Ein konkretes Beispiel aus dem Wirtschaftswunderland Deutschland, wo verantwortliche Minister über die Überholspur der Gegenfahrbahn donnern, in der einen Hand das Lenkrad und in der anderen ein Glas Wein. Wenn Brüderle über den Aufschwung faselt, gehört die Konjunktur der Fleischindustrie in Deutschland unbedingt dazu. Ein Musterbeispiel sozusagen, mit allem was dazu gehört. Verantwortungsvolle Unternehmer und kompetente Ministerinnen, deren Familienangehörige auch noch mit den verantwortungsvollen Unternehmern geschäftlich verbunden sind. So macht Ausbeutung, Verzeihung, Aufschwung Spaß. Und wenn die Kamara läuft, heißt es immer lächeln…
Die Fleischindustrie in Deutschland erlebt echte Wirtschaftswunderzeiten. In ganz Europa werden Schlachthöfe dichtgemacht und in die Bundesrepublik verlagert. Nicht, weil die deutschen Schlachter die besten oder schnellsten wären. Nein, Deutschland lockt mit Rahmenbedingungen, mit denen der Rest Europas nicht mithalten kann: Kein Mindestlohn, keine Tarifbindung und nur wenig Kontrollen. Mit diesen „Vorzügen“ ist Niedersachsen zum Zentrum der europäischen Fleischindustrie geworden.
Quelle: ARD
DEZ.