Volker Pispers bricht eine Bilanze über die rabenschwarz-gelbe Bundesregierung

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Volker Pispers bricht zum Jahrestag der rabenschwarz-gelben Machtübernahme eine Bilanze. Diese Regierung sei nicht unfähig, sondern zu allem fähig, so Pispers. Die Umfragen ließen inzwischen auch die Illusion zu, dass so mancher FDP-Wähler in den letzten 12 Monaten mehr begriffen habe, als je zu hoffen war. Schließlich mache sich der viel umjubelte Aufschwung vor allem am Wachstum der Krankenkassenbeiträge bemerkbar.

Vor einem Jahr war Angela Merkel die beliebteste Politikern. Jetzt liege sie in Umfragen hinter Jürgen Trittin. Und es gab Zeiten, da lag Trittin nur knapp vor Bin Laden.

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"Westerwelle, die Puffmutter der Wirtschaftsnutten!!!"

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Auf der 50. Montagsdemonstration in Stuttgart gegen die Tieferlegung des dortigen Bahnhofs präsentierten sich Urban Priol und Georg Schramm in Bestform. Das müssen sie einfach gesehen haben. Besonders Urban Priol teilte richtig aus. Er beschimpfte die Kanzlerin als scheinheiligen Ostschreck, der sich von den Mißfeldergeburten der Union für die hirnlose Aussage feiern ließ, dass sich die Zukunftsfähigkeit des Landes an der Fertigstellung von Stuttgart 21 entscheide.

Über Guido Westerwelle, der angesichts der Proteste vor einer Gefälligkeitsdemokratie warnte, meinte Priol entrüstet, dass das mit Westerwelle, den er als Puffmutter der Wirtschaftsnutten bezeichnete, gerade der richtige sagen würde. Dabei hätte diese Witzfigur ihren großen Geschenkkorb für die gut betuchte Klientel noch gar nicht aus der Hand gegeben.

Und über Mappus und Grube sagte er, dass man mit Leuten, bei denen Kopf und Sack identisch seien, nicht verhandeln könne.

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Original-Quelle: http://www.ustream.tv/recorded/10418685

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Zu Neues aus der Anstalt – Folge 37

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Die mediale Kritik an der gestrigen Anstalts-Sendung und dem ersten Auftritt von Frank-Markus Barwasser als Erwin Pelzig an der Seite von Urban Priol ist zum Teil recht albern. Noch immer wird Barwasser an Georg Schramm gemessen, obwohl diesbezüglich längst klargestellt wurde, dass weder Barwasser und Priol einen Ersatz für Schramm präsentieren wollten, noch die Medien einen solchen erwarteten. Sie tun es aber trotzdem, weil ihnen über die sehr gute Quote hinaus kaum etwas eingefallen ist, worüber man hätte schreiben können.

So beklagt man sich zum Beispiel darüber, dass Barwasser hölzern gewirkt habe und dass das Zusammenspiel mit Priol darunter litt, weil sich die Figur Pelzig zu sehr an das akribisch ausgefeilte Drehbuch gehalten habe. Mein Gott wie armselig. Neues aus der Anstalt ist die wohl einzige Live-Kabarett-Sendung im deutschen Fernsehen, in der es ein richtiges Drehbuch gibt und in der die Akteure nicht vom Teleprompter ihre Texte ablesen, sondern sie auswendig lernen und somit dem Publikum Szenen ohne technische Sicherungsleine richtig vorspielen müssen. Das nun wieder zu kritisieren, ist mehr als albern, zumal dann auch das Spiel zwischen Schramm und Priol nach dieser Definition als zwingend hölzern betrachtet werden müsste.

Aber das war überhaupt nicht der Fall. Barwasser ist nicht Schramm oder richtiger ausgedrückt, Pelzig ist nicht Dombrowski und ein Angestellter für Öffentlichkeitsarbeit auch kein Patientensprecher. Mir scheint, die berichtenden Medien haben die Rollenverteilung nicht kapiert. Im Gegensatz zu Dombrowski versteht sich Pelzig als Bindeglied nach außen, der die zum Teil wirren Gedanken der Anstaltsinsassen einschließlich der Leitung zu einem produktiven oder wenn man so will destruktiven Schlag verhelfen will. Deshalb zeigt Pelzig dem Priol auch neue Hemden im Vorspann oder beschimpft ihn in der Sendung als Sprachrohr einer diffusen Unzufriedenheit, dessen systemerhaltendes Genörgel ihm eines Tages noch das Bundesverdienstkreuz einbringen würde und sonst nichts.

