Es ist Halbzeit, das heute-journal läuft. Und ich weiß zu schätzen, was Dieter Hildebrandt im Interview mit der Süddeutschen vom 07.06.2010 meinte:
„Der ist schön. Ich nenne dieses Studio, das sie ihm gebaut haben, das Kleber-Stadion. Je kleiner die Nachrichten, umso größer wird das Studio. Ich denke mir, wo sind die 3000 Leute, die vor ihm sitzen, just in diesem Moment. Und knurrig, aber lächelnd teilt der Kleber uns mit: gar nichts. Und das in einem riesigen Studio. Es ist inzwischen so, wenn meine Frau sagt: ‚Komm, heute journal‘ – und wenn ich mich dann nicht beeile, ist es schon zu Ende. Alle Sendungen haben Überlänge, nur die Nachrichten werden ständig gekürzt.“
Heute war zwar Marietta Slomka dran, aber die präsentierten Nachrichten waren trotz der obligatorischen Halbzeitkürze das Allerletzte. Der Anschlag auf die Bundeswehr eine Randnotiz. Der Streit in der Koalition nicht mehr als eine zusammenhanglose Vorführung. Aufklärung keine. Und am Ende wirbt Marietta Slomka für einen von ihr gestalteten Film über Afrika. Achja, und am Anfang gab es viel Sendezeit für das Fanfest in Berlin, über das man wirklich nicht viel Neues berichten konnte, außer dass die Vuvuzelas offiziell verbannt wurden.
Oh je. Béla Rethy, einer der schlechtesten Kommentatoren nach dem schlimmen Tiefflieger Heribert Faßbender, nannte es in seinem Kommentar sogar den Vuvuzela-Terror, der in Durban nicht so schlimm sei wie in anderen Stadien. Dieser verbale Ausfall wäre allemal eine Meldung wert gewesen.
JUN