Eurokrise: Merkels ratlose Irrfahrt geht weiter

Geschrieben von: am 17. Aug 2011 um 7:16

Die Presse feiert heute morgen Merkels und Sarkozys klares Zeichen, das da lautet, eine Schuldenobergrenze für alle einzuführen. Da ich keine Zeit habe, mich ausführlich damit zu befassen, will ich nur eins sagen. Eine solche Schuldenobergrenze gibt es mit den Maastricht-Kriterien, die auch Bestandteil des EU-Vertrages sind, schon längst. Demnach darf der staatliche Schuldenstand nicht mehr als 60 Prozent und die Nettoneuverschuldung nicht mehr als drei Prozent des BIP betragen. Und?

Was wollen Merkel und Sarkozy nun tun? Den Staaten ein Ausgabestopp auferlegen? Die Haushaltsfixierung ist wirklich keine Lösung. Des weiteren wird in der Presse die Tatsache gefeiert, dass Merkel mit Blick auf Eurobonds nicht eingeknickt sei. Auch da sollte man daran erinnern, dass die Einführung eben dieser Bonds, zwar im kleineren Rahmen, auf dem letzten Gipfel vor ein paar Wochen beschlossen wurde. Der EFSF (Europäische Rettungsfonds) soll künftig Anleihen aller Krisenstaaten zu einem moderaten Zinssatz von 3,5 Prozent kaufen dürfen.

All das scheint schon wieder vergessen zu sein. Es ist seltsam, wie unkritisch deutsche Medien die Kanzlerin feiern… 

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. Megahoschi  August 17, 2011

    Schönen guten Tag

    Tja schon doof, wenn man sich trifft aber beide Seiten überhaupt keinen Schimmer haben, wie es noch weiter gehen soll. Das mit der Wirtschaftsregierung kann doch eigentlich gar nicht klappen. Ich schätze die Franzosen, die Spanier und die Griechen sind doch sofort wieder auf der Strasse, wenn Sie von der Eu vorgeschrieben bekommen wo und wie Gelder ausgegeben werden dürfen.