Das statistische Bundesamt bringt heute eine sehr seltsame Meldung heraus.
Defizit im Kernhaushalt des Bundes im 1.bis 3. Quartal 2010 auf 49,4 Milliarden Euro gestiegen
Was bitteschön ist denn ein Kernhaushalt? Die Statistiker erklären das so:
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich die mit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise einhergehenden Belastungen des Bundes überwiegend in dessen Extrahaushalten (Finanzmarktstabilisierungsfonds sowie Investitions- und Tilgungsfonds) niederschlagen, deren Daten gegen Ende Dezember dieses Jahres veröffentlicht werden.
Aha. Sie müssen also unterscheiden zwischen Kern- und Extrahaushalten. Man könnte die Extrahaushalte auch mit einem, für die Zeit üblichen, Begriff beschreiben. Bad Bank. Früher nannte man die Dinger Neben- oder Schattenhaushalte oder ganz unverdächtig Sondervermögen. Über die Höhe dieser Bilanzen erfahren wir erst Ende des Jahres etwas, als vorgezogenes Feuerwerk sozusagen.
Im Kernhaushalt sieht es aber auch nicht rosig aus. Und das mitten im Aufschwung XXL. Vor allem gestiegene Ausgaben des Bundes für die Bundesagentur für Arbeit schlagen zu Buche. Wie kann das sein, wenn die Arbeitslosigkeit ständig sinkt und Deutschland von einem Jobwunder zum anderen taumelt?
DEZ
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.