Panorama über die Fleischbranche: Wie Deutschland seine Nachbarn ruiniert

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Ein konkretes Beispiel aus dem Wirtschaftswunderland Deutschland, wo verantwortliche Minister über die Überholspur der Gegenfahrbahn donnern, in der einen Hand das Lenkrad und in der anderen ein Glas Wein. Wenn Brüderle über den Aufschwung faselt, gehört die Konjunktur der Fleischindustrie in Deutschland unbedingt dazu. Ein Musterbeispiel sozusagen, mit allem was dazu gehört. Verantwortungsvolle Unternehmer und kompetente Ministerinnen, deren Familienangehörige auch noch mit den verantwortungsvollen Unternehmern geschäftlich verbunden sind. So macht Ausbeutung, Verzeihung, Aufschwung Spaß. Und wenn die Kamara läuft, heißt es immer lächeln…

Die Fleischindustrie in Deutschland erlebt echte Wirtschaftswunderzeiten. In ganz Europa werden Schlachthöfe dichtgemacht und in die Bundesrepublik verlagert. Nicht, weil die deutschen Schlachter die besten oder schnellsten wären. Nein, Deutschland lockt mit Rahmenbedingungen, mit denen der Rest Europas nicht mithalten kann: Kein Mindestlohn, keine Tarifbindung und nur wenig Kontrollen. Mit diesen „Vorzügen“ ist Niedersachsen zum Zentrum der europäischen Fleischindustrie geworden.

Quelle: ARD

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Hartz IV im Bundesrat: Es wird ein schwarzer Freitag

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Kommenden Freitag und damit eine Woche vor Weihnachten stimmt der Bundesrat in seiner letzten Sitzung dieses Jahr über die Hartz-IV-Novelle der kaltherzigen Arbeits- und Sozialmutter der Nation Ursula von der Leyen ab. Und wie es aussieht, wird es wieder ein schwarzer Freitag werden. Denn obwohl die schwarz-gelbe Minderheitsregierung in der Länderkammer keine Mehrheit hat, wird dem Gesetz dennoch mehrheitlich zugestimmt werden.

Die Sozial- und Arbeitsminister der Länder haben sich laut einem Zeitungsbericht mehrheitlich für die Änderung der Hartz-Regelsätze und zur Einführung eines Bildungspakets ausgesprochen. Danach habe der Sozialausschuss im Bundesrat, in dem die Fachminister vertreten sind, für die Reform von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gestimmt.

Quelle: RP Online

Seltsam ist aber nicht nur die Haltung der Grünen, sondern auch die der Linken, die nun ihrerseits angekündigt hat, eine Hartz-IV Regelung abzunicken, wenn denn ein Regelsatz von 420 Euro beschlossen würde. Was ist denn aus der Parole „Hartz-IV muss weg“ geworden? Oder der einstigen Regelsatzhöhe von 500 Euro? Ist das Gesetz etwa doch nicht so verfassungswidrig wie man es im Bundestag betont hat?

Wenn Gregor Gysi plötzlich einen Regelsatz von mindestens 420 Euro für angemessen hält, wird er sicherlich auch eine genaue Bedarfsrechnung vorlegen können, die dem Anspruch der Verfassungsrichter genügt? Zweifel sind aber angebracht. Denn mit Blick auf die stagnierenden Umfragewerte der Linken wirkt der Vorschlag Gysis doch eher wie ein verzweifelter Schuss ins Blaue. Folgt man hingegen der bisherigen Rhetorik der Linken, darf es doch gar keinen Vorschlag geben, der die Kriterien eines Verhandlungsangebots erfüllt. Entweder man rechnet auf einer seriösen Grundlage und kommt zu einem Ergebnis weit jenseits der 500 Euro Marke (eher 600), das man dann auch von der Regierung mit Vewrweis auf die Unveräußerlichkeit der Grundrechte einfordert oder man missachtet ebenfalls das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, in dem man dem politischen Gegner etwas zum Schachern anbietet.

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Schon wieder Überraschung! Im Winter ist es immer noch kalt

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Vor genau einem Jahr schrieb ich einen Beitrag über das Wetter im Winter, mit dem offenbar keiner so richtig gerechnet hat. Vor allem Unternehmen, die mit Verkehrsausfgaben betraut sind, haben ständig Probleme mit den winterlichen Verhältnissen. Damals fragte ich, ob es nicht vielleicht auch sein könne, dass privatwirtschaftliche Renditeinteressen unter schwierigeren Wetterbedingung einen dramatischen Nebeneffekt produzieren?

In diesem Jahr ist es schon wieder so, dass überall Chaos auszubrechen scheint, wenn der Schnee nur etwas länger fällt, die Temperaturen unter Null sinken und die Straßen überfrieren. Schon wieder liest man von Reisenden, die allein gelassen auf Flughäfen und Bahnhöfen warten und übernachten müssen, weil durch die plötzliche Knappheit an Tragflächenenteiser nichts mehr geht. Letztes Jahr war’s das Streusalz, heute sind es die speziellen Enteiser für Flugzeuge auf Alkohol- oder Ameisensäurebasis.

Im Prinzip kann ich meinen Beitrag vom letzten Jahr noch einmal einstellen. Der Text ist halt immer noch aktuell. Auch die NachDenkSeiten haben reagiert, als sie ein Leser auf die „multimedial erzeugte Winterkatastrophe“ und die damit verbundene Manipulation der Massen aufmerksam machte. Er schreibt:

„Es fällt heutzutage praktisch niemandem auf, dass die heftigen Folgen der Winterverhältnisse nicht dem Wetter zuzuschreiben sind, sondern der herbeigeführten Verschlechterung der Möglichkeiten damit umzugehen.“

Das sehe ich auch so. Kälte sollte im Winter keine Überraschung sein. Nur scheinen einige Unternehmen – betriebswirtschaftlich gesehen – damit nicht zu rechnen, im wahrsten Sinne des Wortes.

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