Jörg Asmussen wechselt zur KfW, um dort als Generalbevollmächtigter eine halbe Million Euro im Jahr zu verdienen. Wie der Spiegel schreibt, fühle sich der Staatssekretär mit SPD-Parteibuch nicht mehr wohl bei Andrea Nahles im Arbeitsministerium. Er will offenkundig dorthin zurück, wo er seine größten Erfolge zu verbuchen hat. An die Finanzmärkte. Übrigens: Bei der KfW saß Asmussen schon mal im Aufsichtsrat. So um die Jahre 2007 und 2008 herum. Damals war Asmussen Staatssekretär im Finanzministerium unter Steinbrück und managte das Land als mieser Brandstifter erst in die Krise, um sich dann später mit der Uniform eines Feuerwehrmannes als Retter zu tarnen. Asmussen blieb weiter Staatssekretär im Finanzministerium, auch als der CDU-Mann Schäuble das Ressort übernahm.
Asmussen saß außerdem im Verwaltungsrat der BaFin, deren Aufgabe eigentlich die Kontrolle von Banken ist. Und weil Asmussen als Staatssekretär nichts von Bankenregulierung und Kontrolle hielt, sondern viel von diesen Produkten, die in die Krise führten, musste die Krise auch so kommen, wie sie kam. Erster Einschlag: Die Pleite der Düsseldorfer IKB, die sich mit riskanten Immobiliengeschäften verspekuliert hatte und in deren Aufsichtsrat, na wer, ja richtig, Asmussen saß. Die KfW war damals an dieser Bank zu 38 Prozent beteiligt und Asmussen organisierte über sie ein umfangreiches Rettungsprogramm mit Steuergeldern. Über zehn Milliarden Euro unterm Strich. Die privaten Mehrheitsaktionäre zahlten damals fast nix. Für die hatte der Asmussen ja ein großes Herz.
Später wurde die IKB von der KfW, die plötzlich über 90 Prozent der Anteile an der Pleitebank hielt, für ein paar hundert Millionen Euro verkauft. Vor Gericht wies Asmussen später jede Schuld von sich. Er habe als Aufsichtsratsmitglied nichts von der dramatischen Schieflage des Instituts gewusst. Das kennen wir auch von anderen Aufsichtsräten, die immer dann, wenn es ernst wird zu Protokoll geben, nur die eigene Ahnungslosigkeit beaufsichtigt zu haben. Aber egal. Asmussens Karriere ging weiter. Sein Weg führte ins EZB-Direktorium und dann zu Nahles, als die SPD in Berlin wieder mitregieren durfte.
Und nun bekommt der Asmussen die Belohnung für all seine Spitzenleistungen. Eine halbe Million Euro pro Jahr bei der KfW. Das ist laut Spiegel dreimal soviel wie als Staatssekret unter Nahles. Kurz gesagt: Weil sich Asmussen, dem der Steuerzahler Milliardenzahlungen an marode Banken zu verdanken hat, mit Andrea Nahles nicht so recht versteht, darf er künftig für noch mehr Geld Generalbevollmächtigter bei der KfW spielen. Aber das ist noch nicht alles. Wenn er seinen Bankenführerschein gemacht hat – wie witzig ist das denn – darf Asmussen sogar einen Vorstandsposten übernehmen.
Alles weitere zu Asmussen hat der Kabarettist HG. Butzko schon gesagt:
OKT
Über den Autor:
André Tautenhahn (tau), Diplom-Sozialwissenschaftler und Freiberuflicher Journalist. Seit 2015 Teil der NachDenkSeiten-Redaktion (Kürzel: AT) und dort mit anderen Mitarbeitern für die Zusammenstellung der Hinweise des Tages zuständig. Außerdem gehört er zum Redaktionsteam des Oppermann-Verlages in Rodenberg und schreibt für regionale Blätter in Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und im Landkreis Schaumburg.