Der nuklear angetriebene russische Eisbrecher Taimir soll ein Leck an seinem Reaktor haben. Alles nicht so schlimm, meint der staatliche Atomflottenbetreiber Rosatomflot. Es sei nur ein „unbedeutender Anstieg“ von Radioaktivität gemessen worden.
„Wenn sich die Situation verschlechtert, wird das Reaktorsystem heruntergefahren“, erklärte Rosatomflot weiter. Außerdem werde dann ein Kühlungsprozess einsetzen. Auf der internationalen Skala zur Einstufung von atomaren Zwischenfällen sei das Ereignis mit „null“ zu bewerten und habe keine Sicherheitsrelevanz.
Quelle: AFP
Der Deutschlandfunk meldete soeben in seinen Nachrichten:
Der atomare Antrieb eines russischen Eisbrechers ist leckgeschlagen. Nach offiziellen Angaben wurde ein Anstieg von Radioaktivität gemessen. Er sei allerdings unbedeutend, hieß es.
Man kann natürlich alles nachplappern, aber wie oft haben Katastrophenmeldungen schon mit einer Verharmlosung angefangen? Wie man hingegen den Anstieg von Radioaktivität an einem leckgeschlagenen Druckwasserreaktor als unbedeutend bezeichnen kann, bleibt hoffentlich nicht nur mir ein Rätsel.
MAI
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.