Schließlich ist der Dombrowski seinerzeit ja auch nur deshalb ausgezogen, weil er gemerkt hat, dass er in der Anstalt nichts mehr bewegen konnte. Er musste raus, die eigene Alterskohorte mobilisieren. Das kann man auch heute noch auf seiner Homepage nachlesen:

Lothar Dombrowski ist aus der Anstalt ausgebrochen. Es gilt eine Botschaft unter die Menschen zu bringen. Für tatenloses Grübeln ist der globale Niedergang schon zu weit fortgeschritten. Er geht auf Werbetour und sucht Mitstreiter unter Gleichgesinnten und Altersgenossen, die nicht mehr viel zu erwarten haben und die wie er, lieber im Blitzlicht der Öffentlichkeit scheitern, als gehorsam bis zum kläglichen Ende im Pflegeheim dahin dämmern.

Urban Priol hingegen, wollte sich lieber samt persönlicher Habe einliefern lassen und alle Brücken nach draußen abrechen. Und diese abgebrochene Verbindung versucht Pelzig nun wiederherzustellen. Den Bezug zur Realität sozusagen. Priol dürfe nicht das Ventil auf einem Kessel sein, der längst zu platzen drohe und eine Sau, die sich nur an der Eiche scheuere, bringe selbige nicht zum umfallen. Da bedürfe es schon einer anderen Strategie.

Und da kommt der Pelzig ins Spiel, der nicht einfach nur den Seibert für Priol geben will, sondern sich als ein von der Verwaltung eingesetzter Berater versteht, der seinem Chef in belebender Auseinandersetzung die richtige Strategie näherzubringen versucht. So soll das Spannungsfeld grob umrissen aussehen. Pelzig soll eben kein Dombrowski sein, sondern jemand, der nach Dombrowski die zweifelhafte Autorität von Herrn Priol als Stationsleiter in Frage zu stellen versucht.

Ich habe ihn als einen Mann mit beträchtlichem Quälpotential ohne jegliche Bereitschaft zur Unterordnung kennen und schätzen gelernt. Ein Glücksgriff für die Anstalt. Herr Priol wird sich noch wundern.

Und Priol hat sich gewundert, sogar so sehr, dass er am Ende einen Notaufnahmeantrag für die CDU unterschrieben hat. Bösartig und doch konstruktiv. So kann es meiner Meinung nach ruhig weitergehen.
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Das Video zur Sendung finden sie wie immer in der ZDF-Mediathek:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1167976/Neues-aus-der-Anstalt-vom-19102010

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Volker Pispers über ein Kopftuchverbot für Guido Westerwelle

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Volker Pispers eröffnet den heutigen Kabarett Dienstag mit einer Grußbotschaft an die Bundesregierung, die durch ihre Chefin Kanzlerin Angela Merkel verkünden ließ, dass Multikulti gescheitert sei. Es im Wortlaut:

„Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!“

Abolut also. Wie muss man dann aber ein aktuelles Bild vom Bundes-außen-vor-Minister aus Indien verstehen, auf dem der Vize-Kanz-Nicht ein orange farbenes Kopftuch trägt?

Westerwelle in Indien
Quelle: Welt Online

Wollte Westerwelle vielleicht zeigen, dass er sich problemlos integrieren könne? Dumm nur, dass ihm das die Inder offenbar nicht abnehmen wollten. Im Text der Welt heißt es lustig…

Ein deutscher Außenminister bekommt sehr deutlich die Grenzen seines Einflusses zu spüren.

Dabei hatte sich Westerwelle außergewöhnlich viel Mühe gegeben, seine Gastgeber zu hofieren. Barfuß und mit Kopftuch stapfte er erst durch einen Sikh-Tempel, dann auf Socken durch eine Moschee. Er besuchte bei tropischen Temperaturen alte Grabstätten und übel riechende Stadtteile Delhis.

