In dem Spiegel-Artikel steht auch ein tolles Zitat von Steinbrück.
„Die selben Leute, die sich immer gegen Finanzierung durch Staatsverschuldung gewehrt haben, werfen nun mit Milliarden um sich.“
und weiter sagt er,
„Der Schwenk von Jahrzehnten der angebotsorientierten Politik direkt zu ausgeprägtem Keynesianismus ist atemberaubend.“
Das unterstreicht noch einmal die Dummheit dieses Ministers. Denn er beklagt sich im Grunde darüber, dass jetzt nicht mehr die Dogmen gelten sollen, hinter denen die Schröderianer treudoof und unter Verlust der eigenen Anhängerschaft her gedackelt waren. Steinbrück gesteht in naiver Weise ein, dass das Schröder/Blair-Papier für die Briten jedenfalls nicht mehr gilt. Doch hängt daran ja soviel SPD-Politik. Hartz I – IV, die Finanz- und Wirtschaftspolitik, im Grunde die gesamte Agenda 2010, alles steht urplötzlich in Frage. Und das darf nicht sein.
Welches Kind gesteht schon gerne ein, dass es bewusst und voller Überzeugung einen falschen Weg eingeschlagen hat. Aus dem Munde des Finanzministers sprudelt daher der pure Trotz. Und wir müssen diesen ausgewachsenen bockigen Typen nun ertragen. Oh man… U-(
DEZ
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.