Neues vom “dümmsten Gericht”

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Die “wichtigen” überregionalen Medien gehen bei der Platzvergabe im NSU-Mordprozess leider leer aus. Frankfurter Allgemeine, Die Welt, Die Zeit, Frankfurter Rundschau, taz und auch die Süddeutsche hat es getroffen. Dafür dürfen Bild (freut sich schon über den gewonnenen “Verlosungskrimi”), Brigitte und RTL2 ausführlich berichten. Ausgerechnet RTL2, die eine vermeintliche Nachrichtensendung nur deshalb im Programm haben, um die Sendelizenz nicht zu verlieren. Das ganze Verfahren ist an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. Natürlich haben sich bei der Verlosung mehr Medien angemeldet, als bei der ersten Akkreditierungsrunde. Der Ausgang des Losverfahrens war also vorhersehbar wie auch die Tatsache, dass einige Medien das Ergebnis nun anfechten werden.

Und das alles nur, weil das Gericht offenbar beleidigt von der Karlsruher Entscheidung ein noch korrekteres Vergabeverfahren vollziehen wollte. Was wäre aber gewesen, wenn das Gericht den zahlreichen Vorschlägen und Angeboten zur raschen Lösung der unbefriedigenden Situation gefolgt wäre? Warum hat man den Tausch von Plätzen nicht zugelassen oder gar einen größeren Gerichtssaal gewählt? Selbst der Vorschlag von Oliver Welke in der heute-show vom 19. April, einfach ein paar Klappstühle im Gerichtssaal aufzustellen, hatte seinen Charme. Nein, Vorschriften müssen eingehalten werden, egal wie lächerlich man sich auch macht. Bei Problemen wird einfach die ahnungslose Pressesprecherin in den Ring geschickt.

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Da hat irgendein Journalist gut recherchiert

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Eine unabhängig handelnde Kanzlei hat Strafanzeige gegen unbekannte Beamte der Münchener Staatsanwaltschaft gestellt. Die hätten, so die Anwälte, im Fall Hoeneß dessen Selbstanzeige öffentlich gemacht und damit gegen das Steuergeheimnis verstoßen. Von parteiischer Strafverfolgung nach US-amerikanischen Vorbild ist da in der Begründung die Rede. Harter Tobak und lustig zugleich. Denn die Behörde sollte in Anlehnung an einen Satz von Karl-Heinz Rummenigge zum vorzeitig bekanntgewordenen Götze-Transfer einfach erwidern: “Da hat irgendein Journalist sehr gut recherchiert.”

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