Ich mache es kurz, in dem ich ihnen mal ein paar Überschriften präsentiere, die geschrieben wurden, als die Bundesagentur für Arbeit die Zahlen bekannt gegeben hat.
Winter treibt Arbeitslosigkeit in die Höhe (siehe Deutsche Welle)
Mehr Arbeitslose wegen Kälte (siehe Frankfurter Rundschau)
Kurzarbeit sei Dank: Arbeitsmarkt trotzt auch im Januar der Krise (siehe Stern)
Winter-Schock bleibt aus (siehe Bild)
Robuster Arbeitsmarkt sorgt für Optimismus (siehe RP-Online)
Arbeitsmarkt zeigt sich krisenfest (siehe Financial Times Deutschland)
Eis-Winter treibt Arbeitslosenzahl nach oben (siehe Zeit)
Das soll erstmal reichen. Die Euphorie bzw. der Bezug zur Jahreszeit in den Überschriften liegt sicherlich auch in dem Statement der Bundesarbeitsministerin begründet. Ursula von der Leyen sagte heute zu den Zahlen:
„Der Anstieg der Arbeitslosen um 342.000 ist eine hohe Zahl, hinter der sich viele Einzelschicksale verbergen. Dahinter steckt allerdings ein hoher saisonaler Effekt. Der Winter hat das Land zu Jahresanfang fest im Griff. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Januar eher typisch für diesen Monat und gegenüber dem Vorjahresmonat um nur 6.000 Arbeitsuchende angestiegen. Nach wie vor wirkt die Kurzarbeit als Puffer und Stabilisator des Arbeitsmarktes. Die meisten Arbeitgeber halten wie in 2009 trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen weiter an Ihren Beschäftigten fest.“
Quelle: BMAS
Es gilt nach wie vor der Satz: Im Winter ist es überraschend kalt! Man kann sich schon gar nicht mehr an den Kopf fassen, weil die betroffene Stelle zu sehr schmerzt. Alles scheint im grünen Bereich, so der Eindruck. Die Wirtschaft wächst laut „Weinfass“ Brüderle und die Tatsache, dass die 4-Millionen-Marke bei den Arbeitslosenzahlen in diesem Jahr nicht gerissen wird, feiert man überall als Erfolg. Nur mal zum Vergleich die Überschrift des österreichischen Standard zu den deutschen Arbeitsmarktdaten:
Zahl der Arbeitslosen nimmt deutlich zu
Die Ösis finden wenigstens die richtige Botschaft für ihre Überschrift.
JAN