Die Internetzeitung ngo-online zitiert klare Aussagen von den SPD-Abweichlern zum Kurs von Andrea Ypsilanti. Pech nur, dass diese Statements allesamt nicht so aussehen, als würde auf den Abgeordneten Walter, Everts und Tesch ein Gewissensproblem oder gar eine Gezwungenheit lasten. Im Gegenteil, alle drei bekennen sich klar zu Andrea Ypsilantis Weg.
Quelle: ngo-online
Jürgen Walter hatte auf dem SPD-Parteitag in Rotenburg am 4. Oktober gesagt: „Lasst uns heute die Ampel auf grün stellen, damit wir die Chance haben, dass dieses Land wieder rot wird.“ Silke Tesch hatte im Deutschlandradio am 12. August gesagt: „Wir müssen doch mit allen Parteien reden und man muss auch mit den Linken reden, welche Vorstellungen sie haben, welche Vorstellungen die Grünen haben, das ist im Fluss und das macht Andrea Ypsilanti.“ Und hinter der Landesvorsitzenden stehe sie, betonte Tesch damals.[…]
Gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ (30. Oktober) hatte Everts, die auch Vorsitzende des Unterbezirks Groß-Gerau ist, wies vorgebrachte Zweifel an ihrer Person zurück und sprach von einem Affront: „Ich will den Regierungswechsel, da braucht es keine Aufforderung.“ Der Frankfurter Neuen Presse (30. Oktober) sagte sie: „Ich brauche keine Aufforderung, Andrea Ypsilanti zu wählen. Das ist unredlich und ärgert mich. Ich finde dies als einen persönlichen Affront.“
In diesem Artikel ist auch das erste Mal von Bestechung durch die Energiewirtschaft die Rede…B)
Ich habe noch vergessen den Bezug zur Neuen Presse herzustellen. Udo Harms schreibt heute auf Seite zwei „Ein Neuanfang sieht anders aus“. In seinem Kommentar führt er ein neues geflügeltes Wort ein. „Altlast Wortbruch“.
Mit dieser Zuschreibung spricht Harms dem neuen Spitzenkandidaten der SPD und gleichermaßen auch jedem anderen in der SPD-Landtagsfraktion, außer Dagmar Metzger vielleicht, die Fähigkeit ab, nach der Neuwahl eine Regierungskoalition zu bilden.
Mit einem Wort ist jeder Versuch einer offenen Neuorientierung von vornherein durch Harms verurteilt. Und Roland Koch kommt in einem Satz davon. Er müsse nur den Geläuterten geben und schon reichts.
Mit anderen Worten. Wir könnten uns nach Auffassung des NP-Autors Harms eine neuerliche Wahl schlicht schenken, da nur eine Konstellation unproblematisch sei. Nämlich die, mit einem geläuterten Christdemokraten an der Spitze.
Alles andere ist für den „Urnenpöbel“ passé oder wie Dombrowski sagt…
Der Urnenpöbel wird mit Zeichen abgespeist.
In diesem Sinne noch einmal Georg Schramm als Dombrowski zum Abschied von Dieter Hildebrandt!
NOV
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.