-Führung im Fall Sarrazin. Eine Entscheidung über den Verbleib des hasspredigenden Hohlkopf aus der SPD sei noch nicht gefallen. Die Journalistin erklärt sich das damit, dass die Führungsbanker ja noch keinerlei Erfahrung im Entlassen von Bundesbankvorständen hätten. :>> :>> :>>

Also bekloppter geht es ja nun wirklich nicht mehr. So etwas hätte es bei der Aktuellen Kamera nicht gegeben. Zum Thema lesen sie bitte Jens Bergers Beitrag auf Der Spiegelfechter mit dem Titel „Morbus Sarrazin“

„Gegen den Morbus Sarrazin hilft nur Aufklärung. Zum Glück hat Sarrazin nicht das Haider-Gen und wirkt im richtigen Leben eher wie ein großbürgerlicher Abklatsch von „Ekel Alfred“. Sobald man Sarrazin ins Rampenlicht stellt und mit seinen kruden Thesen konfrontiert, fängt er an, sich hilflos stotternd in Verteidigungsgefechte zu stürzen. In seiner ganzen Hilflosigkeit wirkt der Provokateur dann eher wie ein Internet-Troll, den man aus dem schützenden Mantel der Anonymität gezogen hat.

Nicht verbieten, sondern bloßstellen – das ist die Devise. Hassprediger vom Schlage eines Thilo Sarrazin kochen auch nur mit Wasser und wenn man sie auf sachlicher Ebene bloßstellt, erkennt jedes Kind, dass der alte Mann unter seinem Mäntelchen nackt ist und ein jämmerliches Bild abgibt. Vielleicht sollte man Sarrazin auch ganz einfach nur auslachen – ist er doch nur der Hanswurst in einem Spiel, das er selbst nicht versteht.“

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Nachtrag zu Sarrazin

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In meinem Beitrag über Sarrazins Buch schrieb ich:

Der Stammtisch jubelt mal wieder über Thilo Sarrazin. Fast 90 Prozent der Bild-Leser würden dem Bundesbanker mit seinem Faible für Rassenfragen zustimmen. Ich wette aber, dass kaum einer der 90 Prozent die 22,99 EUR, die das Buch kostet, auch bezahlen würden. Das hat Bild natürlich nicht gefragt. Der Preis ist auch ein bissel hoch für angebliche Wahrheiten, die die große Mehrheit des deutschen Volkes der schlauen Bild-Leser teilt. Der Titel ist ja auch blöd gewählt.

Mir ist durchaus bewusst, dass das Buch auf Platz 1 der Bestsellerlisten geschossen ist. Offiziell ist bereits die dritte Auflage in Druck. Die Bild-Zeitung schreibt von 70.000 Exemplaren. Mir ging es jetzt aber nicht um die Bestsellerliste, sondern vielmehr um die klassische Bild-Leserschaft. Der Sarrazin zustimmende 90-Prozent-Stammtisch, den die Bild-Zeitung mit ihrer Umfrage abbildet, wird sich das Buch nicht kaufen, sondern weiterhin die dumpfen Parolen aufnehmen und weitergrölen. Landen wird das Buch in den Regalen jener bildungsnahen Schichten, die sich von Natur aus für etwas Besseres halten und sich vom scheinwissenschaftlichen Titel täuschen lassen. Da wird der Mist dann auch wieder versauern oder auf Flohmärkten neben Dieter Bohlens “Nichts als die Wahrheit” feilgeboten, wenn sich die Aufregung wieder gelegt hat.

Das Buch ist einerseits auf kurzfristigen finanziellen Erfolg ausgelegt, Sarrazin erhält immerhin 160.000 Euro für den Verkauf einer bestimmten Stückzahl, und andererseits auf eine Wirkung, bei der die “dumme” Masse mit einfachen Parolen, unterstützt durch die Bild-Zeitung, bei Laune gehalten werden soll. Von den tatsächlichen Problemen in diesem Land wird einmal mehr gehörig abgelenkt.

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Sicherheitsverwahrung für Thilo Sarrazin?

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Viel kriegt man ja nicht mit. An den Bild-Themen aber kommt man nicht vorbei. Der Stammtisch jubelt mal wieder über Thilo Sarrazin. Fast 90 Prozent der Bild-Leser würden dem Bundesbanker mit seinem Faible für Rassenfragen zustimmen. Ich wette aber, dass kaum einer der 90 Prozent die 22,99 EUR, die das Buch kostet, auch bezahlen würden. Das hat Bild natürlich nicht gefragt. Der Preis ist auch ein bissel hoch für angebliche Wahrheiten, die die große Mehrheit des deutschen Volkes der schlauen Bild-Leser teilt. Der Titel ist ja auch blöd gewählt.

