Kredit ohne Zinsen: Um die Krise zu begreifen…

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…braucht man nicht unbedingt Monat für Monat den amtlichen Statistiken zu folgen, wie zum Beispiel beim Einzelhandelsumsatz oder der gerade wieder eingebrochenen Industrieproduktion. (siehe z.B. Jahnkes Infoportal) Es reicht oftmals auch, einfach nur die Augen aufzumachen und sich anzuschauen, wie die eigene Umwelt auf die Rezession reagiert.

Gucken sie doch mal bei ihrem Media-Markt des Vertrauens vorbei. Dort können sie noch bis Weihnachten das unglaubliche „0 Prozent auf Alles“ – Angebot wahrnehmen, wenn sie etwas im Wert von mindestens 240 Euro kaufen, aber nicht genug Geld haben. Einfach Finanzierung über 24 Monate abschließen und schon können ihre Weihnachtswünsche doch noch wahr werden. Sie glauben ja nicht, wie voll die Märkte sind und wie groß der Ansturm auf dieses Angebot ist. Ein Kredit ohne Zinsen klingt für viele nach einem guten Geschäft.

„Die Aktion wird von den Kunden sehr gut angenommen“, sagt eine Unternehmenssprecherin.

Quelle: Hamburger Abendblatt

Und auch andere Händler wollen nachziehen oder sind schon längst dabei, mit Nullprozent Krediten den Kaufanreiz zu steigern. Diese Entwicklung muss bedenklich stimmen, weil gerade dieses Konsummodell in Amerika krachend gescheitert ist. Denn es verschulden sich ja nicht nur die Verbraucher, sondern auch die Unternehmen bzw. die den Kaufpreis absichernden Assekuranzen gehen ein ziemlich hohes Risiko ein, dass sie durch Kreditausfälle, die gerade in einer Rezession mehr als wahrscheinlich sind, in arge Bedrängnis kommen. Man nennt so etwas auch „Kreditblase“ und das platzen einer solchen liegt noch gar nicht so lange zurück.

Man kann eine schwache Kaufkraft, die infolge sinkender Löhne und der Ausweitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse sowie faktischer Arbeitslosigkeit immanent geworden ist, auf Dauer nicht durch Schulden ersetzen. Das hat die Krise in Amerika überdeutlich gezeigt. Auch diese für jeden Menschen leicht nachprüfbare Erfahrung müsste eigentlich zu einer politischen Initiative führen. Doch die Bundesregierung sieht keinen Handlungsbedarf. Im Gegenteil. Sollte der private Konsum tatsächlich steigen, wird man das als großen Erfolg feiern und sagen, dass das Wirtschaftswachstum durch steigende Binnennachfrage gestützt werde.

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Die FDP-Schnöseltruppe ist für Steuererhöhungen, nicht dagegen!

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Es geistert ja eine große Streichliste aus dem Bundesfinanzministerium durch die Öffentlichkeit, in der es um den „Subventionsabbau“ geht und der Haushaltsexperte der FDP, Otto Fricke, findet das toll. Beim Abbau von Steuersubventionen dürfe es keine Denkverbote geben, meint der oberste Kassenschnösel der FDP und will uns wohl für dumm verkaufen.

Fricke reagierte auf eine Studie für das Finanzministerium, in der unter anderem gefordert wird, die Zuschläge für Nacht- und Feiertagsarbeit künftig nicht mehr steuerfrei zu stellen und die Umsatzsteuerermäßigung für Theaterkarten zu streichen. Insgesamt sollen Vergünstigungen im Umfang von 4,8 Milliarden Euro abgeschafft werden.

Quelle: ad-hoc-news

Die Abschaffung dieser Subventionen heißt doch nichts anderes, als für Steuererhöhungen zu sein!

BITTE SCHREIBEN SIE DAS AUCH ÜBERALL SO HIN: DIE FDP IST FÜR STEUERERHÖHUNGEN UND BRICHT DAMIT IHR HEILIGES WAHVERSPRECHEN!

Und im Übrigen: Wieso bezeichnet man die Absenkung des Mehrwertsteuersatzes für Hotelübernachtungen als Steuersenkung und nicht wie oben auch als Steuersubvention? Wieso bezeichnet man die Absenkung von Einkommensteuersätzen, wie die FDP das unbedingt durchsetzen will, und die Erhöhung von Kinderfreibeträgen, die Senkung von Unternehmens- und Kapitalertragssteuern dann nicht folgerichtig auch als Steuersubventionen?