Und was bekam er zurück? Für eine gemeinsame Pressekonferenz stand keiner seiner Gesprächspartner zur Verfügung. Das Lob auf gemeinsame Werte blieb ohne Widerhall. „Indien sieht Demokratie nicht als schicksalhafte Bestimmung für die gesamte Menschheit oder Exportgut“, sagte Sunil Khilnani, ein indischer Professor von der Hopkins-Universität in Washington, „sondern als fragiles, kompliziertes Experiment.“ Gemeinsame Werte seien ja schön und gut, sagte Sandeep Dikshit, Vizechefredakteur der Tageszeitung „The Hindu“, aber sonderlich wichtig nähme diese Rhetorik hier niemand.

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Für die Inder scheint der Westerwelle mit seinem inhaltsleeren wie beliebigen Wertekanon absolut gescheitert zu sein und für das Gesicht der deutschen Leitkultur Frau Dr. Merkel ja ganz offensichtlich auch. Da fehlt dann eigentlich nur noch der Seehofer Horst, der nach Pispers gerade vom christlichen Weiberheld zum abendländischen Komiker mutiert sei. Der könnte doch ein Kopftuchverbot für Westerwelle fordern oder wahlweise eine Burka. Spinner gäbe es halt mit und ohne Migrationshintergrund. Der Seehofer zum Beispiel habe getönt, dass Deutschland nicht zum Sozialamt der Welt werden dürfe. Das sei natürlich nachvollziehbar, weil es der Traum eines jeden Erdenbürgers sei, sich in Brandenburg und Meck-Pomm von Neonazis in der sozialen Hängematte schaukeln zu lassen. :))

Volker Pispers über das Gegenteil von Multikulti. Die Monokultur, die in Wahrheit ja Inzucht bedeute. Aber an der sei noch jede Zivilisation zugrunde gegangen, da könne man bei den Adelshäusern nachfragen…

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Noch einmal der TV-Tipp: Neues aus der Anstalt

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Mein Bild des Tages ist aus dem Trailer zur neuen Staffel Neues aus der Anstalt im ZDF. Der neue Kommunikationschef der Anstalt Erwin Pelzig zeigt, auf welchem Sender sie sich morgen um 22:15 Uhr einliefern lassen können.

Neues aus der Anstalt_NEU

Den kompletten Trailer finden sie in der ZDF-Mediathek:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1167420/Trailer-Neues-aus-der-Anstalt#/beitrag/video/1167420/Trailer-Neues-aus-der-Anstalt

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Volker Pispers zur Freiheit des Aberglaubens

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Volker Pispers erinnert heute in seiner Dienstagsbotschaft auf WDR 2 an Artikel 3 und 4 des Grundgesetzes, wonach jeder seinen Aberglauben frei ausleben könne wenn er sich dabei an die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland halte. Abergläubige dürften demnach nicht einfach so von einer politischen Kaste diskriminiert werden, die selbst einen ganz bestimmten christlichen Aberglauben zu einer ominösen Staatswurzel erklärt hat. Dabei sei die Abgrenzung innerhalb einer offenen Gesellschaft gar nicht so leicht. Schließlich gäbe es alkoholkranke Muslime, Schweinefleisch hassende Katholiken, homosexuelle Fußballfans und vegetarische Karnevalisten. Man könne doch nicht einerseits den Meinungsterror der SED-Diktatur geißeln und gleichzeitig verlangen, dass nur ein bestimmter Aberglaube staatstragend sei.

Der Begriff Aberglaube ist von Pispers sehr schön und bewusst gewählt. Ich wäre allerdings dafür, dass überhaupt kein Aberglaube staatstragend sein sollte. Die Türkei ist da übrigens viel weiter als wir. Aber mal ehrlich, muss erst das neue Berufsmilitär unter Freigeist zu Guttenberg kommen, um die Trennung von Religion und Staat auch in Deutschland endlich durchzusetzen? Lieber nicht. Es würde ja schon reichen, wenn der Wähler endlich begreifen würde, dass die neuen christlich-jüdischen Wurzelabendländer in der Union und der FDP nur von ihrer katastrophalen Regierungsbilanz ablenken wollen. Schließlich hat die Versenkung von Milliarden Steuergeldern bei der Bayern LB, respektive Hypo Alpe Adria und der HRE (Standort München) relativ wenig mit dem praktizierten Aberglauben zu tun. Wobei, wenn ich es mir recht überlege. Allerdings verstößt der Finanzmarkt-Aberglaube eindeutig gegen die Gesetze der Bundesrepublik. Insofern sollte man da entsprechend handeln.

