By this point, there should be no debate

Geschrieben von: am 26. Mai 2012 um 18:51

In diesem Punkt sollte es keine Diskussion geben, meint die New York Times nach dem mal wieder ergebnislos verlaufenden EU-Sondergipfel in dieser Woche und zielt damit auf eine Tatsache ab, die man in hiesigen Gazetten vergebens sucht.

„By this point, there should be no debate: Austerity has been a failure, shrinking economies and making it ever harder for indebted countries to repay their debts. The political costs are also rising.“

Ganz nüchtern analysieren die Amerikaner die Lage in Europa. Die Politik der brutalen Sparsamkeit, die Angela Merkel noch einmal in Brüssel verteidigte, obwohl sie nach der Wahl Hollandes Kompromissbereitschaft zu signalisieren schien, ist gescheitert. Die Austeritätsprogramme zerstören die Volkswirtschaften und machen es den betroffenen Staaten schwerer, ihre Verbindlichkeiten zurückzuzahlen. Und dann kommt der wichtigste Satz. Das gesamte Rettungsmanöver mit der Sparpolitik als Dreh- und Angelpunkt treibt die Kosten immer weiter in die Höhe.

Aus dieser Perspektive wird das in Europa und vor allem in Deutschland aber gar nicht betrachtet, weil man felsenfest davon überzeugt ist, dass nicht die Kanzlerin und ihr absurdes Krisenmanagement Schuld an der Misere sind, sondern die betroffenen Länder selber, die die verordneten Kürzungen nicht richtig umsetzen würden. Es wird ja bereits an der Legende gestrickt, wonach die Krisenstaaten ihren mangelnden Willen zum Sparen dadurch zum Ausdruck brächten, indem sie andere Parteien wählen, als die, die seit zwei Jahren die brutalen Sparauflagen der Troika exekutiert haben.

Gleichzeitig weist die Times darauf hin, dass nicht nur die Linke in Griechenland hinzugewonnen hat, sondern auch eine nationalistische und militant auftretende rechtsextreme Partei, die zu ignorieren sich eigentlich keine europäische Regierung leisten dürfe.

“In parliamentary elections earlier this month, Greece’s voters rejected candidates from the two major political parties that had agreed to a German-dictated “rescue” package, and the country has been unable to form a government since. In that vote, the far-right party, Golden Dawn, whose xenophobic members perform Nazi salutes, did frighteningly well — a warning that no responsible political leader in Europe can afford to ignore.”

Zu Beginn des Beitrags in der New York Times heißt es resignierend: “They blew it, again.” Sie haben es wieder vergeigt. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Über den Autor:

André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.
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Kommentare

  1. hugoo  Mai 27, 2012

    mein gott tauti…

    du erschrickst mich immer wieder…

    duuu kannst englisch ??

    doll und schön… wenn mal die steuergesetzgebung
    angegangen wird…

    gruß jens-hugo

  2. Ewerth  Mai 29, 2012

    Die Entscheidung Deutschlands den größten Niedriglohnsektor Europas aufzubauen, hatte Folgen für ganz Europa. Mit dieser Entscheidung, hat Deutschland ohne dies in der EU vorher abzustimmen, die Wettbewerbsfähigkeit anderer Länder massiv untergraben. Es muss eigentlich jedem klar sein, dass Entscheidungen der größten Volkswirtschaft auch Auswirkungen auf die kleinen Länder in der EU haben hat. Jetzt rächt sich, den letzten Schritt vor dem ersten Schritt getan zu haben. Erst hätte eine Steuer und Sozialunion stehen müssen, bevor man eine Währungsunion gegründet hätte. Aber Deutschland wollte zwar die Vorteile nutzen, für die Nachteile, aber sollen alle Betroffenen Länder selber aufkommen.

  3. DWR  Mai 29, 2012

    Dieses “sie haben es mal wieder verbaselt “ greift doch zu kurz. Diese politik wird mit absicht betrieben, daher sollte man sich mal genauer anschauen, wer im augenblick am meisten profitiert und diese profiteure hinterfragen.