Wo ist eigentlich Wolfgang Schäuble? Sonst reagiert der doch immer ziemlich flink, wenn Gefahr in Verzug ist. Besonders wage terroristische Bedrohungen nimmt der Minister so bitter ernst, dass nicht einmal das Grundgesetz vor ihm sicher ist. Überwachung, Einschränkung der Bürgerrechte mehr Befugnisse für Polizei, Geheimdienste und Bundeswehr, alles zu unserem Schutz.
Aber bei neonazistischer Gewalt hört man nicht viel vom Schnüffel-Schäuble. Da muss er wohl erst einmal genau prüfen, ob die Aussage des Täters „Grüße vom Nationalen Widerstand“ eindeutig einem rechtsradikalen Umfeld zugeschrieben werden kann. :roll:
Und die Medien? Na ja, außer dem abgenutzten Dauerthema NPD-Verbot fällt den Damen und Herren Redakteuren neben ihrer fast schon übertrieben zur Schau getragenen Betroffenheit mal wieder nicht viel ein. Eine Anklage gegen politische Entscheidungen der Vergangenheit wie zum Beispiel die radikale Kürzung von Mitteln für Programme gegen Rechtsradikalismus im Haushalt der bei Wetten Dass..? herumspringenden Familienministerin Ursula von der Leyen fehlt genauso, wie die Hinweise darauf, dass rechte Gewalt in den Statistiken immer wieder schön gerechnet wird.
DEZ
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.