Nachtrag Griechenland-Hilfe: Brüderle will auch was beisteuern

Geschrieben von: am 02. Mai 2010 um 18:03

Als ob es nicht schon genug ablenkende Diskussionen und sinnlose Bemerkungen rund um das Thema Griechenland gäbe, das Weinfass Rainer Brüderle wollte auch noch einen Beitrag dazu leisten. Wie ich gerade auf Tagesschau.de lese, will Brüderle ein Frühwarnsystem einführen, damit sich solche Krisen nicht wiederholen können:

„Wir brauchen ein Frühwarnsystem, mit dem strukturpolitische Fehlentwicklung in einzelnen Mitgliedstaaten rechtzeitig erkannt und Korrekturen eingefordert werden können“

Mal abgesehen davon, dass es genug Stimmen gab, die frühzeitig darauf hingewiesen haben, insbesondere auf die dramatischen Ungleichgewichte innerhalb der Euro-Zone, frage ich mich, was so ein Frühwarnsystem eigentlich bewirken soll, insbesondere bei der FDP.

Diese Vollidioten ignorieren doch seit Jahren Warnungen, sogar von den eigenen wissenschaftlichen Glaubensbrüdern. Ich denke da zum Beispiel an die Steuersenkungen, die die FDP als einzige Gruppierung weit und breit trotz der breiten wissenschaftlichen Ablehnung und der amerikanischen Erfahrung damit unter Reagan für richtig hält und gebetsmühlenartig die Behauptung vor sich her trägt, aus dem Nichts bzw. dem Beschenken der Reichen, volkswirtschaftliches Wachstum erzeugen zu können.

Die Liberalen um Brüderle und Co. brauchen kein Frühwarnsystem, sondern vielmehr eine Methode, um sich selbst aus ihrer paranoiden Wahrnehmungsstörung zu befreien.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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