Erst als eine Bundesrichterin aus Brooklyn den Einreise-Erlass von US-Präsident Trump teilweise kassiert, äußert sich auch Kanzlerin Merkel heute über ihren Seibert kritisch zu dem Thema. Nur, wenn die Kanzlerin die Regelungen für falsch hält, warum hat sie das nicht schon gestern mit Trump am Telefon besprochen?
Hat sie doch, schiebt der Seibert heute nach. So soll sie ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht haben. Aber in der am Samstag auch durch Seibert verbreiteten Pressemitteilung der Bundesregierung zum Telefongespräch mit Trump steht nichts davon.
So wichtig wie die Einigkeit über die „fundamentale Bedeutung der NATO“, also jenes Bündnisses, das völkerrechtswidrige Kriege führt sowie Terror und Flüchtlinge produziert, war das Thema offensichtlich nicht.
Die Kanzlerin reagiert damit verspätet auf eine Kritik, die längst von anderen klar und deutlich geäußert worden ist.
JAN
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.