Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer greift beim Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK) durch. So berichten es gleich mehrere Medien „exklusiv“.
Während die Süddeutsche mit der Verteidigungsministerin persönlich gesprochen hat, zitiert die FAZ Obleute des Verteidigungsausschusses. Der Vorgang zeigt, dass an der Meldung nichts Exklusives dran ist. Die Bundesverteidigungsministerin betreibt schlicht Vorwärtsverteidigung in eigener Sache, nachdem sogar der Militärische Abschirmdienst (MAD) eine neue Dimension von Rechtsextremismus in der aktiven Truppe sowie unter Reservisten erkannt hat.
Dazu wird ihr bestimmt der Leiter des Presse- und Informationsstabes, Christian Thiels, geraten haben. Den hatte noch Vorgängerin Ursula von der Leyen vom Südwestrundfunk rekrutiert. Der Spiegel schrieb damals, von der Leyen habe für die Krisen-PR in eigener Sache einen ihrer schärfsten Kritiker von der ARD abgeworben. Aha.
Unterschiede zwischen den beiden Exklusiv-Meldungen gibt es dann aber doch noch. Die Süddeutsche berichtet eher beiläufig auch über neue Erkenntnisse der Ministerin, wonach 48.000 Schuss Munition und 62 Kilogramm Sprengstoff verschwunden seien. Das scheint mir dann doch die eigentliche Sensation zu sein. Wie geht denn das?
Bildnachweis: André Tautenhahn
JUN
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.