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Verspäteter TV-Tipp: Mitternachtsspitzen

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Wegen des unerwartet schönen Wetters habe ich total vergessen, auf die Mitternachtsspitzen hinzuweisen, die am gestrigen Samstag im WDR Fernsehen zu sehen waren. Zu Gast waren Josef Hader, Volker Pispers und Helmut Schleich. Für alle, die die Sendung verpasst haben, am kommenden Dienstag um 23:15 Uhr und am Samstag, den 23.10.2010, um 22:30 Uhr, gibt’s die Wiederholungen im WDR zu sehen.

Einige Ausschnitte möchte ich ihnen aber nicht vorenthalten. Der Auftritt von Volker Pispers war wieder großartig. Wenn man jede Prognose ernst nähme, die Tag für Tag von Scheinexperten produziert und von den Medien landauf landab gleichlautend und unkritisch verbreitet werden, dann würde es in 100 Jahren überall Moscheen in Deutschland geben, die dann alle unter Wasser stünden, weil die Klimaerwärmung den Meeresspiegel auf neue Rekordhöhen anschwillen ließe. Dabei wäre das gar nicht mal so schlecht für den sich angeblich abschaffenden Deutschen, der Studien zu Folge immer dicker werde, weil die gesetzliche Rente künftig nicht mehr ausreiche. Fett schwimme ja bekanntlich oben.

Volker Pispers über die Rechenschwäche von Ärzten, einen zu heiß gebadeten Thilo Sarrazin und den Wert von Prognosen…

Großartig auch Loki und Smoky, die sich über den Skandal Hartz-IV unterhielten. Es könne nicht sein, dass Bedürftigen Zigaretten und Alkohol gestrichen werde. Wie sollen die sonst so einen „Vollpfosten“ wie Guido Westerwelle und den Schwachsinn, den der von sich gebe, ertragen. Die politische Entscheidung sei daher falsch. Das Volk brauche nicht weniger, sondern mehr Alkohol. In Deutschland laufe gehörig etwas schief, wenn der unfähige Vorstand der HRE Axel Wiandt 20.000 Euro Rente pro Monat vom Staat erhalte und ein Hartz-IV-Empfänger nur 380 Euro. Wenn ein kompletter Mensch mit allen Körperteilen mit 380 Euro auskommen solle, dann könne ein „ARSCH“ alleine nicht 20.000 Euro verbrauchen.

Und zum Abschluss Wilfried Schmickler, der mal wieder zum Protest aufruft. Am besten auf nach Berlin mit der schwäbischen Eisenbahn. Ausgerechnet. Warum also im Wartesaal zu Köln warten, während die schwäbische Hausfrau in Stuttgart Kastanien wirft und Prügel einstecken muss, weil sie nicht mehr das Vorbild ist, das sich die Kanzlerin für ihre Sprechblasen-Reden wünscht?

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Hartz-IV und die Montagsfrage

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Der Kabarettist Wilfried Schmickler befasst sich heute bei seiner wöchentlichen Montagsfrage auf WDR 2 auch mit der absurden Regelsatzdiskussion. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass all diejenigen, die in der Umfrage dagegen gestimmt haben, den Regelsatz zu erhöhen, einfach nicht betroffen sein könnten. Wären sie es, hätten sie sich garantiert anders verhalten.

Ganz stimmt das natürlich nicht. Von der Höhe der Sozialleistungen ist im Prinzip jeder betroffen, egal ob er sie nun bezieht oder nicht. Der Witz ist doch gerade der, dass die Höhe des politisch festgesetzten Existenzminimus Auswirkungen auf die Lohnfindung hat. Hartz-IV entfaltet eine Sogwirkung der Löhne nach unten. Mit Hartz-IV macht die Politik eben genau das, was sie vorgibt, bei der Weigerung einen flächendeckenden Mindestlohn einzuführen, verhindern zu wollen. Sie greift in die Tarifautonomie ganz konkret ein. Statt eine Lohnuntergrenze festzusetzen, führen die politischen Hartz-IV-Entscheidungen dazu, diese Grenze immer weiter nach unten zu verschieben, und zwar durch die mit Hartz-IV zunehmende Marktmacht der Arbeitgeber.

