Rainer Brüderle fordert höhere Löhne

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Da reibt man sich verwundert die Augen. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle fordert höhere Löhne für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Nach dem Tarifabschluss bei den Metallern sollten nun auch andere Branchen der Wirtschaft nachziehen.

„Wenn die Wirtschaft boomt, sind auch kräftige Lohnerhöhungen möglich“, sagte der FDP-Politiker dem „Hamburger Abendblatt“.

Quelle: SpOn

Brüderles Haltung ist in gewisser Weise nachvollziehbar. Er glaubt ja fest an einen Wirtschaftsboom, an dem dann auch alle partizipieren sollen. Der Vorwurf des Populismus ist aber allzu berechtigt. Denn wirklich ernst meint es der Minister nicht. In seiner Verteidigungsrede zum Einzelplan seines Ressorts in der Haushaltsdebatte vor einem Monat im deutschen Bundestag sagte Brüderle nämlich noch das:

Auch wenn jetzt die Lohnfindung im Aufschwung ansteht, muss das einzelbetrieblich bewertet werden. Manche Betriebe verdienen so gut, dass mehr drin ist. Bei anderen heißt es: mehr Maßhalten, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren.

Quelle: Plenarprotokoll vom 16.09.2010

Das müsste dann doch auch den verschreckten Hundt vom BDA beruhigen, der wie immer davor warnt, die Löhne überhaupt zu erhöhen. Seiner Meinung nach sei die Krise ja noch nicht überstanden und das Risiko für die Unternehmen zu groß. Das sagt Dieter Hundt übrigens auch, wenn es gar keine Krise gibt. Dann könnten Lohnerhöhungen nämlich eine solche auslösen. Aber um den wirr bellenden Hundt geht es hier ja nicht, sondern um den gleichfalls wirren Rainer Brüderle, der zwar Lohnerhöhungen einfordert, aber vom gesetzlichen Mindestlohn überhaupt nichts hält.

Brüderle sperrt sich sogar dagegen, Lohnuntergrenzen, die einzelne Branchen selber ausgehandelt haben, für allgemeinverbindlich zu erklären. Das passt alles nicht zusammen und Gegner wie Freunde fragen sich, was im Kopf des Ministers eigentlich vorgeht.

Karikatur: Klaus Stuttmann
Quelle: Klaus Stuttmann

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Rankings: Merkel rutscht weiter ab

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Vor kurzem hat das ZDF-Politbarometer gemessen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Platz fünf der Beliebtheitsskala abgerutscht sei. Jetzt ist sie auch im Ranking des US-Magazin „Forbes“ zu den mächtigsten Frauen der Welt von der bisherigen Spitzenposition auf Platz vier durchgereicht worden. Sie steht damit hinter der US-Präsidenten Gattin Michelle Obama (1), Irene Rosenfeld (2, Vorstandsvorsitzende des Nahrungsmittelkonzerns Kraft Foods) und Talkmasterin Oprah Winfrey (Quelle: Focus). Was ist da nur los? Oprah vor Merkel. Ein Skandal. Vielleicht sollte Merkel auch eine Talkshow machen und sich bei Liz und Friede Unterstützung erbeten.

Der Absturz im Ranking kann möglicherweise auch damit zusammenhängen, dass neuerdings in Thüringen Menschen die Gelegenheit bekommen, Angela Merkel zu nageln. Ein Hobbybildhauer macht’s möglich…

Quelle: Thüringer Allgemeine

Eine Holzbüste von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschäftigt dieser Tage die Polizei in Nordthüringen. Ein Gastwirt hat unterhalb des Kyffhäuserdenkmals die hölzernen Konterfeis von Merkel und Reichspräsident Hindenburg ausgestellt, und lädt Passanten ein, Nägel in sie zu schlagen.

Vielleicht könnte man noch eine Büste von Guido Westerwelle aufstellen. Bei einer korrekten Abbildung wären dann die Löcher für die Nägel ja schon eingeschnitzt. :>>

Den Vorwurf der Verunglimpfung eines Verfassungsorgans kann ich so nicht nachvollziehen und geschmacklos ist auch etwas anderes, zum Beispiel die Politik, die Angela Merkel zu verantworten hat.

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