Merkels Frechheiten im Affekt

Geschrieben von: am 11. Okt 2012 um 21:28

Merkels geistlose Frechheiten nehmen kein Ende. Nach dem Herbstgutachten der Wirtschaftspfeifen ließ sich die Regierungschefin zu einer, sagen wir mal, Reaktion im Affekt hinreißen. Sie wolle den Konsum ankurbeln, hieß es heute überall in den Nachrichten. Doch das war nur der erste Teil der Meldung. Beim zweiten Teil, dem Wie, hat man bei den Liberalen die Sektkorken knallen hören. STEUERSENKUNGEN. So selten dämlich kann doch keiner mehr sein, frage ich mich. Doch einer ist noch blöder. Dieter Hundt. Er forderte die Regierung auf, zur Ankurbelung des Konsums die Rentenbeiträge zu senken.

Dumm nur, dass die noch Arbeitenden mit den dann zusätzlich zur Verfügung stehenden Mitteln von vielleicht aufgerundeten zwei Euro im Monat nicht nur den Konsum kräftig ankurbeln sollen, sondern gleichzeitig auch Geld privat versichert zurücklegen müssen, um die bevorstehende Altersarmut ein wenig abzumildern. Diese Milchmädchenrechnung vom Arbeitgeberpräsidenten wird garantiert aufgehen.

Doch den letzten Sockenschuss lieferte die Kanzlerin persönlich ab, als sie die einprozentige Wachstumsprognose für 2013 vergleichend zum Erfolg erklärte. Deutschland liege damit im Eurobereich recht weit vorne, verkündete die Bleierne. In Sachen Doofheit liegt die Kanzlerin mit Verlaub auch recht weit vorne. Geradezu geistesgegenwärtig stellte sie dann noch fest, dass Deutschland als Exportnation von den Abschwächungstendenzen in der Eurozone und in Asien betroffen sei, nein, sich nicht entkoppeln könne. Doch jetzt kommt’s:

„Aber insgesamt kann Deutschland auch nur so gut Motor sein, wie die anderen dann nachziehen.“

Die anderen sollen nachziehen, damit sich die deutsche Exportwirtschaft auch weiterhin auf Kosten jener anderen bereichern kann, die gerade von der Bundeskanzlerin zum Sparen und Kürzen genötigt werden. So lautet das Merkelsche Naturgesetz. Vor so viel offen vorgetragenen Frechheiten kannst du nur noch kapitulieren. Die Vernunft ist tot.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Publicviewer  Oktober 11, 2012

    Zu deinem Motto:

    Auch mit der Kirche ist ein moderner Staat nicht zu machen, egal mit welcher Regierung…

    Mein Motto lautet:

    „Macht kaputt was Dich kaputt macht“!

  2. Sophokles  Oktober 12, 2012

    Ja, wir haben die „mächtigste Frau“ der Welt, als Mutter der Nation! Mein lieber Schwan, was hat man uns Deutschen da angetan? Ein Mauerblümchen aus der sozialistischen DDR wurde uns als Regierungschefin von den Bilderbergern präsentiert und involviert, weil sie so gehorsam ist und alles das umsetzt, was man von ihr verlangt!
    Nun bröckelt die Macht der Hintermänner, der Strippenzieher seit einiger Zeit aber gewaltig und es ist nur noch eine Frage der Zeit (Wochen) bis sie ganz entmachtet werden. Was soll dann mit dieser Pommeranze aus der Ukermark geschehen? Auf sich ganz allein gestellt – ohne die Macht der Hintermänner, ohne die Macht der Medien und der Wirtschaft – nicht auszudenken. Oder doch – ein Hammerschlag auf alle schlafenden Deutschen, die dieses Märchen der stärksten Frau der Welt (inszeniert von den angepassten Medien) geglaubt haben.
    Goodbye Angela, wir sehen uns vor Gericht!

  3. catoMMXII  November 10, 2012

    „Paketlösung“,“anschieben“,“auf den Weg bringen“ — die Sprache der hirnlosen Un-Menschen.
    Der ungekrönte König der Beliebigkeitspolitokraten: Gerd Schröder.Wer eigentlich nichts zu sagen hat, beginnt seine
    Einlassungen mit:“Ich sach‘ mal …“. Gerd: Lehrmeister von
    Deppendorf und Co. Erst nach ihm war das Bundesvolk „reif“,
    d a s Angela zur Kanzlerin zu wählen. Erst bei ihr hört sich heiße Luft so richtig nach heißer Luft an. Aber dieHälfte der Bürgerinnen und Bürger der Republik beabsichtigt, „four more
    years“ für Angela locker zu machen. Angeblich mangels Alternativen. So weit sind wir: Zu einem politischen Nichts
    gibt’s nichts mehr an Alternativen.
    Mrs. Mörkel’s Law Nr. 1: „I c h bin die Alternative!“
    Ihre Sprache ist das Verräterische. Auch wenn es schwer fällt,
    ihr müsst ihr besser zuhören.
    Wie sagte der große Victor Klemperer in LTI: “ Worte können sein wie winzige Arsendosen, nach einiger Zeit ist die Wirkung
    da.“ Man vergiftet uns mit dem leibhaftigen Nichts, denn was ist Alternativlosigkeit schon anderes?

  4. catoMMXII  November 12, 2012

    Wie sagte Peter Struck- einer aus der Riege derer, die sich rechtzeitig in die Büsche geschlagen haben, bevor die Wirkungen der Schröderschen Agenda überdeutlich werden konnten?
    „Frau Roth ist Frau Roth …“. Wer glaubte, die grüne Basis habe „der Claudia“ deutlich genug gemacht, dass es nun höchste
    Zeit wäre, sich aufs Altenteil zurückzuziehen, kennt unsere grünen Sensibelchen schleicht. “ Sei nicht so traurig, Claudi,
    war doch nicht so gemeint, wir brauchen dich doch als Freiwillige Feuerwehr von Hinterpfaffenhofen. Wer soll denn all die Brände austreten, die unsere grünen Politschnubbelchen
    in der machtvollen Zukunft entfachen werden?
    Genau die Grünen und ihre Führungsriege muss Joachim Maaz im Auge gehabt haben, als er uns in diesen Jahr mit seinem Buch über die narzisstische Republik beglückt hatte. Für die grünen
    ewigen Polittalente gibt’s nur zwei Wege – zu den Bilderbergern oder zumindest bei der US-Talentschmiede für
    Foreign Affairs hinzugebeten zu werden, oder eben auf dem Parteivorsitz oder anderen Stühlen zu schmoren, bis endlich die Altersversorgung stimmt. Armutsrentnertum will dem Führungspersonal der inzwischen staatstragenden Partei keiner zumuten. Also werden wir uns weiter an der jetzigen Art „der Claudia“ zu erfreuen haben. Vielleicht findet sich irgendwann ein gut quotierter Vorstandsposten in einem oberbayerischen Trachtenverein als politisches Gnadenbrot.