Nachtrag: Le 14 juillet: Ein wirklicher Feiertag

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Der Nationalfeiertag der Franzosen wäre natürlich nix ohne die Marseillaise. Und die hat niemand so schön gesungen wie Mireille Mathieu „La demoiselle d’Avignon“…


Wenn sie vorhin vielleicht das „Perfekte Dinner“ auf Vox gesehen haben oder eine andere dieser wie Pilze aus dem Boden geschossenen Kochsendungen, die wir Deutschen ja so lieben, denken sie einmal an die Große Französische Revolution. Denn als im Gefängnis L’Abbaye das Septembermassaker im Jahre 1792 ausbrach und zahlreiche Köpfe unter der Regie des Jean Paul Marat rollten, musste auch dem letzten Spitzenkoch im Dienste ihrer Majestät klar werden, dass er künftig lieber ein eigenes Lokal aufmacht, um nicht in den Verdacht zu geraten, wider die Revolution zu handeln. :>>

So wurde nach 1789 und la Grande Terreur, dem viele adlige und klerikale Zeitgenossen zum Opfer fielen, ein Großteil der Köche einfach arbeitslos. Und so wie Versailles das Schloss der Schlösser war, das Europas Monarchen zu kopieren versuchten, so war auch die Küche europäische Spitze und trat nach der Zerschlagung des ancien régimes ihren Siegeszug als „Haute Cuisine“ bei den Bürgern einer neuen Welt an.

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Le 14 juillet: Ein wirklicher Feiertag

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Vive la révolution, vive la République, vive la France!!!

Für uns Deutsche heißt das eigentlich übersetzt, dass wir verpflichtet sind, heute Abend eine Flasche Bordeaux zu öffnen, um etwas zu feiern, das wir nie haben erfahren dürfen. Von dem wir aber profitieren. Die geglückte Revolution. Neidvoll blicken wir immer dann auf unseren Nachbarn, wenn die (Staats-)Bürger („citoyen“) für ihre Rechte kämpfen und sich dabei auch gegen die (Besitz-)Bürger („bourgeois“) zur Wehr setzen. Diese revolutionäre Tradition kennen wir Deutschen nämlich nicht. Max Weber brachte diese Schwäche des deutschen Bürgertums mit dem Unterlassen, einem Hohenzollern je den Kopf abgeschlagen zu haben, auf den Punkt. Seitdem feierten wir nur Tage des Scheiterns wie den 17. Juni oder Tage der herrschenden Bürokratie wie den 3. Oktober. Einen Tag wie der 9. November, der Gutes und viel Schlechtes in der deutschen Geschichte repräsentiert, wurde aus Angst nie ernsthaft in Erwägung gezogen.

Was mit uns Deutschen aktuell los ist, arbeitet Volker Pispers in seinem Dauerprogramm „Bis neulich“ sehr schön heraus. Viele Themen konnten sie in diesem Jahr bei wdr2 schon hören. Viel Spaß…

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