Perfektes Timing: Wulff rettet Plan zur Bankenrettung

Geschrieben von: am 17. Feb 2012 um 8:32

Bundespräsident Wulff hat eine Erklärung für 11 Uhr angekündigt. Vielleicht gibt er seinen Rücktritt nach der Aufhebung seiner Immunität bekannt. Das würde dann zeitlich perfekt zur anstehenden Verabschiedung des nächsten Bankenrettungspakets am 27.02.2012 passen, das ja fälschlicherweise als Hilfsmaßnahme für Griechenland bezeichnet wird. Die Bundeskanzlerin meldet sich übrigens eine halbe Stunde später zu Wort. Ihre Italienreise wurde abgesagt. 

Damit dürfte das Hilfspaket im Volumen von 130 Milliarden Euro hinter einen möglichen Wulff-Rücktritt verschwinden und die Frage in den Vordergrund treten, wer ihm im Amt des Bundespräsidenten folgen könnte.  Über eine Aufhebung von Wulffs Immunität würde der Bundestag auf einer regulären Sitzung ebenfalls erst übernächste Woche abstimmen.

Das ist perfektes Timing. Denn in Sachen Euro-Rettung sieht es ganz danach aus, als ob Griechenland die deutschen Bedingungen nicht erfüllen kann. Der verschärfte Ton von Finanzminister Schäuble, der kürzlich noch beteuerte, die Griechen gar nicht quälen zu wollen, zeigt, dass es im Augenblick nur noch darum geht, an der Heimatfront Stimmung zu machen.

EDIT: Die griechische Staatsverschuldung steigt und zwar nicht trotz, sondern wegen der geforderten Sparmaßnahmen!  

“Per 31.12.2011 stieg der Schuldenstand der Zentralregierung in Athen auf 367,978 Mrd. Euro, wie das griechische Finanzministerium gestern mitteilte. Diese Daten verdeutlichen erneut, dass hoffnungslose Unterfangen bei einem schrumpfenden BIP, sinkenden Investitionen, sinkender Wertschöpfung, sinkenden Einkommen und Konsum die Staatsschulden abzutragen. Die Situation in Griechenland verschärft sich im Gegenteil immer weiter, so das das Ponzi-Scheme welches hinter der Finanzierung Griechenlands stand und die hoffnungslos unterentwickelte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes nicht mehr zu überdecken sind.”

Quelle: Querschuesse

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Anonymous  Februar 17, 2012

    Was kosten unsere unfähigen zurückgetreten Präsidenten? Könnten wir da sparen, bevor wir Griechenlands überflüssige Staatsausgaben kritisieren? Ein pensionierter Bundespräsident sollte die vom Steuerzahler erbrachte Pewnsion nur erhalten, wenn er selbst etwas geleistet hat. Wer zurücktritt, hat einen schlechten Job gemacht (besonders, wenn er seiner Immunität enthoben wurde). Ihm sollte seine staatliche Unterstützung ebebso verweigert werden, wie zahlreichen Hartz IV-Empfängern, die angeblich wegen schuldhaftem Handeln arbeitslos sind.

    Überhaupt bin ich der (ketzerischen?) Meinung, dass er einfach seinen Job zu Ende machen sollte, dafür haben wir bezahlt. Er müßte einfach noch ein paar Jahre ertragen, dass ihn keiner mehr erst nimmt – für einen Egomanen wäre das eine furchtbare Strafe. Wen wundert noch, dass so einer Dreck am Stecken hat – das scheint ja inzwischen eine zwingende Eigenschaft für eine Politikerlaufbahn zu sein und sein Nachfolger dürfte auch schon eine entsprechende Vorgeschichte aufweisen.