Es sieht weiter nicht sonderlich gut aus für die Ampel. In den Umfragen büßt sie an Vertrauen ein. Zudem sind über 60 Prozent der Bevölkerung mit der Arbeit des Bundeskanzlers unzufrieden. Das hat natürlich Gründe. Vor allem die Kommunikation ist ein Desaster.
Der Bundeskanzler kann sich an wenig erinnern, weiß aber genau, dass da nie etwas war. Karl Lauterbach steht für sich selbst. Der Gesundheitsminister ist schon längst vollkommen außer Kontrolle. Ein Stiko-Mitglied empfahl kürzlich, er möge doch mal seine Zuge besser in den Griff bekommen.
Wirtschaftsminister Habeck gilt zurecht als Musterknabe der Kommunikation, der sogar über seine Sprecherin klar und deutlich mitteilen lässt, dass die Gaskunden mit der Gasumlage natürlich auch die Gewinne der Unternehmen absichern. Christian Lindner hängt wiederum so sehr an der Schuldenbremse, dass er behauptet, mit Preisaufschlägen beim Gas, Sprit und den Bahntickets die Inflation bekämpfen zu können. Kritik am Dienstwagenprivileg bügelt er mal eben als linkes Framing ab.
Es ist ein Wahnsinn, was sich diese Koalition leistet. Wäre Scholz so schlumpfig schlau, wie er immer tut, sollte er in Erwägung ziehen, die Koalitionspartner im Herbst zu wechseln. Große Koalition für die großen Probleme, das ist zwar auch eine depperte Kommunikationsstrategie, die aber dem Merz und dem gnadenlosen Opportunisten Söder trotzdem gefallen dürfte.
Ob sie auf die Vertrauensfrage und Neuwahlen bestehen würden? Vielleicht, um die Sache etwas anzuheizen und den Bruch der Koalition zu beschleunigen. Sie könnten Scholz dann trotzdem das Vertrauen aussprechen, weil es ums Land, Nord Stream 2 und natürlich Winnetou geht. Das Ziel muss sein, diese völlig durchgeknallten und hochgejazzten Grünen sowie die Underperformer aus der FDP von der Regierungsüberforderung zu erlösen.
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AUG
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.