Unterm Hammer

Geschrieben von: am 13. Jul 2010 um 18:24

Es ist Sommer und da liegen die Themen nicht gerade auf der Straße herum. Deshalb denkt man sich was aus, um die Leute, die daheim geblieben sind, bei Laune zu halten. Dabei kursieren immer wieder lustige Meldungen. So wie diese hier. Statt den AKW-Betreibern eine Laufzeitverlängerung ihrer maroden Meiler zu schenken, wie es die schwarz-gelbe Chaostruppe im Rahmen ihrer Klientelpolitikabmachung ihres Koalitionsvertrages aufgeschrieben hatte, könnte man längere Laufzeiten doch zur Unterhaltung der Massen einfach versteigern. Schließlich hat das mit den UMTS-Lizenzen damals bei Eichel auch prima geklappt.

Im Prinzip ist das doch eine tolle Idee. Unter dem Motto „Versteigen statt Verschenken“ könnte Günther Jauch eine neue TV-Show moderieren, deren Senderechte ebenfalls im Rahmen eines Bieterwettstreits versteigert werden. Top-Einschaltquoten wären dann garantiert, wenn die Unterlegenen bei der neuen „Der Preis ist heiß“ Show zur Strafe in strahlender Cäsium 137 Lauge aus dem Atommüllforschungsendlager Asse II baden müssten.

Karikatur von Klaus Stuttmann
Quelle: Klaus Stuttmann

Komisch. Ich dachte, die Idee mit der Brennelementesteuer sei im letzten Monat durch das Kabinett schon beschlossen worden? Die wäre ja dann wohl hinfällig, obwohl sie im Rahmen des kürzlich verkündeten Sparpakets als große Beteiligung der Wirtschaft an den Krisenkosten angekündigt worden war. Daraus wird ja nun auch nix, trotz Verlängerung der Laufzeiten.

„Versteigern statt Verschenken“ – Wie wäre es mit „Abschalten statt Verarschen“!!!

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Quelle: Spiegel Online

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Ormuz  Juli 13, 2010

    Das die Steuer nicht kommt war doch eigentlich klar, aber DAS jetzt ist echt der Hammer, was glauben die eigentlich wer sie sind ?

  2. AKWfdp  Juli 14, 2010

    Versteigerung na toll! Die vier großen sprechen sich natürlich nicht ab bzw. finden finanzielle Ausgleiche für die „unterlegenden“ Bieter…

    Toll finde ich das die zukunftechnologie AKW aufgrund der Hitze ihre Leistung reduzieren muss (http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2010-07/hitze-atomreaktor) – und was passiert?! Sind wir alle ohne Strom?- Nein da wir ja sowieso ein Overload von 9 AKWs haben.

    Aber wie wir alle wissen wird es in den kommenden Jahren aufgrund der KlimaERWÄRMUNG deutlich kälter (!), also ist der Weg für die Laufzeitenverlängerungen frei.

    P.S:
    „Wenn die Fische im Fluss sowiso schon Tod sind, braucht man auf die keine Rücksicht mehr zu nehmen.“

    • adtstar  Juli 14, 2010

      Sehr richtig. Eine Versteigerung von Laufzeiten würde zudem bedeuten, dass diese politisch nicht mehr zurückgenommen werden können, selbst dann nicht, wenn Sicherheitsmängel auftreten sollten. Die Regierung müsste in solchen Fällen dann die Laufzeiten zurückkaufen, mit einem Aufschlag natürlich.

      Dass wir keine AKWs brauchen, um den Strombedarf zu decken, sollte sehr viel stärker in der Diskussion betont werden. Das ist nämlich ein rational wirtschaftliches Argument. Längere AKW-Laufzeiten nutzen nämlich nur den Betreibern, aber nicht den Kunden und schon gar nicht der Umwelt.