Kriegspropaganda in den Tagesthemen

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Gestern gab es in den Tagesthemen mal wieder einen schauderhaften Kommentar zum Thema Afghanistan. Alois Theisen vom hessischen Rundfunk versuchte darin, die mögliche Falschheit des deutschen Einsatzes zu benennen und gleichzeitig doch wieder Gründe zu erfinden, den Krieg fortzusetzen. Natürlich durfte das obligatorische Linken-Bashing zu Beginn des Kommentars nicht fehlen.

Raus aus Afghanistan sei ein Reflex der Linken, auf den sich die Taliban nach jedem Mordanschlag verlassen könnten. Ist es Dummheit oder Ignoranz, die Herrn Theisen da befallen hat. Die Partei die Linke ist die einzige Partei im deutschen Bundestag, die den Krieg in Afghanistan von Anfang an ablehnt. Sie reagieren nicht reflexhaft, sondern konsequent, weil sie Recht haben, mit dem was sie sagen. Im Übrigen verüben die Taliban keine Mordanschläge, sondern kämpfen, wie die NATO-Truppen auch.

Ich verstehe immer nicht, warum das Töten durch Taliban-Waffen qualitativ schlechter sein soll, als das Töten durch NATO-Truppen und Bundeswehr. Zur Aufgabe der Bundeswehr gehört es doch auch, sog. Aufständische zu bekämpfen. Die Lüge von den friedlichen Soldaten, die ein bissel beim Aufbau des Landes und beim Ausbilden afghanischer Sicherheitskräfte helfen, ist doch längst aufgedeckt worden.

Was soll also dieser bescheuerte Ton, der gleichzeitig jenen politischen Dummschwätzern gefallen dürfte, die von keinem richtigen Krieg sprechen wollen und den Gegner auch nicht als solchen begreifen, sondern allenfalls als unlawful combatant, also unrechtmäßigen Kämpfer, der keinerlei Rechte hat und über Jahre in Lager eingesperrt werden darf.

Aber eines sei ja richtig, so Theisen. Wir bräuchten endlich eine offene, eine radikal ehrliche Analyse der Kernfrage… Bis hier hin klingt das wie die Forderung nach einer brutalstmöglichen Aufklärung. Doch dann kommt Theisens Kernfrage.

„Ist der Krieg in Afghanistan noch zu gewinnen?“

Nach acht Jahren Krieg in Afghanistan ohne Erfolgserlebnisse stellt sich ein Journalist vom Hessischen Rundfunk also die Kernfrage, ob der Krieg in Afghanistan noch zu gewinnen sei. Müsste die Frage nicht eher lauten, ob der Krieg noch einigermaßen kontrolliert verloren werden könne? Was will man denn da noch gewinnen? Wie blöd können sich unsere Journalisten eigentlich noch anstellen, frage ich mich dabei.

Wenn die Mission aussichtslos sei und Afghanistan zu einem neuerlichen Vietnam würde, dann sollte die Bundeswehr tatsächlich raus. Toll! Wieso eigentlich Vietnam? Warum fragt der Journalist nicht die Russen? Die waren doch auch schon einmal in Afghanistan und haben dort lange Jahre vergeblich gekämpft. Nein, wir sind nicht die Russen, sondern die Gutmenschen, die den Afghanen die Demokratie bringen wollen.

Wenn der Einsatz alternativlos sei, so wie es die Kanzlerin sagt, dann müssten nach Theisen die Soldaten alles bekommen, was das Waffenarsenal der zivilisierten westlichen Welt hergäbe, um die Taliban ordentlich bekämpfen zu können. Notfalls auch um den Preis neuer Schulden. Da spricht ein Kriegstreiber ersten Ranges, der natürlich auch einen fundierten Grund nennt, warum der Krieg unbedingt gewonnen werden muss. Denn wenn das Land in die Hände der Taliban fiele, als ob das nicht schon längst der Fall wäre, würde Pakistan als nächstes fallen und somit dem islamistischen Terroristen den Zugang zur Atombombe ermöglichen.

Das wiederum ist nun ganz dunkle Demgogie und Kriegspropaganda von einem angeblich unabhängigen Journalisten. Einfach nur widerlich. Guckt der Depp eigentlich seine eigenen Nachrichten? Pakistan wird schon seit längerem von den Taliban als Rückzugsgebiet benutzt. Die müssen da nicht erst hin, um sich eventuell Atomwaffen zu beschaffen. So ein Unsinn. In Afghanistan kämpfen auch nicht nur Taliban, sondern die verschiedensten Gruppen. Und nicht jeder strebt die Weltherrschaft an, wie es sich der Herr Theisen offenbar in seinem kranken Hirn vorstellt, um den absurden Krieg in Afghanistan zu rechtfertigen.

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Link zum Videoausschnitt:
http://www.tagesthemen.de/multimedia/video/sendungsbeitrag46134.html

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Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich mit dem Würzburger Wirtschaftsermittler Uwe Dolata

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Heute Abend um 22:30 Uhr können sie im Bayerischen Fernsehen die Wiederholung der letzten Aufgemerkt!-Sendung vom 8. April sehen. Darin unterhielt sich Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig mit dem Würzburger Wirtschaftsermittler Uwe Dolata über Korruption und Wirtschaftskriminalität in Deutschland. Ein sehr aufschlussreiches Interview, das jeder gesehen haben sollte. In Sachen Korruption sei Deutschland Weltspitze, so Dolata. Die Strukturen im Gesundheitswesen zum Beispiel seien mafiös. Deutschland sei diesbezüglich eine Lobbykratie, in der organisierte Kriminalität zum Alltag gehöre. Bundesgesundheitsminister Rösler werde demnach auch als Bettvorleger der Pharmalobby enden…


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Aschewolke: Warum bricht die Wirtschaft nicht zusammen?

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Nun warte ich bereits seit gestern auf die ersten Meldungen unserer Airlines, dass sie in einer existenzbedrohenden Situation stecken. Bei uns im Norden fliegt nämlich nüscht mehr und auch der Airport Frankfurt am Main wurde heute morgen geschlossen. Auf unbestimmte Zeit, wie es heißt. Doch wo sind die Arbeitgeber, die ihre Piloten mit der Begründung feuern, sie würden erheblichen betriebs- und volkswirtschaftlichen Schaden anrichten, wenn sie von ihrem Grundrecht auf Streik Gebrauch machen?

Tja, höhere Gewalt eben. Das ist wohl wieder was anderes. Das Ganze hat aber auch etwas Positives. Wenn sich die Aschewolke nun almählich über ganz Deutschland ausbreitet und die Landeplätze immer weniger werden, können die Kanzlerin und ihr Verteidigungsminister nicht mehr einreisen. Zumindest nicht so schnell. Das wäre doch die Gelegenheit, das Ruder an sich zu reißen und die Grenzen dicht zu machen. Wo steckt eigentlich das Pickelgesicht Westerwelle? Der kann auch gar nix. Wenn der mal außer Landes sein darf, ist er’s nicht. Jedenfalls ist der Rest der Regierung am Boden gebunden. Zahlreiche Termine mussten abgesagt werden. Eine wirklich gute Gelegenheit… :>>

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