Nachtrag zum Blender Steinbrück

Geschrieben von: am 19. Nov 2008 um 12:22

Peer Steinbrück will uns ja glauben machen, dass die Finanzkrise aus heiterem Himmel auf uns niederschlug. Er nannte die Ereignisse einen „Spring-ins-Feld-Teufel“. Eine Recherche im Internet hat nun einen Handelsblattartikel aus dem Jahre 2003 zu Tage gefördert, in dem zu lesen ist, dass es bereits im Jahr 2000 ein Treffen zwischen der damaligen Bundesregierung und Vertretern der Bankern sowie der Versicherungsbranche gegeben hat. Dabei ging es um die Risikoübernahme von Krediten in einer staatlichen Auffanggesellschaft. Die NachDenkSeiten berichten heute darüber.

Hier ein sehr pikantes Zitat aus dem Pressebericht:

Nach Informationen des Handelsblatts schlug der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, in der hochrangigen Runde die Gründung einer Auffanggesellschaft vor.Diese Kreditwerkstatt wird auch als Bad Bank bezeichnet und soll dazu dienen, die Kredite Not leidender Banken zu bündeln, als Wertpapier zu verpacken und wieder zu verkaufen. Zur Entlastung solle der Staat für die Risiken einstehen und eine Garantie abgeben, hieß es weiter.

Dieser Bericht ist deshalb so wichtig, weil er ganz klar die Behauptung der Bundesregierung und vieler Medien widerlegt, die Krise hätte sich ausschließlich in den USA abgespielt und Deutschland sei nur von den Auswirkungen betroffen, nicht aber maßgeblich mit verantwortlich. Die deutsche Politik sowie Banken und Versicherungen stehen am Beginn dieser kriminellen Aktivitäten, deren Folgen nun die Steuerzahler auszubaden haben.

Heute erzählt uns der Finanzminister Märchen, obwohl er genau weiß, dass die Politik diese Betrügereien auch noch steuerlich gefördert hat. Die berüchtigten Zweckgesellschaften, in denen diese Verbriefungsgeschäfte stattfanden, wurden von der Gewerbesteuer befreit! Die Bundesregierung hat also sehr wohl etwas von diesen Machenschaften gewusst, für die wir alle jetzt bezahlen sollen!

Bisher hat die Bundesregierung noch nichts unternommen, das kriminielle Verbriefungsgeschäft zu unterbinden. Im Gegenteil. Man redet sich weiter auf ein koordiniertes internationales Vorgehen heraus. An den aufgeblasenen Wortbeiträgen der Staatschefs in Washington konnte man bereits ablesen, dass diesbezüglich nicht viel herum kommen würde.

Die NachDenkSeiten bitten um Verbreitung dieser aufklärerischen Fakten. Daher möchte ich auch meine Leser darum bitten, diesen Artikel des Handelsblatt sowie die kritischen Anmerkungen weiter zu verbreiten…

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. adtstar  November 21, 2008

    Nachtrag:

    Weitere Artikel aus dem Jahre 2003 sind gefunden worden, die belegen, dass die damalige Regierung am kriminellen Spiel um Verbriefungen, kombiniert mit Risikoabwälzung auf den Staat, aktiv teilnahm.

    Schrottplatz Staat – Wie deutsche Großbanken versuchen, ihre Risiken zu entsorgen von Hans Thie, in: Freitag 28.02.2003
    http://www.freitag.de/2003/10/03100101.php

    Dem Morgenrot entgegen – Gemeinsam begehen die deutschen Großbanken den Mai als Kampfmonat für mehr Eigenkapital und billigere Refinanzierung von Hans Thie, in: Freitag 2.5.2003
    http://www.freitag.de/2003/19/03190102.php