Egon W. Kreutzer schreibt in seinem Blog sehr treffend:

„Wenn das Kindergeld der Normalverdiener durch die Streichung der Steuerfreiheit der Zuschläge ausgeglichen ist, wenn also den Begünstigten das aus der einen Tasche wieder weggenommen wird, was in die andere hineingesteckt wird (ich glaube, das nennt man einen Taschenspielertrick) – bleiben die Vergünstigungen für Unternehmen, Erben und Hoteliers übrig. Ein bisschen guter Wille zum Subventionsabbau bei der Kapitalertragssteuer – und der gleiche Taschenspielertrick würde das komplette Wachstumsbeschleunigungsgesetz innerhalb der gleichen Hose gegenfinanzieren.“

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Die Scheinwelten brechen zusammen, wohin man auch schaut

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  • In Kopenhagen verfolgt man das ergeizige Ziel, weltweit Einsparungen beim Ausstoß von CO2 durchzusetzen, muss aber gleichzeitig zur Kenntnis nehmen, dass der Gipfel selbst um die 40.500 Tonnen des schädlichen Gases produziert.

    (siehe FR)

    Mehr als 100 Regierungschefs haben sich angesagt; 15.000 Delegierte, 5000 Journalisten und Zehntausende Interessenvertreter reisen an. Schätzungsweise acht Millionen Blätter Papier werden bedruckt werden, 15 Tonnen Kartoffeln verzehrt, 1200 Kilometer Kabel verlegt, bis zu 80000 Handygespräche gleichzeitig vermittelt.

    Dafür will man zum Ausgleich ein Ziegelwerk in Bangladesch mit Energiespartechnik ausrüsten.

  • Die selten dämliche FDP hat nun auch vor Gericht bescheinigt bekommen, dass sie wegen illegal verbuchter Barspenden gegen das Parteiengesetz verstoßen hat und zu Recht eine Geldstrafe in Millionenhöhe an den Deutschen Bundestag abdrücken muss. Ich habe noch Andreas Pinkwart vor Augen, der als Begründung für die Klage vor dem Verwaltungsgericht sagte, dass es doch nicht sein könne, dass die eigene Mitwirkung an der Aufklärung des Spendenskandals bei der Straffestsetzung unberrücksichtigt bleibe.

    (siehe hier im Blog)

    Egal gegen welches Gesetz sie auch verstoßen haben mögen, Pinkwart begründet die Klage mit der eigenen Mithilfe, die zur Aufklärung des Spendenskandals und des groben Bruchs des Parteiengesetzes geführt hat. Das muss doch ein milderes Urteil zur Folge haben, so die einfache Logik. Dabei sollte sich Pinkwart für das schämen, was sein abgestürzter Kollege Möllemann abgezogen hat und lieber seine vorlaute Schnauze halten und die Kohle überweisen.

    Doch die FDP gibt sich nicht geschlagen. Man will durch alle Instanzen, um eine Abmilderung der Strafe doch noch zu erstreiten. Was für eine Bundesregierung wir doch haben. Die zwei Parteien mit den höchsten Strafzahlungen an den Bundestag, weil sie gegen das Parteiengesetz grob verstoßen haben, regieren unser Land.

  • Und das führt uns schon zur nächsten längst zusammengebrochenen Scheinwelt. Nämlich die der Regierung über Afghanistan. Oder auch die der Medien über die Regierung und deren Position zu Afghanistan.

    Sie haben es vielleicht gehört. Freigeist zu Guttenberg ist in der Bredouille, weil nun ein Bericht des Roten Kreuzes aufgetaucht ist, der ebenfalls von zivilen Opfern sowie einem völkerrechtswidrigem Vorgehen spricht und der dem Freigeist an dem Tag zuging, als der seine berühmte Rede über die „Angemessenheit“ des Angriffs auf zwei Tanklastzüge bei Kunduz hielt, so der enthüllende Stern. Schön, denke ich. Jetzt könne man den Minister endlich rausschmeißen und die Regierung am besten gleich mit. Brauchen wir noch mehr Fakten?

