Vor einer Woche antwortete die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag, ob die vermehrt aufgetretenen Krebsfälle in der Region bei Wolfenbüttel auf die Atommülllagerung in der Asse zurückzuführen sein könnten, wie folgt:
„Nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen der Umgebungsüberwachungen kann der beobachtete Anstieg in der Samtgemeinde Asse nicht durch die Strahlenbelastung aus der Asse erklärt werden.“
Quelle: newsclick
Es seien vielmehr Zufälle. Nun widerspricht die Organisation IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) der Bundesregierung.
Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW widerspricht der jüngsten Einschätzung der Bundesregierung, die vermehrten Krebsfälle in der Asse-Region seien rein zufällig. Während des Betriebs des Atommülllagers Asse sind dort in der Region neben den schon bekannten gehäuften Krebsfällen bei Erwachsenen nun auch deutlich zu wenig Mädchengeburten festgestellt worden. Dieses Ergebnis ist signifikant. Den Zufall als Ursache anzunehmen, erscheint extrem unwahrscheinlich.
Quelle: IPPNW
Neben der vergleichenden statistischen Untersuchung der Geschlechterrelation bei Neugeborenen in der Region ist der Hinweis interessant, dass die Zahl der Krebserkrankungen bei Kindern durch das Deutsche Kinderkrebsregister (DKKR) in Mainz unter Verschluss gehalten wird.
DEZ
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.