Frau von der Leyen war ja so dumm, diesen Zusammenhang in der Sendung Anne Will von gestern noch einmal eindringlich zu betonen. Sie verteidigte ihr Schwachsinnsgesetz gerade damit, dass Transferleistungsbezieher nicht mehr haben dürften, als die ärmsten Lohnempfänger von ihren Arbeitgebern überwiesen bekommen (die Frisörin durfte als Beispiel einmal mehr nicht fehlen). Mit dem Scheinargument des „Lohnabstandsgebots“ brachte sie im Grunde zum Ausdruck, dass die Höhe der Leistungen ganz entscheidend davon abhinge, was am unteren Ende gerade noch so an Löhnen gezahlt würde. Die Marktmacht der Arbeitgeber entscheidet also über die Höhe der Sozialleistungen und zwar nachdem die Politik so arbeitgeberfreundlich war, das ALG II als Schuss ins Blaue zu installieren.

So konnte sich bis zum Urteil des Bundesverfassungsgericht im Februar diesen Jahres ein Niedriglohnsektor ausbreiten, in dem nunmehr 25 Prozent aller Beschäftigten tätig sind und der wiederum als Referenzgröße für die Berechnung von Sozialleistungen herangezogen wird. Wer das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aber ausführlich gelesen hat, dem wird nicht entgangen sein, dass das Gericht gar kein Interesse an einer Würdigung des von der Bundesregierung für richtig erachteten Existenzminimums hatte, sondern lediglich formale Mängel bei der politischen Festsetzung desselben der Regierung zum Vorwurf machte. Zur Höhe der Regelsätze ließen die Richter sehr eindeutig verlauten, dass diese „nicht evident unzureichend“ seien. Meiner Meinung nach haben die Richter dem Gesetzgeber nur aufgetragen, beim durchaus erwünschten Abbau des Sozialstaats nicht so offensichtlich dämlich und verfassungswidrig vorzugehen.

Ob Frau von der Leyen diesen Kritierien des Bundesverfassungsgerichts nun gerecht wird, will ich nicht mehr beurteilen. Ich stelle nur fest, dass die politische Führungselite an geistiger Niveaulosigkeit immer noch eine Schippe drauflegen kann. Und wieder einmal geht dabei Guido Westerwelle stramm voran. Langsam glaube ich, dass dieser Typ ein von den Lobbyisten engagierter Laiendarsteller ist, der uns nach einem noch viel schlechteren Drehbuch Politik vorspielen will. Westerwelle meinte, dass man die Interessen der Steuerzahler nicht vergessen dürfe. Der Chefökonom der Linken im Bundestag Michael Schlecht schreibt dazu auf seiner Internetseite:

Westerwelle bekräftigt, dass die Regierung „die Interessen der Steuerzahler nicht vergessen“ dürfe. Jedoch werden unter dem Titel „Arbeitslosengeld II“ mehr als zehn Milliarden Euro Steuergelder an Unternehmer verteilt, die zu geizig sind die Beschäftigen anständig zu bezahlen. 1,3 Millionen Menschen – die sogenannten Aufstocker – verdienen so wenig, dass sie einen Anspruch auf Hartz IV haben. Diese zehn Milliarden Subventionen sind vermeidbar mit dem gesetzlichen Mindestlohn und viel mehr Vollzeitjobs. Insbesondere die krakenhafte Ausweitung der Minijobs muss beendet werden.

Gäbe es den gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro und Gute Arbeit, so könnte so viel Geld eingespart werden, dass ein Regelsatz von 500 Euro finanzierbar wäre.

Westerwelles Eintreten für „die Steuerzahler“ ist verlogen. Für Hoteliers haben sie mal eben eine Milliarde der Steuerzahler verpulvert. Und: Wo war die FDP wenn es um hunderte Milliarden für die Banker und Finanzocker ging? Wo war Westerwelle bei dem letzten „Rettungsakt“ von 40 Milliarden für die HRE? Vermutlich im Bett, denn die Milliarden wurden mal wieder über Nacht rübergeschoben.