    Offensichtlich. Denn die Medien, die ich gerade so verfolge (Radio) finden es nun wahnsinnig interessant und wichtig, ob der Minister einen Bericht zur Kenntnis nehmen konnte, der erst eine Stunde vor seinem schicksalhaften Redebeitrag eingetroffen war. Und damit beginnt die gleiche abartige Suche nach einer lückenlosen Ereigniskette wie im Fall Franz Josef Jung. Es muss wohl klar belegbar sein, dass der Minister von dem Inhalt eines Berichts etwas wusste oder nicht. Nur mal so zur Information: Solange kein Gerichtsvollzieher beim Öffnen eines Briefes dabei ist, wird man nie beweisen können, ob jemand Kenntnis von einem Schreiben erlangt hat oder nicht. Das weiß auch zu Guttenberg und streitet einfach ab. Indirekt hat er bei seinem damaligen Statement auch auf den Bericht des Roten Kreuzes hingewisen und ihn nur unter dem Stichwort „Andere Meinung“ genannt. Mehr braucht er auch nicht zu tun, wenn sich die Medien so dusselig anstellen und nach Dingen fragen, die überhaupt nicht wichtig sind.

    Es ist längst klar, dass der Angriff unangemessen, nein völkerrechtswidrig war und dass es zivile Opfer gab. So, wie es aussieht, gab es kar keine feindlichen Kämpfer, die man hätte entfernt bekämpfen müssen.

    (siehe Tagesspiegel)

    Nach Recherchen des Bremer Juristen traf der Angriff auf die Tanklastzüge insgesamt 179 Zivilisten. Davon seien 137 getötet und 20 verletzt worden. 22 Zivilisten seien verschollen.

    Warum verlangt man nicht endlich das Ende dieses Kasperletheaters. Diese Regierung muss geschlossen zurücktreten, weil sie log, Rechtsbruch zugelassen und den Tod von unschuldigen Menschen billigend in Kauf genommen hat.

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Uni-Proteste: Die Räumung an der Goethe Universität etwas genauer betrachtet

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Die Räumung auf dem Campus der Goethe Universität am 02.12.2009 wurde etwas umfassender gefilmt und ist auch im Internet abrufbar. Der Film zeigt die Perspektive der protestierenden Studenten. Er ist aber dennoch wichtig für das Gesamtbild. Schließlich ist der Polizeieinsatz aktuell auch Gegenstand einer genaueren Untersuchung. Der Präsident der Goethe-Universität meinte in der Nachbetrachtung, als er zur möglichen unangemessenen Härte der Polizei befragt wurde (siehe hier):

„Das muss ich entschieden zurückweisen. Der Polizeiansatz war maßvoll und erfolgte, soweit ich es beobachten konnte, mit großer Professionalität. Die vom AStA erhobenen Behauptungen, die Polizei sei gegen die 150 Besetzter mit unangemessener Härte vorgegangen, entbehrt jeder Grundlage. Das ist der untaugliche Versuch, aus Gewalttätern Helden zu machen. „

Räumung Casino Goethe Universität Frankfurt am Main 03.Dezember 2009 from Janina Vogel on Vimeo.

Am Tag danach (03.12.2009) sagte Bundesbildungsverweserin Annette Schavan im Deutschen Bundestag (siehe Plenarprotokoll der 9. Sitzung):

„Frau Gohlke, Sie sprechen von der Gewalt gegenüber Studierenden. Ich finde es erstaunlich, dass Sie nicht darüber sprechen, dass Hörsäle zu besetzen, andere am Studieren zu hindern und die Säle zerstört zurückzulassen, auch Gewalt ist, die nicht akzeptabel ist. Deshalb ist die Räumung von Universitäten, in denen Gewalt ausgeübt wird, richtig.“

In dem geräumten Casino auf dem Uni-Campus konnte man nun von Vandalismus direkt nichts sehen. Es gab aber durchaus Gewalt gegen Einrichtungen an anderer Stelle. Nach Angabe des Präsidiums sei dadurch ein Schaden in Höhe von rund 200.000 Euro entstanden. Ich denke aber, dass die Räumungsbefürworter nicht zwischen denen unterscheiden wollten, die randalierten und denen, die friedlich protestierten. Offenbar will man ganz bewusst die Fronten verhärten, um den ganzen Protest zu kriminalisieren, weil man den geheuchelten Verständnisworten zu Beginn der Proteste nie politische Taten folgen lassen wollte, sondern gehofft hatte, die Studenten mit ein wenig Zuspruch einlullen zu können.

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