Perverse Weltbilder

Geschrieben von: am 25. Okt 2013 um 21:16

Die EU hält an ihrer Flüchtlingspolitik fest. Dazu Bundeskanzlerin Angela Merkel:

“Wir müssen angesichts solcher tragischen Ereignisse trotzdem schauen, dass wir nicht jedes Mal alle die Arbeit, die wir gerade jahrelang in die ganzen Fragen gesteckt haben wieder infrage stellen.”

Dass die Menschen an unseren Grenzen jämmerlich ersaufen, ist tragisch, aber tragischer wäre es, wenn die EU die Ergebnisse einer Politik korrigieren müsste, die sie nach einem mühsamen Prozess auf zahlreichen Gipfeln und in endlosen Sitzungen zusammengetragen hat. Also, ein paar tote Afrikaner sind schlimm, aber noch viel schlimmer wäre es, wenn die EU zugeben müsste, eine in allen Punkten gescheiterte Flüchtlingspolitik betrieben zu haben.

Das erinnert mich irgendwie an das perverse Weltbild des Dr. Wolfgang “Opfer”-Schäuble, der mal über den Irak-Krieg sagte. Dieser Krieg sei eine schlechte Lösung, aber eine noch schlechtere Lösung wäre eine gedemütigte Weltmacht USA. Ein paar tausend Tote Iraker sind schlimm, aber noch schlimmer wäre es, wenn die Regierung Bush zugeben müsste, dass sie gelogen hat, interpretierte damals Volker Pispers die Aussagen Schäubles.

Das perverse Weltbild des Dr. Wolfgang Schäuble

Mit Blick auf Merkel muss man die Amerikaner aber echt mal loben. Denn trotz der unsäglichen Äußerungen, die öffentlich zugänglich sind, machen sie sich die Mühe, auch noch das Mobiltelefon der Kanzlerin heimlichen abzuhören. Soviel Leidensfähigkeit ist bewundernswert.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. ein Mensch  Oktober 27, 2013

    man sollte sich mal die Frage stellen:
    Ob die Waffenindustrie der Exportweltmeister nicht erst diese Flüchtlingspolitik ermöglicht um andere Länder zu dezimieren?

    Siehe mehr als 111 Tonnen Chemie an Syrien, zum fördern und fordern von toten und Flüchtlingen sowie Unterstellungen zur Herausforderung eines Krieges.
    Zur Not werden auch Terroristen über Umwege aus befreundeten Staaten mit Waffen versorgt.
    Man sieht das dafür viel Geld da ist.

  2. shootinggirl  Oktober 28, 2013

    Ddruch den arabischen Frühling wurden die Staatslenker hinweggefegt, die dafür das die Afrikaner da blieben ,wo sie
    geboren wurden. Die Ablösung dieser Regierungen erfolgte ganz bewußt, um Westeuropa durch die Flüchtlingsströme zu destabilisieren.