Und bei Brigitte Vallenthin lese ich, dass Frau von der Leyen gar nicht acht Monate lang gerechnet hat, sondern einfach nur Zahlen aus einem Bericht vom Oktober 2008 genommen hat, in dem es heißt, dass für das Jahr 2010 ein Eckregelsatz von 364 Euro pro Erwachsenen angepeilt werden soll.

Beweis-RS-Manipulation-27.09.2010

Sollte das stimmen, wäre das mit krimineller Energie kaum noch zu beschreiben.

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Eine lange Hochzeitsreise für Guido Westerwelle – Volker Pispers am Dienstag

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Am Sonntag stand in der Zeitung mit den großen Buchstaben, dass Guido Westerwelle im Rahmen seiner Turtelwochen auf Mallorca darüber nachgedacht habe, vom Parteivorsitz zurückzutreten. Da habe ich mich spontan gefragt, warum so bescheiden? Jetzt, wo er verheiratet ist, kann er doch Hausfrau werden. Aber nein. Das Gerücht wurde umgehend vom frisch Vermählten mit dem Standardargument dementiert, dass schließlich auch die anderen Regierungsparteien von Personen repräsentiert werden, die zusätzliche Führungsämter ausfüllen würden. Sie wissen schon. Gemeint waren die Kanzlerin und der O’zapft is Ministerpräsident aus Bayern. Dabei hinkt doch der Vergleich. Denn wer hinter Frau Merkel noch die CDU vermutet, die als Partei einer Führung bedarf, wird kaum noch etwas oder jemanden vorfinden. Und Horst Seehofer ist als CSU-Ministerpräsident ohne absolute Mehrheit auch nicht ernstzunehmen.

Dagegen ist Guido Westerwelle einfach überbeschäftigt. Die selbsternannte Freiheitsstatue, der man nicht so einfach den Schneid abkaufen könne, hat es immerhin geschafft, als Chef der FDP Wahlniederlage um Wahlniederlage zu überstehen. Sie erinnern sich doch noch an den Kanzlerkandidaten Westerwelle aus dem Jahr 2002, der seinen Intelligenzquotienten sogar plakativ auf die Schuhsohlen stanzen ließ.


Quelle: Spiegel-Online

Damals sprachen alle vom Spaß-Guido, der im Guido-Mobil und im BigBrother Haus ein schweres Arbeitspensum zu absolvieren hatte. Leider reichte es bei den Bundestagswahlen nicht ganz zum erhofften Ergebnis (7,4 Prozent). Das hieß weitere Jahre in der Opposition. Überhaupt wird von Guido Westerwelle immer wieder gesagt, dass er für die Opposition geboren sei. Laut, schrill und fordernd. Diese Rolle hat er bis heute nicht abgelegt.

In Wirklichkeit ist Westerwelle also nicht nur Parteivorsitzender, Außenminister und Vizekanzler (keiner betont das Amt, dass es eigentlich gar nicht gibt so sehr wie Westerwelle), er ist auch noch Oppostionsführer innerhalb der Bundesregierung. Dagegen konnte nicht einmal der aktuelle Oppositionsführer Frank-Walter Steinmeier (SPD) etwas ausrichten und meldete sich deshalb vorübergehend vom parlamentarischen Betrieb ab, um eine Niere zu spenden. Ich glaube, dass war das einzige Mal, dass Steinmeier als Oppositionsführer auffiel.

Aus diesem Grund möchte ich Volker Pispers bei seinem Vorschlag unterstützen und Guido Westerwelle schöne Flitterwochen wünschen, möglichst weit weg. Aber nicht nur für 14 Tage, sondern für 14 Jahre. Das hat er sich verdient…

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TV-Tipp: Neues aus der Anstalt startet am 19. Oktober

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Ich weise vorsorglich auf den Start der neuen Staffel „Neues aus der Anstalt“ im ZDF hin. Am Dienstag, den 19. Oktober, zur gewohnten Sendezeit um 22:15 Uhr und wie immer live und direkt nach dem heute-journal, werden erstmals Urban Priol und Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig gemeinsam durch die Sendung führen. Erwin Pelzig wird dabei den Posten für Öffentlichkeitsarbeit und Interne Kommunikation in der Anstalt übernehmen. Als Gäste begrüßen die beiden die Kabarettisten Helmut Schleich, Andereas Rebers und Jürgen Becker.
Quelle: MZ

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