Die deutsche Industrie schrumpft im Rekordtempo…

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…doch das DIW (Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung) gibt in seinem Frühjahrsgutachten bereits vorsichtig Entwarnung. Jedenfalls berichtete vorhin NDR2 in den Nachrichten darüber, dass sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich wieder stabilisieren werde. Zwar verzichte das DIW auf eine Wachstumsprognose für 2010, aber man gehe von einer schwachen bis langsamen Erholung aus. Konjunkturprogramme seien jetzt fehl am Platz, da sie nur die Staatsverschuldung weiter nach oben treiben würden, jedoch seien sie auch dafür verantwortlich, dass es in 2010 weltweit wieder aufwärts gehen soll. Das Hauptaugenmerk solle die Bundesregierung aber auf die Eindämmung der Staatsverschuldung legen und Abstand von weiteren konjunkturellen Maßnahmen nehmen.

Da kann man sich nur noch an den Kopf fassen. Ich sehe schon den Kommentar in der Zeitung morgen. Wahrscheinlich gibt es einen neuen Christoph Slangen, der den Chef des DIW, Klaus Zimmermann, als Experten zitiert und zum Kronzeugen seiner kranken Ansichten macht. Die Schuldenbremse muss sofort her! Konjunkturprogramme wirken nicht! Jedenfals nicht in Deutschland, woanders schon. Denn irgendwie muss man ja die Annahme, eine wirtschaftliche Belebung trete 2010 ein, begründen können. Deutschland sei exportabhängig, deshalb müssten sich vornehmlich die anderen Volkswirtschaften erholen. Dann läuft es auch wieder in Deutschland.

Nur tun die anderen Staaten uns auch diesen Gefallen? Daran verschwenden diese „Experten“ und die berichtenden Journalisten keinen Gedanken. „Woher soll denn der Nachfrageschub kommen, den wir brauchen“, fragt derweil Paul Krugman in der SZ. Der Nobelpreisträger sieht im Gegensatz zum DIW keine Anzeichen für einen baldigen Aufschwung. „Exporte werden uns nicht retten, weil die gesamte Welt am Boden liegt. Es sei denn, wir finden einen neuen Planeten, der uns unsere Waren abkauft.“[…] „Wir haben noch nie einen so rasanten Absturz erlebt, nicht einmal zu Zeiten der Großen Depression.“ Europa würde seiner Meinung nach viel stärker von den weltwirtschaftlichen Verwerfungen getroffen als die USA, da die Disparitäten zwischen den EU-Volkswirtschaften durch das Wettbewerbsdenken enorm seien. Die einheitliche Währung wirke demnach wie ein Krisenkatalysator. Denn solange es Länder wie Deutschland gibt, die mit ihrer Lohn- und Wirtschaftspolitik ihre Partner in der EU unter Druck setzen, werde die Eurozone weiter auseinander driften.

Die Lösung kann also nicht heißen, darauf zu warten, dass es irgendwann wieder bergauf geht, weil andere ihre Hausaufgaben machen. Deutschland ist Nettogläubiger, d.h, dass bisher kaufkräftige Volkswirtschaften wie die USA bei uns verschuldet sind. Es ist doch sehr zu bezweifeln, dass sie ihren bisherigen Kurs einfach beibehalten. Zu Recht sind die Amerikaner stinkig auf uns. Denn unsere im Verlauf der Jahre angesammelten Exportüberschüsse müssten gerade jetzt investiert werden, um der Absatzflaute auf den Weltmärkten entgegenzuwirken. Aber wer sich schon darüber aufregt, dass die Deutschen ihre Abwrackprämie zu ausländischen Herstellern tragen, dem wird schwer beizubringen sein, dass genau das die richtige Antwort auf die Krise wäre. Würde man wirtschaftspolitisch noch viel mehr tun, anstatt abzuwarten und dümmlich wie irreführend vor einer Inflationsgefahr zu warnen, könnten auch deutsche Unternehmen wieder profitieren.

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Clement, der Jobsammler

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Nur der Vollständigkeit halber. Wolfgang Clement hat jetzt noch einen Lobby-Job, den auszuüben, er natürlich als völlig unproblematisch für sein politisches Wirken betrachten dürfte. Na ja eigentlich ist er ja nicht mehr aktiv. Dennoch geistert er hier und da noch als Ex-SPDler herum und langweilt die Leute mit seinem Geschwätz. Er ist nun in den Aufsichtsrat des russischen Beratungsunternehmens Energy Consulting gewählt worden. Angeblich soll er da als „unabhängiger Experte“ tätig werden. Was für eine plumpe sprachliche Täuschung? :roll:

Wie „unabhängig“ dieser Mann ist, kann man an der Liste seiner Tätigkeiten gut erkennen…

  • Dussmann AG & Co. KGaA, Berlin (Branchenprimus bei den Gebäudereinigern: Aufsichtsrat
  • M. DuMont Schauberg GmbH & Co. KG, Köln (u.a. Kölner Stadtanzeiger, Frankfurter Rundschau, Express et. al.): Aufsichtsrat
  • Landau Media AG, Berlin (einem Anbieter von Medienbeobachtung und Resonanz-Analysen: Aufsichtsrat
  • RWE Power AG, Essen (einer der größten Stromproduzenten Europas): Aufsichtsrat
  • Wolters Kluwer Germany, Köln-München (Deutscher Wirtschaftsdienst): Beirat
  • Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA, Frankfurt: Beirat
  • Chairman Adecco-Institut, (Adecco ist der Welt größter Leiharbeitsvermittler) London: Beirat (stern: „Mister Zeitarbeit“)
  • DIS Deutscher Industrie Service AG (Personaldienstleister): Aufsichtsrat (DIS ist inzwischen von Adecco übernommen)
  • Senior Advisor bei Deekeling Arndt Advisors(strategische Kommunikationsberatung)
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