Heute hat der neue alte Generalsekretär der SPD, Hubertus Heil, zum Wahlkampf geblasen und dabei Zitate geliefert, die, wenn man es nicht besser wüsste, glatt als satirisch gemeinte Aussagen hätten durchgehen können.
„Die SPD hat den Mut, klare Antworten zu geben. Jeder wird wissen, wofür wir stehen.“
Diese These wirkt schon ein bisschen komisch, wenn man sich die Tweets anschaut, die der Kanzlerkandidat in den letzten Tagen aussendete. So zeigte sich Martin Schulz am vergangenen Donnerstag beeindruckt von der Aufholjagd Jeremy Corbyns und gratulierte dem britischen Labour-Chef zum Wahlerfolg. Gestern freute sich Schulz dann über das gute Ergebnis für Macron bei den Parlamentswahlen in Frankreich.
Wofür steht nun die SPD? Für die Politik eines Jeremy Corbyn, der mit einem klassisch sozialdemokratischen Programm (For the many, not the few) angetreten ist oder für das Gegenteil, die Politik des neoliberalen Ex-Bankers Emmanuel Macron, der die Agenda 2010 und noch viel mehr in seinem Land umsetzen will? Wie gut, dass Hubertus Heil gleich die passende Antwort mitliefert.
„Wer nicht sagt, was er wirklich will, wird die Wahl verlieren.“
Da hat er Recht. Deshalb wird die SPD auch verlieren und zwar haushoch.
JUN
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.