Und gleich zu Beginn ein Paukenschlag aus Wiesbaden. Für Leser dieses Blogs sicher keine Überraschung. Die deutschen Ausfuhren (kurz: Export) haben auch im dritten Quartal 2009 um rund ein Fünftel abgenommen.
Quelle: destatis
In ehemals wichtige Abnehmerstaaten wie die USA haben die deutschen Ausfuhren im Zeitraum vom Januar bis September sogar um 28 Prozent abgenommen, bei Großbritannien sind es 21,5 Prozent und nach Spanien wurde knapp 33 Prozent weniger exportiert. Wer angesichts dieser niederschmetternden amtlichen Daten noch immer davon ausgeht, dass eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Leistung durch den Export absehbar sei, hat nach wie vor nicht alle Tassen im Schrank und nicht begriffen, was die Finanzkrise eigentlich realwirtschaftlich bedeutet. Dazu Joachim Jahnke aktuell:
Gerade in den besonders gebeutelten Exportindustrien sollte klar sein, daß der Exportboom der Jahre unmittelbar vor der Krise zum großen Teil der zunehmenden Verschuldung wichtiger Abnehmerländer, wie USA, Großbritannien, Spanien und viele mehr, verdankt war. Diese Verschuldung ist auf den Prellbock der Kreditkrise aufgefahren und läßt sich auf das fühere Niveau nicht mehr zurückbringen und dann den deutschen Export fördernd auch noch weiter steigern, weil jede neue Blase sofort wieder platzen würde und vor allem die Menschen in diesen Ländern begriffen haben, daß sie den Riemen enger schnallen müssen, auch wenn Made in Germany“ noch so sehr glänzt.
JAN
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.