Als Steinbrück noch Vorträge hielt

Geschrieben von: am 03. Jan 2013 um 16:45

Mir ist gerade beim Stöbern in den Archiven etwas aufgefallen. Als Steinbrück nach seiner Amtszeit als Bundesfinanzminister auf den hinteren Bänken im Bundestag Platz nahm und statt dort zu sitzen und sein Mandat wahrzunehmen lieber durchs Land tourte, um gutbezahlte Vorträge zu halten, stand der heutige Spitzenkandidat der SPD ziemlich weit vorne in der beliebten Beliebtheitsskala des ARD-Deutschlandtrends. Dabei werden die Teilnehmer gefragt, ob sie mit der Arbeit des betreffenden Politikers zufrieden sind.

Erstaunlich, dass ein gewählter Politiker, der im Bundestag gar nicht arbeitet, sondern Geld mit Vorträgen außerhalb des Plenarsaals scheffelt und zudem falsch Schach spielt, eine solche Zustimmung erreichen kann.

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Quelle: infratest dimap

Im Jahr 2012 lief es dann nicht mehr so glatt für Su-Peer. Inzwischen ist der Vortragsreisende zurück auf der politischen Bühne und will in diesem Geschäft wieder aktiv mitmischen. Prompt sinken die Zufriedenheitswerte.

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Quelle: infratest dimap

Was der potenzielle Wähler von Politikern hält, hängt gar nicht so sehr von deren Auftreten ab, sondern davon, wie man ihr Tun in der Öffentlichkeit verkauft und wie Medien in Kampagnen eine bestimmte Meinung steuern. Ich möchte Steinbrück nicht in Schutz nehmen, aber die zum Teil hysterisch geführte Debatte um seine unbestrittenen Fehltritte überdeckt doch ein wenig den Fehler im Informationsaustauschsystem, das nur scheinbar objektive Fakten anbietet.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. landbewohner  Januar 3, 2013

    „Erstaunlich, dass ein gewählter Politiker, der im Bundestag gar nicht arbeitet, sondern Geld mit Vorträgen außerhalb des Plenarsaals scheffelt und zudem falsch Schach spielt, eine solche Zustimmung erreichen kann.“

    klarer fall. das „dumme volk“ war der meinung, daß er weniger schaden anrichten kann, wenn er nicht offiziell politisch tätig wird. so wie z.b. in nrw und …

  2. Mylife25  Januar 3, 2013

    BTW: Obummer soll inzwischen auf Hawaii eingetrudelt sein, um sich zu erholen.

    Golf spielen, nachdem er sich so ins Zeug legte, wegen des Klippengerüstes oder der Klipperia, dem Klippenabsatz, der Clippalie mit den Republikanern. Ich brings durcheinander…ging um die Ausbeutung der US-Bürger, die sich dann lieber mit noch mehr Waffen eindecken, weil soviele Islamisten unterwegs sind. Wie bei uns in NRW; mithilfe des VS.

    Casino Royale….Wetten was das Zeug hält. Wetten die Bankster doch tatsächlich auf Kupfer, Phosphor und anderen Rohstoffen, die immer weniger werden. wtf…

  3. der-olli  Januar 4, 2013

    Ich folgere mal….
    Wenn die Milliardärs Presse um Liz und Friede (und/oder die Bilderberger) die GroKo wollen, dann bekommen die sie auch.