„Deutschland schafft sich ab – Wie wir unser Land aufs Spiel setzen.“

Welcher Bild-Konsument will denn sowas lesen? Viel zu unpersönlich, verwirrend und eigentlich auch kein Titel, sondern eher der Versuch, eine absurde These in eine Überschrift zu packen. Hier soll eine journalistische oder wissenschaftliche Arbeit vorgetäuscht werden. Okay mit vorgetäuschtem Journalismus kennt sich der klassische Bildleser aus, jedoch kommt es trotzdem auf die Überschrift an. Schließlich ist sie verkaufsentscheidend. Da mag man es einfach und plakativ. Ein echter Titel, wie „Thilo Sarrazin: Mein Kampf“, hätte mit Blick auf die Zielgruppe wohl noch mehr ins Braune Schwarze getroffen.

Interessant finde ich ja nun die Reaktion der Bundesbank. Eine Anhörung soll es geben. Da habe ich gelacht, weil ich mich daran erinnerte, was vor fast einem Jahr geschah (siehe hier im Blog). Damals hat der feine Herr Sarrazin offenbar schon für sein Buch recherchiert und jene Thesen verbal von sich gegeben, die er nun auch zu Papier gebracht hat. Eine starke Leistung. Damals entzog die Bundesbank dem Vorstand als Strafe die Verantwortung für den Bereich Bargeld. Welchen Aufgabenbereich muss er wohl diesmal abgeben? Immerhin hat er ja noch ein paar Verantwortlichkeiten (Informationstechnologie, Risiko-Controlling und Revision). Übrigens hat Sarrazin nach dem Wegfall seiner Zuständigkeit für den Bereich Bargeld im Oktober 2009 mit der Abteilung Revision im Mai 2010 wieder ein drittes Aufgabenfeld dazubekommen (siehe Bundesbank). Wieso eigentlich? Damals sprach man doch von Entmachtung und davon, dass die Zahl seiner Aufgabenfelder über seine Position innerhalb der Bank entscheide (siehe n-tv).

Offensichtlich distanziert sich der Rest der Bundesbank nur zum Schein von seinem durchkeknallten Vorstandsmitglied. Denn auch heute wollen die anderen Kollegen Herrn Sarrazin nicht an den Kragen. Das können sie ja auch nicht direkt. Das kann nur der Bundespräsident (siehe SZ). Aber beantragen könnten sie die Entlassung Sarrazins schon. Doch sie tun es nicht. Der Ethik-Beauftragte sieht wohl keinen Verstoß gegen den bankinternen Ethik-Kodex *lach*.

Und so geht alles seinen üblichen Gang. Die Bundebank distanziert sich wie gehabt und erteilt eine Rüge (siehe Focus) und Spiegel-Online schreibt sogar von Sarrazins letzter Chance. Da fragt man sich entsetzt, was eigentlich noch passieren muss, damit dieser Schwachkopf im Nadelstreifenanzug endlich fachgerecht entsorgt wird. Wenn ich dabei die SPD sehe, wie sie nun wieder seltsam kraftlos mit einem Parteiausschlussverfahren droht, könnte ich mich kaputtlachen. Wahrscheinlich gibt es eher einen von der SPD mitgetragenen Kompromiss zur Sicherheitsverwahrung als einen Rausschmiss Sarrazins aus der SPD.

Eine Sicherheitsverwahrung für aktive Bundesbanker wäre andererseits eine feine Sache.

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Bundesbank zieht angeblich Konsequenzen aus Sarrazin-Äußerungen

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Als Konsequenz aus den Äußerungen Sarrazins, zieht die Bundesbank angeblich Konsequenzen (siehe n-tv). Ihr Skandal-Vorstand darf künftig nicht mehr mit Bargeld spielen. Super Entscheidung. Rausschmeißen stand wohl nicht auf der Sanktionsliste. Wahrscheinlich zu kompetent der Mann.

Da sieht man mal wieder, welche Schutzfunktionen eine ordentliche Ständeordnung in diesem Land zu leisten vermag. Die hässliche Sekretärin wird wegen des Verzehrs eines ihr nicht gehörenden Brötchens des Diebstahls bezichtigt und rausgeschmissen, damit eine junge und hübschere, dem Stand des Gechäftsführers entsprechende, Kraft auf den nun freien Posten befördert werden kann.

Und bei der Bundesbank dürfen hässsliche Vögel wie der Sarrazin fern ihres Aufgabenbereichs Hetzinterviews geben und das elitäre Selbstbewusstsein stolz dem Pöbel vor die Füße werfen. Und zur Strafe für das schäbige, aber offensichtlich nicht unwürdige Verhalten, entzieht man dem Vordenker in Rassenfragen einfach die Verfügungsgewalt über’s Geld.

Welcher Logik folgt das nun? Dem Spruch, Geld verdirbt den Charakter? Dann aber hätte es eine deutliche Reduzierung der Bezüge geben müssen, damit Herr Sarrazin bei einer Dose Ravioli vor dem Fernseher und einem Wollkragenpulover in der kalten Wohnung mal über sich und die Welt da draußen hätte nachdenken können.

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