Frohe Weihnachten und machen Sie sich Gedanken

Geschrieben von: am 24. Dez 2013 um 14:17

Ich wünsche allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest. Meiden Sie die Weihnachtspredigt des Bundespräsidenten, der doch lieber Pastor hätte bleiben sollen. Er hat einfach nicht das Format für jenes Amt, das er bekleidet, aber nicht ausfüllt. Format hat hingegen Edward Snowden. Ein Mann, der die Verfassung seines Landes ernst genommen und jenen zu Recht Verfassungsbruch vorgeworfen hat, die nun über ihn richten wollen. Auch er zieht Bilanz und sagt:

“The oath of allegiance is not an oath of secrecy,” he said. “That is an oath to the Constitution. That is the oath that I kept that Keith Alexander and James Clapper did not.”

Heißt soviel wie:

“’Der Treueeid ist kein Eid zur Geheimhaltung. Es ist ein Treueeid auf die Verfassung. Diesen Schwur habe ich eingehalten, Keith Alexander und James Clapper nicht.”

Starke und wahre Worte, die sich stellvertretend auch unsere Politiker-Mischpoke hinter ihre Löffel schreiben sollte. Und wir Menschen da draußen sollten die etwas ruhigeren Tage nutzen, um nachzudenken. Vielleicht über diesen Satz Snowdens.

“Because, remember, I didn’t want to change society. I wanted to give society a chance to determine if it should change itself.”

Heißt soviel wie:

“Bedenken Sie, Ich habe nicht die Gesellschaft ändern wollen. Ich wollte der Gesellschaft die Möglichkeit geben, selbst herauszufinden, ob sie sich ändern möchte.”


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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. adtstar  Dezember 25, 2013

    Siehe auch die alternative Weihnachtsansprache von Edward Snowden auf Channel 4.

    „Hi. And Merry Christmas. I am honored to have a chance to speak with you and your family this year. Recently we learned that our governments, working in concert, have created system of worldwide mass surveillance watching everything we do.

    Great Britain’s George Orwell warned us of the danger of this kind of information. The types of collection in the book, microphones, video cameras, TVs that watch us, are nothing compared to what we have available today. We have sensors in our pockets that track us everywhere we go. Think about what this means for the privacy of the average person. A child born today will grow up with no conception of privacy at all.

    They’ll never know what it means to have a private moment to themselves, an unrecorded, unanalyzed thought. And that’s a problem. Because privacy matters. Privacy is what allows us to determine who we are and who we want to be.

    The conversation occurring today will determine the amount of trust we can place both in the technology that surrounds us and the government that regulates it. Together we can find a better balance, end mass surveillance and remind the government that if it really wants to know how we feel, asking is always cheaper than spying.

    For everyone out there listening, thank you and Merry Christmas.“

  2. Manfred Corte  Dezember 25, 2013

    … auch wenn ich Dir natürlich ruhige Tage und eine Pause wünsche, möchte ich Dich doch auf einen besonders perfiden Artikel in der FAZ aufmerksam machen, mit diesem Link:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/konsumklima-ein-land-im-kaufrausch-12726074.html

    Hier hat ein außergewühnlich ignoranter Mensch den „Konsumrausch“ beschrieben, den sonst niemand erlebt hat oder gar bestätigen konnte. Johannes Pennekamp heißt der Mensch, offensichtlich ein „Troll“ unter den Journalisten, der mit einem plumpen Propogandaartikel den letzten Rest einer ehemals vorhanden Reputation einer Zeitung radikal ausmerzt und in die vollendete Unglaubwürdigkeit überführt ….