die story: KARSTADT – Der große Schlussverkauf (endlich online abrufbar)

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Am vergangenen Mittwoch sendete das Erste nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit um 23:30 Uhr ein journalistisches Meisterwerk über die Karstadt-Pleite. Sehr gut recherchiert, aufgearbeitet und sehr gut filmisch umgesetzt. Was steckt hinter der größten Insolvenz der Nachkriegsgeschichte? So lautete die Ausgangsfrage der Macher Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann. Dass man deren herausragende und aufklärerische Arbeit im Hauptprogramm der ARD geradezu versteckt hat, ist nicht nur ein Skandal, sondern auch bezeichnend für eine Zeit, in der man sich für viel Geld nicht nur Politiker und Parteien mieten kann, sondern wohl auch Sendezeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Wenn sie nun erfahren wollen, was es heißt, wenn ein Unternehmen in die zu Guttenbergsche „geordnete Insolvenz“ geht, bei der Politik und Medien gar nicht wissen wollten, wie es eigentlich dazu kam und welche privaten Profitinteressen unserer selbsternannten Leistungselite ursächlich dafür sind, dass bis zu 50.000 Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen, dann sollten sie sich diesen Film unbedingt angucken. Es lohnt sich.







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Zu den Mitternachtsspitzen vom 27.02.2010

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Jürgen Becker in Hochform. Er fand nicht nur die richtigen Worte zum Kölner U-Bahn-Bau, sondern auch zu Guido Westerwelle, der gerade zum Ahmadinedschad des Mittelstands pubertiert. Großartig!!!

Hier der Extremist der Mitte.

Extremist-Westerwelle

Becker dann zur spätrömischen Dekadenz:

„Die reichen Römer, die haben ja immer lecker gespachtelt. Und damit die dann noch mehr spachteln können, haben die sich dann eine Feder in den Hals gehalten und das ganze Essen wieder ausgekotzt. Und das ist das Schöne an Westerwelle. Bei dem kotzt man auch ohne Feder!“

Am Ende dann wieder der Auftritt von Wilfried Schmickler, der natürlich auch den größten „Staatsknete-Abgreifer“ Gwuido Westerwelle zum Thema hatte. Dieser Beitrag ist deshalb so herrlich, weil Schmickler es schafft, die Hetze gegen Hartz-IV-Empfänger als Prozess zu beschreiben und zu entlarven, der nicht voraussetzunglos, sondern an bestimmte vorherrschende Bedingungen geknüpft ist. Die Hetze ist nämlich nur möglich, weil die Gruppe der Hilfebezieher keine Lobby hat. Alle anderen, ob Bundeswehr, Kirchen oder auch Schiedsrichter ( :>> ) besäßen eine solche, die sie vor willkürlichen und absurden Verallgemeinerungen im Zuge ihrer Skandälchen schützen würde.

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