Nachtrag zur siebten Runde der S21-Schlichtung

Geschrieben von: am 26. Nov 2010 um 21:21

Heute ging es ja um die Kosten des Bahnprojekts und am Ende könnte man sagen, dass der ganze Spaß noch teurer wird, aber dann mit dem Segen eines Schlichters. Denn als Ergebnis der Schlichtung könnte am Dienstag der Vorsitzende Geißler vorschlagen, bei dem Projekt insgesamt Nachbesserungen vornehmen zu lassen. Das wäre dann nicht nur mit höheren Kosten verbunden, sondern in der Tat ein gelungenes Gaunerstück der S21-Befürworter.

Jahrelang wurden die tatsächlichen Kosten verschleiert oder stiegen immer weiter an, nun stellen ein paar Prüfer, die auch noch von der Bundesregierung entsandt worden waren, fest, dass die Gesamtfinanzierung von 4,5 Milliarden Euro mehr oder weniger in Ordnung gehe. Es bestünde halt nur eine hohe Unsicherheit, was auch immer der Zuschauer damit anfangen soll. Im Prinzip wird die Bahn einen Nachbesserungsauftrag erhalten, den sie natürlich akzeptieren wird. Schließlich hätte solch ein Schlicherspruch den Vorzug, künftige Kostensteigerungen besser vermarkten zu können.

Dann werden vielleicht gerade jene Anpassungen vorgenommen, die ohnehin über kurz oder lang hätten stattfinden müssen, aber zuvor noch brutal herausgestrichen wurden, um die Kosten des Gesamtprojekts entsprechend herunterrechnen zu können.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Ormuz  November 27, 2010

    Das ist meiner Meinung nach aber nicht Sinn einer Schlichtung – die Kostenexplosion und den Unsinn als Ganzes im Nachhinein zu rechtfertigen.
    Ich bin und bleibe der Meinung – es wäre besser das Projekt abzublasen und die Gelder zu nutzen um die vorhandenen Gegebenheiten zu verbessern als etwas zu bauen was keinen nachweisbaren Nutzen hat.

  2. Anonymous  November 27, 2010

    hallo lieber tautenhahn …
    und alle streitenden SCHREIBER
    und alle schreibenden STREITER

    wünsche euch allen einen

    guten ersten advent

    jens-hugo
    von der verschneiten waterkant

  3. Arnold  November 29, 2010

    Ich habe mir nun am Samstag erstmals das gesamte Schlichtungsgespräch angesehen. Für mich hat es sich gelohnt. Auch wenn die S21 Befürworter ideologisch (oder vielleicht passt bestochen besser) an ihrem Projekt festhalten. Mich hat es davon überzeugt, dass K21 nicht nur der günstigere sondern auch leistungsfähigere Bahnhof ist. Bislang war ich davon ausgegangen, dass S21 etwas Leistungsfähiger aber eben schlicht nur zu teuer ist.
    In der Tat hat ja Kefer nichts anderes geschaft als das was er selbst den K21 Befürwortern vorwarf nämlich Nebelkerzen zu werfen. Dieser detailiertn Vorführung von Schwächen der Zugführung bei S21 gepaart mit diesem fantastischen integrierten Fahrplan bei dem jeder jeden Anschlusszug bequem erreichen kann, hatte die Bahn und Regierungsseite praktisch nichts entgegen zu setzen. Hier hat mir eine Äußerung Geißlers nach Palmers zweitem Vortrag besonders gefallen: „…wenn das stimmt was der sagt, dann brauchen Sie den Bahnhof ja gar nicht zu bauen“.
    Was Hoffnung macht ist, dass mir 2 Personen, die ich ansprach, und die zuvor klar für S21 waren, (unabhängig voneinander) sagten Palmer hätte sie Überzeugt. Ein pro S21 Statement hab ich seit Samstag nicht mehr gehört. Da ich nicht viel Leute angesprochen habe, ergibt sich ein recht beachtliches wenn auch statistisch sehr unzuverlässiges Plus für K21.