Die Kraft bleibt kraftlos

Geschrieben von: am 20. Mai 2010 um 17:54

Wie schön, dass Politiker stets ausrechenbar sind. Frau Kraft erklärt die rot-rot-grüne Option in NRW für gescheitert. Die Erklärung habe ich im letzten Beitrag schon gegeben. Aber Frau Kraft gibt sie ihnen auch noch einmal in ihren Worten wieder…

Kraft begründete das Aus für die rot-rot-grünen Sondierungsgespräche unter anderem mit relativierenden Äußerungen der Linkspartei zur DDR-Vergangenheit. Dies habe sich als „großes Hindernis“ herausgestellt. Kraft sagte, dass sich der Eindruck, die Linke sei weder koalitions- noch regierungsfähig, bestätigt habe. Vor diesem Hintergrund habe eine Fortsetzung der Unterredungen keinen Sinn, sagte Kraft. Die SPD hat bereits der CDU eine Einladung zu Sondierungsgesprächen über eine mögliche große Koalition zukommen lassen. Mit diesen Gesprächen ist bereits Dienstag oder Mittwoch nach Pfingsten zu rechnen.

Quelle: wdr

Das große Hindernis ist einfach nur lächerlich. Aber lesen sie mal die Reaktion der Linken:

Fraktionschef Wolfgang Zimmermann bezeichnete die Sondierungsrunde abschließend als „Scheingespräche“. Das zeige sich allein daran, dass die SPD bereits eine Einladung an die CDU rausgeschickt habe. Linken-Landeschefin Katharina Schwabedissen dementierte, dass ihre Partei die DDR-Geschichte relativiert habe. „Wir waren bereit den Satz zu unterschreiben: Die DDR war eine Diktatur“, sagte sie am Abend. Daher sei die Absage von SPD und Grünen „nicht nachvollziehbar“.

Mit anderen Worten, die haben sich tatsächlich nur darüber unterhalten, wie die Linke künftig ihr Verhältnis zur DDR-Vergangenheit nach außen hin kommunizieren muss. Das war dann quasi ein Diktat von SPD und Grünen. :>>

Scheingespräche zu führen, ist übrigens auch ein Markenzeichen von Diktatoren.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. jens  Mai 20, 2010

    jaja…

    ich habs ja gesagt

    MUTTI ist noch nicht tot in nrw…

    also frage :::: schwarz – rot ??//rot – schwarz ??

    schwarz – grün mit duldung guido??

    oder noch andere angebote ???

    gruß jens

    • adtstar  Mai 20, 2010

      Es bleibt nur Schwarz-Rot und da eigentlich nur Rot-Schwarz, weil Kraft als gefühlte Gewinnerin nicht auf den Chefsessel verzichten will. Dazu wird es aber nicht kommen. Die CDU kann sich zurücklehnen und auf Neuwahlen setzen. Dann läuft es so wie in Hessen. Neuwahlen kann sich aber die SPD nicht leisten. Glaubwürdigkeit und Bundesratmehrheit. Aber die SPD kann auch nicht auf den Chefsessel verzichten ohne noch mehr Spott auf sich zu ziehen.

      So oder so, vor allem welche Politik will man dann eigentlich machen, wenn es zu Schwarz-Rot kommt? Die SPD müsste dann wieder gegen ihr eigenes Wahlprogramm, dass die Linken mit Sicherheit in den Landtag einbringen werden, stimmen.

      Also Neuwahlen. Dann hat man wenigstens gewisse Umstände und einen Sündenbock, auf den man alles schieben kann…

  2. Max  Mai 20, 2010

    Wie wir alle wissen war NRW die Hochburg der Stasi. Obwohl – meinten die Lehrer nicht was von „britischen Besatzungsmacht“?!

  3. Hen  Mai 20, 2010

    Ich habe nichts anderes als die Ignorierung des Wählerwillens erwartet. SPD FUCKS NRW.

  4. Susan  Mai 21, 2010

    Dass eine große Koalition angesteuert werden würde, war von vornherein klar. Die Begründung der SPD ist einfach nur lächerlich. Was hat bitteschön ein vor 20 Jahren untergegangener Staat mit NRW zu tun? Dämlicher kann man eine Absage einfach nicht begründen, obwohl ich es richtig finde, dass die LINKE nicht in der Regierung sein wird. Die Kompromisse wären einfach zu groß.